Hammerfall, Stratovarius, Shakra 04.11.2005 Köln, Palladium
Hammerfall, die wiedervereinten Stratovarius und eine Supportband mit viel versprechendem neuen Album, das darf man sich doch nicht entgehen lassen.
Und so ging es am 04.11. ins Kölner Palladium.
Die Halle war gut gefüllt, aber auch bei Weitem nicht ganz voll, als es mit Shakra los ging.
Der Sound war bei ihnen noch ziemlich gut. Die Band lieferte eine gute Show und sauber gespielte Songs ab. Man spielte eine gute Mischung aus alten und neuen Songs. Die Stimmung war gut und die recht jungen Schweizer heizten ordentlich ein. Sänger Mark bat das Publikum zwischendurch um ein Erinnerungsfoto von der Bühne aus, woran man merkte, dass die Band es wirklich schätzte mit zwei so großen Bands zu touren und es für sie noch etwas besonderes war.
Das Feedback im Gästebuch der jungen Schweizer spricht für sich und beweist, dass es wohl nicht nur mir sehr gut gefallen hat.
Setlist Shakra:
Chains of Temptation
Too Good For Me
She's My Ecstasy
Now Or Never
Take Me Now
Why Don't You Call Me
Rising High
Nach kurzer Umbaupause ging es dann mit Stratovarius weiter. Noch vor dem eigentlichen Backdrop mit Schriftzug hing ein leicht durchsichtiges mit dem Logo. Hinter diesem konnte man, begleitet von klassischer Musik, ca. zehn Minuten lang Bilder auf zwei Leinwänden bestaunen. Zu Beginn
wurden Bilder aus dem (Tour-)Alltag der Band gezeigt.
Nachdem das vordere Backdrop fallen gelassen wurde und die Band auf der Bühne stand, wurden die Leinwände dann zum Einblenden von Bildern etc. genutzt. Als wirkliche Videoleinwand des aktuellen Geschehens wurde sie leider nur zwischendurch genutzt. Wenn man schon so was hat, dann sollte man es auch sinnvoll einsetzen, oder?! Los ging es jedenfalls mit dem ersten Track der neuen,
selbstbetitelten Scheibe, nämlich „Maniac Dance“,
gefolgt von „Speed of Light“ und „Eagleheart“. Ich will ja niemandem etwas unterstellen, aber nach meinem persönlichen Eindruck war die Stimmung zwischen den beiden Timos noch etwas (unter)kühl(t), wenn nicht sogar eisig. Timo Kotipelto war jedoch wie gewohnt agil, oder soll ich sagen hyperaktiv?! So musste der Mikroständer wieder mal dran glauben und wurde ein bisschen durch die Gegend geworfen. Das Mikro selbst hat er zwar nicht fallen lassen – was ja auch schonmal bei dem Versuch es von einer in die andere Hand zu werfen vorgekommen sein soll - doch zu Beginn des ersten Songs hatte der Mischer, wohl erstmal vergessen, dass man den Regler auch hochschieben muss... Insgesamt frage ich mich, ob selbiger unter irgendwelchen Drogen stand, oder ob es wirklich an der Halle lag, denn der Sound war grausam, obwohl er bei Shakra ziemlich gut war.
Es war irgendwie seltsam Timo K. die Texte singen zu hören, die ja eigentlich aus Timo Tolkkis Mund kommen müssten, weil es seine Gedanken und Gefühle sind, um die es auf der aktuellen Scheibe
vorrangig geht. Das war aber hauptsächlich bei „Maniac Dance“ der Fall, da man z.B. das inhaltlich nicht unheftige „Back to Madness“ nicht spielte.
Kotipeltos
legendäre „Klatsch-Verrenkungen“ fehlten auch nicht und so wundert es mich auch nicht, dass er danach erst recht Rückenschmerzen hatte. Jedenfalls ist das für ihn zum Glück kein Grund, eine Show abzusagen,
denn das kann man ja leider noch lange nicht von allen behaupten.
Außerdem versuchte Timo K. dem Publikum wiedermal beizubringen auf finnisch bis vier zu zählen (er selbst beherrscht es auf deutsch), auch wenn das allgemeinschaftliche Gegröhle nicht mehr so wirklich nach dem klang, was Timo gesagt hatte (yks, kaks, kol, nel) war es auf jeden Fall amüsant.
Der neue Bassist Lauri machte sich erwartungsgemäß gut, denn er hatte bereits auf der Kotipelto-Solo-Tour bewiesen, was er drauf hat.
