Österreich ist ein kleines Land und besitzt nicht nur Berge, sondern auch einige Bands.
Im Interview mit unserem Redakteur Dominic Türk stellten sich Andreas Danzer und Nikolaus Vuckovic der Newcomer Devanic dessen Fragen.
Hallo zusammen. Danke, dass ihr euch die Zeit genommen habt einige Frage zu beantworten. Doch bevor es weitergeht solltest ihr euch vorstellen.
Andi: Wir sind Devanic, eine junge Melodic Deathmetal Band aus Wien und uns gibt es jetzt seit Mai 2004, also gut 9 Monate.
Wie habt ihr eigentlich zueinander gefunden?
Andi: Niki hatte den Wunsch seine Kompositionen mit einer Band umzusetzen, sowohl live als auch auf einem Tonträger. Wir beide haben uns das erste Mal Mitte Mai getroffen und es hat auf Anhieb perfekt funktioniert. Damals hatte sich meine Band aufgelöst und ich war auf der Suche nach einer Möglichkeit weiter Metal zu machen – Niki und ich haben einander gesucht und gefunden.
Niki: Ja,.. die restlichen Leute kamen dann einer nach dem anderen dazu. Christian kannte ich schon vorher. Danke "Musikgott", dass ich so schnell fähige Musiker gefunden hab.
Die Band ist zur Zeit vermutlich noch euer Hobby. Könntet ihr euch vorstellen Vollzeitmusiker zu werden?
Andi: Nichts anderes ist das Ziel von Devanic – professionelle Musik zu machen, nach Möglichkeit auch davon zu leben und natürlich auch Spaß daran zu haben. Musik ohne Spaß ist wie ein Mensch ohne Lebensgeister.
Niki: Ich hab auf der Baustelle gearbeitet, bin als Elektrikerhelfer mitgegangen,... Proben und Komponieren war mir da immer lieber :)
Warum habt ihr euch entschieden melodischen Death Metal zu machen und nicht eine andere Spielart?
Andi: Da musst du Niki fragen – für mich ist es geradezu perfekt, da ich diese Spielart liebe und dieses Genre leider immer mehr verkommt.
Niki: Melodic Deathmetal ala Devanic, In Flames, At the Gates,... ist meiner Meinung nach die Metalrichtung, die es am meisten in sich hat. Man hat fetzige Stellen, Melodien, Takt und Geschwindigkeitswechsel, Gegröle, kreischen, normalen Gesang, uvm. Einfach geil! :)
Wer ist für den Namen „Devanic“ verantwortlich und hat er eine tiefere Bedeutung?
Andi: Diesen Namen habe ich verbrochen – wir waren auf der Suche nach einem Namen, der gängig aber nicht herkömmlich ist. Das Wort “Devanic” leitet sich vom Sanskritwort “Deva” ab – in der altindischen Mythologie waren die Devas die Schutzgeister und Halbgötter, deren Aufgabe es war die Menschen und ihren Planeten vor den Dunkelmächten und Dämonen (“Asuras”) zu beschützen. Ich habe das Wort “Deva” (welches, wie meist im Sanskrit, unzählige Bedeutungen hat) dann einfach in ein englisches Adjektiv umgewandelt. “Devanic” heißt also wohl so viel wie “himmlisch, göttlich, strahlend, ...”
Sprechen wir mal über euer Demo.
Wie ich gelesen habe, spielt ihr seit 2004 zusammen. Der Sound auf dem Demo klingt aber schon sehr ausgereift, was für Bands, die kurz zusammenspielen, nicht gerade üblich ist. Woran liegt das eurer Meinung nach?
Andi: Sicherlich vorrangig daran, dass Niki viel Erfahrung mit Recording hat, aber sicher auch an dem guten Zusammenspiel.
Niki: Wir sind einfach gut. :)
Andi: Haha, Spaß beiseite - ich glaube bei uns macht es einfach die Konstellation aus. Ganz verschiedene Charaktere und Typen, die das selbe Ziel verfolgen.
Der Sound wechselt öfters von melodisch nach „hart“. Dies ist mir bei eigentlich jedem Song aufgefallen. Kann man dies gewissermaßen als euer Markenzeichen beurteilen?
