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Stratovarius - Stratovarius [Melodic Metal / 2005]Nach der spektakulären Auflösung und dem Wiederzusammenfinden der fünf Finnen kommt nun ihr erstes Album nach der Krise - was auch immer man dazu denken will - heraus. Kurz nach der Vollendung dieser Scheibe verließ allerdings Bassist Jari Kainulainen die Band und wurde kurzerhand durch den, im musikalisch in nichts nachstehenden, Lauri Porra ersetzt, der zuvor nur mit Kotipeltos Soloprojekt unterwegs war.
Zu Beginn des neuen Silberlings fragt man sich, ob man in einem alten Nintendo-Spiel gelandet sei, denn "Maniac Dance" beginnt mit ähnlichem "Gepiepse", um dann jedoch in Gitarrenriffs überzugehen. Die Melodie ist ein bisschen gegenläufig und sowohl schleppend, als auch treibend und somit sehr gewöhnungsbedüftig. Nach mehrmaligem Hören wurde er, wie auch das ganze Album zunehmend besser.
Insgesamt klingt das Album nicht mehr nach den typischen Stratovarius und kein Song kommt an Dauerbrenner wie "Hunting High and Low" oder "Black Diamond" heran. Die Songs sind nicht mehr so eingängig und die Melodien bei weitem nicht mehr so stark.
Die verwendeten Keys sind nicht mehr so präsent und nicht mehr so hoch, sondern fungieren eher als Klangteppich. Die Riffs erscheinen auch somit ein wenig härter. Lediglich an Timo Kotipeltos Stimme hat sich nicht viel verändert, außer, dass er meist etwas energischer und weniger gefühlsbetont singt.
Das umstrittene "Götterdämmerung (Zenith of Power)" enthält keine einzige deutsche Textzeile und auch von Hitler ist nichts zu hören. Der Song ist sehr schleppend und nicht unanstrengend anzuhören.
Am besten gefällt mir eigentlich noch "Just Carry On", da es noch am ehesten an die alten Stratovarius erinnert. "Back To Madness" beginnt und endet mit Klavier und Kontra-Bass, sowie akustischen Riffs, die sich im Verlauf immer wiederfinden. Vor allem im Refrain scheint sich der Song quasi um die eigene Achse und im Kreis zu drehen. Vermutlich spiegelt er Tolkkis Seelenzustand wieder, den er hier verarbeiten will. Bei "Gypsy in Me" wird man erneut mit GameBoy ähnlichem Geklimper konfrontiert, welches viel höher und elektronischer klingt als die sonst verwendeten Keys. Auch hier dominieren wieder die vielen Tempo- und Stimmungswechsel, die ebenfalls wieder etwas mit Tolkkis Gefühlsschwankungen zu tun haben könnten bzw. diese eventuell wiederspiegeln sollen.
Mit "The Land of Ice and Snow" gibt es die obligatorische Ballade mit akustischen Gitarren, Klavier und Flöten, bei der Timo K. teilweise auch auf finnisch zu singen scheint und die er äußerst gefühlsvoll angeht. Das Ganze steigert sich im Verlauf, um lauter zu werden und es kommen auch elektronisch verstärkte Elemente und Drums hinzu. Danach schwächt es wieder ab und endet schon fast in einem Gesäusel.
"Leave The Tribe" ist noch einer der stärkeren Songs, der ebenfalls eher an "früher" erinnert, was Timo K.s Gesang und die Melodieführung angeht. Bei "United" erinnert mich eigentlich lediglich der Refrain an alte Zeiten...
Insgesamt ist das Album mit neun Tracks sicherlich alles andere als vollgepackt, an der Produktion gibt es allerdings nichts zu bemängeln.
Zu diesem Album muss man auf jeden Fall sagen, dass man es zunächst mehrmals hören muss, um es zu mögen und dass man eben kein Album wie "Visions" oder "Infinite" erwarten kann. Doch wer das tat wurde ja schon mit dem vorherigen Zweiteiler eines Besseren gelehrt. Musikalisch ist das Album sicherlich nicht schlecht, aber in gewisser Weise fehlt der Wiedererkennungswert, wenn man Timo K.s Stimme mal außen vor lässt. Von daher bleibt mir nur zu sagen: Bildet euch euer eigenes Urteil!
Tracklist:
1. Maniac Dance
2. Fight!!!
3. Just Carry On
4. Back to Madness
5. Gypsy In Me
6. Götterdämmerung (Zenith of Power)
7. The Lan of Ice and Snow
8. Leave the Tribe
9. United
Hinzugefügt am: 06. September 2005 Autor: Nathalie Mohr Link: Homepage Hits: 3854 Sprache: german Punkte: (7/10) Legende: 1 Müll
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