Subway to Sally, Coppelius 29.09.2005 Düsseldorf, Stahlwerk
In freudiger Erwartung ging es am 29.9. mit vollgepacktem Auto (fünf Leute in einem Corsa A...) in Richtung des Düsseldorfer Stahlwerks...
Nach einigen Problemen mit Stau, dem Produkt des Routenplaners, der offenbar den elementaren Kreisverkehr nicht kannte und dem Vorschlag, mit dem Sandwiches vertreibenden Schnellrestaurant „Subway“ Vorlieb zu nehmen, an dem wir vorbeikamen, trafen wir dann doch mit einiger Verspätung ein und wurden direkt vom Regen begrüßt...
Nachdem ich mein Interview mit Ingo beendet hatte – danke für’s Warten – und die Halle betrat, hatte es sich schon etwas gefüllt und man tummelte sich zu Scharen um den Merchandisestand.
Mit Copellius sollte es an diesem Abend losgehen. Da ich sie nur vom Reinhören auf ihrer Homepage kannte, war ich gespannt, wie sich die Jungs machen würden. Die Show war sehr gelungen und das Erscheinungsbild mit Frack, Zylinder und einer Mischung aus Clowns- und Zombie-mäßiger Schminke, verlieh dem Ganzen einen ganz eigenen Touch. Zudem sprach und gab
man sich auf altertümliche Weise, was das Ganze noch unterstrich. Musikalisch wartete man mit Cello, Bass und Klarinette(n) auf und hatte noch ein Schlagzeug mit im Gepäck. Nach einer guten dreiviertel Stunde und recht kurzer Umbaupause traten dann die Herren – und eine Dame – des Abends die Bühne.
Die Halle war zwar nicht komplett gefüllt, doch in den
vorderen Reihen war es dafür um so voller. Los ging es mit dem Intro der aktuellen Scheibe – „Sarbande de Noir“ – was sehr schön rüberkam, vor allem, da man
Bodenksi, Eric und Simon wieder einmal gemeinsam singen hörte und sah. Danach schlossen sich in Albumreihenfolge „Schneekönigin“ und „Feuerland“ an.
Hierdurch wurde breits ein Kontrast geschaffen. Denn wo man bei „Schneekönigin“, wobei man es mit feinem Schaum „scheien“ ließ, fast schon frierend da stand
und auf jeden Fall eine Gänsehaut hatte, wurde einem zu Beginn des nächsten Songs eine Explosion um die Ohren gepfeffert.
Leider wurde spätestens nun klar, dass der Sound wohl aufgrund der Location, nicht das war, was man es sonst von den Tontechnikern (Jochen und Toshi) gewohnt ist und man hörte auch hinterher, dass dies wohl beim Soundcheck bereits festgestellt wurde, aber nicht geändert werden konnte.
Doch das tat der guten Stimmung im Publikum keinen Abbruch.
Weiter ging es mit dem „Knochenschiff“ und „Kleid aus Rosen“ – diesmal in der „normalen“ Version – welches irgendwie komisch klang. Auch bei „Liebeszauber“, welches Eric am Ende kurzerhand auf die verführende Frau umdichtete, und „die Schlacht“ zeigte sich dann, dass die Songs zudem ein bisschen anders gespielt
wurden als zum Beispiel auf der vorherigen Tour. Nach „Unsterblich“ folgte mit „Eisblumen“ dann wieder ein neuer Song. „Lacrimae ‘74“ machte sich als Intro zu „Marie“ auch ziemlich gut. Zudem war es eine
Überraschung es zu hören, da man an dieser Stelle „Feuerkind“ erwartet hättem was zwei Songs später
(nach „Marie“ und „Traum vom Tod II“) folgte, und man sich über den Song, der lange nicht mehr gespielt worden war, freute.
„Das Rätsel II“ kam auch recht gut rüber, auch wenn einige beklagten, dass das Publikum den Text nicht aus ihrer Perspektive umdichtete, was die Verwendung des Personalpronomens „ihr“ angeht, sondern einfach den Originaltext mitsang. Doch das ist sicherlich Geschmackssache...
Nach 18 Songs ging mann dann erstmals von der Bühne. Die erste Zugabe sollte „Cromdale“, „Die Hexe“ und „Falscher Heiland“ beinhalten, wobei Bodenski bezugnehmend auf „Die Hexe“ betonte, so etwas „makaberes“ nicht schreiben zu können. Die zweite
Zugabe enthielt dann „Sieben“ und das zuvor schon mehrfach aus dem Publikum erschallte „Julia und die Räuber“. In der dritten und letzten Zugabe bekam man dann endlich das von vielen heiß ersehnte – wenn auch atmosphärisch kalte – „Seemannslied“ zu hören.
An Feuerspielchen mangelte es wie immer nicht, so ließ Eric bei "Feuerkind" eine Flamme auf seiner Hand brennen, und auch die „Schaum-Schnee-Maschinen“
kamen noch das ein oder andere mal zum Einsatz. Eric war trotz – oder gerade wegen?! – einer Bronchitis ziemlich aufgedreht und schien besonders wild über die Bühne zu springen. Stimmlich merkte man ihm kaum etwas an, auch wenn manche meinten, es habe wenig am Gefühl, welches er sonst in die Songs legt gefehlt, aber krank ist halt krank und manch anderer
sagt deshalb die Tour ab, also Hut ab, ich weiß wie soetwas ist, jedenfalls nichts, was man mal eben kurz vergessen kann, während man etwas anderes macht. Zudem gab es noch den neuen Schlagzeuger – Simon Michael Schmitt (kein Witz !!!) – vorzustellen, der gut vom Publikum aufgenommen wurde und einen super Job hinlegte.
Insgesamt war es ein, für Subway to Sally-Verhältnisse, fast schon kurzes und von Sound-Problemen geprägtes, aber dennoch sehr gelungenes Konzert. Ich stand leider ziemlich weit außen, aber ich bin mir
sicher, dass die Bühnenshow mit Schnee und Feuerschalen und so weiter noch besser rüberkam, wenn man direkt davor stand. Die Lichtshow kam auch sehr schön rüber, auch wenn sie, vor allem da alles von hinten und nicht von oben kam, Gift war, wenn man mit einer nicht vollprofessionellen Kamera Fotos schießen wollte... Aber nun gut, ein bisschen Schwund ist ja immer.
Alle bis auf Eric, der sich verständlicherweise bereits in den Bus zurückgezogen hatte, gesellten sich nach der Show noch in Richung Merchandisestand, um die zahlreichen Autogrammwünsche zu erfüllen.
Nach einem anstrengenden, aber sehr schönen Konzert begab man sich dann müde und glücklich zurück nach Hause...
Setlist Subway to Sally:
Sarbande de Noir
Schneekönigin
Feuerland
Knochenschiff
Kleid aus Rosen
Liebeszauber
Die Schlacht
Unsterblich
Eisblumen
Lacrimae ’74
Marie
Traum vom Tod II
Feuerkind
Das Rätsel II
Sag dem Teufel
Ohne Liebe
Veitstanz
--------------------------
Cromdale
Die Hexe
Falscher Heiland
--------------------------
Sieben
Julia und die Räuber
--------------------------
Seemannslied
Bericht und Fotos: Nathalie Mohr
Copyright © by Metalearth.de Alle Rechte vorbehalten. Publiziert am: 2005-10-19 (5398 mal gelesen) [ Zurück ] |