Andi: Ja, kann man so sagen, definitiv sogar – Abwechslung ist uns wichtig! Auf dem Album, welches wir derzeit gerade aufnehmen, werden aber auch Songs dabei sein, die generell eine etwas härtere Gangart haben.
Niki: Ich spiele mich lieber Liedintern mit dieser Abwechslung als von Lied zu Lied. Markenzeichen ist eher die Melodieführung.
Die vielen Tempowechsel verlangen eurem Drummer eine Menge ab. Was wollt ihr mit den vielen Tempowechseln erreichen?
Andi: Auch hier gibt es wieder nur ein Stichwort: “Abwechslung”, keine Langeweile aufkommen lassen – die Songs sollen eingängig sein, aber nicht nach dem 5 Mal hören totgehört sein.
Niki: Ja genau.
Cleane und ruhigere Passagen in Songs als Ruhepausen? Wie seht ihr das?
Andi: Der cleane Gesang ist ein wesentlicher Bestandteil von Devanic – diese Ruhephasen sind einfach wichtig, um den Druck von neuem wieder aufzubauen.
Niki: Erstens das und zweitens Ruhepause, ja.
Warum übernimmt Nikolaus die cleanen Gesangpassagen und Andreas die Growlparts?
Andi: Einspruch! Ganz so ist das nicht. Niki macht live 95 % der cleanen Gesänge, weil es einfach anders nicht machbar wäre. Auf den Tonträgern teilen wir uns aber nahezu immer diese Passagen, also singen sozusagen im Duo – hier und da singt Niki mal alleine, und bei einigen unveröffentlichten Liedern singe auch ich alleine. Bei dem Song “Dimensions” von der Promo singen Niki und ich zum Beispiel abwechselnd.
Die Growls mache ich, weil ich dafür ja “engagiert” wurde.
Niki: Wenn ich "Growle" klingt das als würde eine alte Hexe ersticken. Normaler Gesang liegt mir da mehr, da ich bei Moriturus schon seit ca. 8 Jahren normal singe. Dass es anders nicht machbar wäre ist übertrieben ---> alles geht - :) immer positiv denken!
Andi: Naja, ich wüsste nicht wie ich grölen und singen gleichzeitig bewerkstelligen könnte, wäre aber mal interessant das auszuprobieren - eine neue Zielsetzung und Herausforderung! haha
Andreas, deine Stimme klingt auf dem Demo sehr ausgereift. Hattest du einen Vocalcoach oder ist es einfach nur deine Begabung?
Andi: Also einen Coach hatte ich nicht – haha – witzig die Vorstellung. Gibt es Coaches für Metalgeshoute??? Ich mache das nun mittlerweile seit ca. 7 Jahren. Zuerst vorrangig im privaten Bereich, also zu Hause – klein Andi schreit herum und seine Mama fragt sich was denn in ihren Sohn gefahren ist - und später in verschiedenen Bands. Ich habe mir über die Jahre hinweg ein ganz eigene Technik angeeignet, mit der ich sehr verständlich sowie druckvoll shouten und gröhlen kann. Ich bin auch nicht beschränkt auf eine Frequenzlage und das Durchhaltevermögen, sowie die Kondition sind über die Jahre immer besser geworden. Talent brauchts sicherlich, aber vor allem Übung – von nix kommt nix.
Niki: Das kleine Teufelchen auf seiner rechten Schulter war glaube ich sein Coach.
Wer kam auf die Idee am Ende des Albums Herzschläge einspielen zu lassen? Auf mich wirkt das beruhigend und lässt mich wieder „runterkommen“.
Andi: Niki und ich – wir hatten die Idee beim Übergang in die Strophe vom Titeltrack “Mask Installed”. An dieser Stelle hört man diese klassischen Töne eines EKGs – Biep, biep, biep, biep, biiiiiiiiiiiiieep. Da es textlich um die atomare Verseuchung und somit um das “Ableben” eines Planeten und dessen Spezies geht, passte das EKG und in Folge die Herzschläge einfach genial zu diesem Song. Die Herzschläge lassen nach und was neben der Stille am Ende bleibt ist Wind, Regen und das Knistern von Feuer - der globale Tod war der Grundgedanke dahinter.