Vor „United“ appelierte ein Text auf den Leinwänden, nicht zu vergessen, was im 2. Weltkrieg geschehen sei, da so viele ja gar nicht wüssten, was passiert sei. Man solle verhindern, dass es nocheinmal zu so etwas komme. Hier rechnete ich zunächst mit
„Götterdämmerung“, doch es ging auf die „gemeinsam sind wir stark“-Schiene... Ich fühlte mich jedenfalls ein bisschen verarscht und auch ein wenig genervt. Denn mal ehrlich, wir Deutsche – bzw. in Deutschland lebende – haben dieses Thema wohl schon zum 100.000-ten mal gehört und durchgekaut und UNS muss man das nicht SCHON wieder unter die Nase reiben... Aber nun gut, die Idee war ja wohl eine andere. „Hunting High and Low“ und „Black Diamond“ durften natürlich auch nicht fehlen, wobei ersteres irgendwie komisch klang. Mit „Destiny“ leistete man sich einen zehnminütigen Song, den man sich angesichts nur einer Stunde Spielzeit und keiner Zugaben meiner Meinung nach hätte sparen können und statt dessen zwei bis drei andere Songs hätte spielen können.
Setlist Stratovarius:
Maniac Dance
Speed of Light
Kiss of Judas
Eagleheart
Father Time
Fight
Forever
United
Hunting High & Low
Destiny
Black Diamond
Nach einer nicht wirklich langen Umbaupause ging es dann mit dem Headliner dieses Abends, Hammerfall, weiter. Zu Beginn ließ man es erstmal ordentlich schneien, wobei mir da die Schaum-Variante bei Subway to Sally besser gefiehl, denn hier schien es pure Chemie zu sein und roch bzw. stank auch so. Zudem
rundeten die Eis-Deko und Nebel-artige Fontänen am Bühnenende das Gesamtbild ab. Man startete mit „Secrets“ und legte gleich mit „Riders of the Storm“ nach. Nicht ganz so toll fand ich , dass man bei zweiterem Pyros am Bühnenrand abfeuerte, obwohl Fotographen im Graben waren, die wohl großteils nicht informiert waren, es sei denn, sie hatten selber nachgefragt. Mit der Sicherheit nahm mal es wohl nicht ganz so genau. Bleibt zu hoffen, dass das „nur“ die Presseleute und nicht auch das Publikum zu spüren bekommen hatte.
Es folgte eine bunte Mischung aus alten und neuen Songs. Es wurden auch noch zwei Songs zur im Graben aushängenden Setlist hinzugefügt. Zwischendurch flogen Drumsticks zwischen Schlagzeug und linkem Bühnenrand hin und her, was sehr amüsant mit anzusehen war. Die Bühnenoutfits der Jungs waren ebenfalls dem Thema angepasst und mit recht viel Metall verziert. An Pyros mangelte es nicht und auch der große Hammer durfte natürlich nicht fehlen. Die Jungs lieferten eine gewohnt gute Show ab und die Stimmung war auf dem Siedepunkt. Nach „Let the Hammer Fall“ wollte Joachim seine nächste Ansage machen, wurde jedoch von immer lauter werdenen, melodischen „oooohooohoooohooo“-Rufen übertönt und stand dann nur eine Weile völlig ent- und
begeistert da. Ich denke mal, da kann man dann wirklich mal von einem besonders guten Publikum – oder eben einer besonders guten Show – sprechen.
Leider musste ich nach dem Drumsolo und etwa der
Hälfte der Show gehen, da noch ein Interview mit Timo K. anstand und er aufgrund seines Rückens nicht mehr stehen konnte, wofür er sich 1000 mal entschuldigte,
aber nun gut, ich hatte sie ja schon auf Wacken gesehen und man kann ja nicht immer alles haben...
Setlist Hammerfall:
Intro
Secrets
Riders of the Storm
Renegade
Let the Hammer Fall
Hammerfall
Drumsolo
Glory To The Brave
Fury of the Wild
At the End of the Rainbow
Steel Meets Steel
Blood Bound
Heeding the Call
-----------------------------
Templars of Steel
Hammer Of Justice
Hearts on Fire
Insgesamt war es ein gelungener Abend, auch wenn irgendetwas zu fehlen schien, was ich nicht benennen kann. Das leidige Problem mit dem Sound, was in letzter Zeit irgendwie zu oft vorkommt – oder bin ich nur verwöhnt? – trübte leider wieder einmal das Gesamtbild. Von der schönen Bühnenshow sah ich leider jeweils jeweils nur die ersten drei Songs etwas, aber es kann ja nicht jeder so klein sein, wie ich. Ein Lob auf jeden Fall noch: die Lichtshow war endlich mal Fotographen-freundlich! Danke!
Bericht und Fotos: Nathalie Mohr
Zum Review: Stratovarius - Stratovarius
Zum Review: Shakra - Fall
Copyright © by Metalearth.de Alle Rechte vorbehalten. Publiziert am: 2005-11-10 (7731 mal gelesen) [ Zurück ] |