Niki: Biep, biep, biep, biep, biiiiiiiiiiiiieep...
Für mich hört es sich an, als wurden die Arrangements dem Text angepasst. Wie sind die Songs entstanden? Erst die Arrangements oder erst der Text?
Niki: Die Lieder an die Texte anzupassen finde ich nur in sehr geringem Maße sinnvoll, außer man komponiert von Anfang an nach Text.
Andi: Ich passe meine Texte den Arrangements an – ich höre mir eine Nummer an und meist fließt sofort ein Text aus mir heraus. Bei “You will see” war es so, dass ich den Track gehört habe und mehr oder minder simultan dazu den Text verfasste – eine Arbeit von vielleicht 15 Minuten.
Andreas, du verarbeitet in seinen Texten Themen wie Philosophie, Politik und viele mehr. Darf ich davon ausgehen, dass du dich mit den Themen auch privat auseinander setzt?
Andi: Ja ich beschäftige mich seit ich 15 Jahre alt war mit derartigen Themenbereichen.
Spiritualität, Wissenschaft, Verschwörungstheorien (somit auch mit Politik), Philosophie, ... Ich bin ein Mensch, der sehr viel nachdenkt und versucht einen Blick hinter die Oberfläche zu werfen. Das was augenscheinlich real erscheint, muss es aber zwangsläufig nicht sein.
In wie weit fließen äußere Umstände in deine Texte mit ein?
Andi: Ich glaube jeder gute Texter, Autor oder Dichter orientiert sich an dem, was um ihn herum passiert und was dadurch in seinem Inneren vor sich geht. Die äußere Welt ist ein Spiegel der inneren Welt und umgekehrt.
Wie würdet ihr euer Demo bewerten?
Andi: Ich bin soweit sehr zufrieden, vor allem weil es unser Erstlingswerk ist und wir dieses nach so kurzer Zeit fertig gestellt haben. Es ist aber für das Album noch viel Potential übrig. Wir haben gelernt und sind reifer geworden - es ist sicher noch viel raus zu holen.
Niki: Ich glaube auch, dass aus dem Album noch einiges rauszuholen ist. Soundmässig hab ich auch einiges dazu gelernt. wird sicher eine geile Scheibe!
Gehen wir mal wieder vom Album weg und widmen uns anderen Fragen.
Die Metalszene in Österreich ist nicht gerade die Größte. Woran liegt das eurer Meinung nach?
Andi: Österreich ist ja auch ein kleines Land… :)
Welche Bands haben euch dazu bewogen Musik zu machen?
Niki: Deep Purple, King Krimson, Rick Wakeman, Pink Floyd, Mozart!, Metallica, Sepultura, Pantera, Machine Head, Opeth, Children of Botom, IN FLAMES!, Morbid Angel, EMPEROR!,...uvm,... aja, Udo Jürgens
Andi: Bei mir waren es Sänger wie Chris Barnes, Glen Benton, Peter Tägtgren,...
Hört ihr sie noch heute?
Niki: Ja natürlich!
Andi: Ja! Ich höre zwar auch ganz andere, “herkömmliche” Musik, aber Metal ist immer noch ein sehr großer Bestandteil meines Musikgeschmacks.
Welche Bands hört ihr in deurer Freizeit?
Andi: Sehr breit gefächert – Arch Enemy, In Flames (vorrangig die alten Sacen), Opeth, At the Gates, Dimmu Borgir (auch eher die alten Sachen), Bloodbath, Hypocrisy, immer wieder mal Six Feet Under (wieder vorrangig die alten Sachen), Covenant (Nexus Polaris), Immortal, Bal Sagoth, Into Eternity, Disillusion, ..... uvm.
Niki: Die oben angeführten.
Was macht ihr wenn ihr nicht gerade musiziert?
Niki: 3D-Modellierung und Animation als Hobby und beruflich. Und in meinem Tonstudio sitzen und aufnehmen. Aja und Zeit mit meiner Freundin verbringen.
Andi: Ich bin Jungvater, lebe getrennt von seiner Mutter und versuche so viel Zeit wie möglich mit meinem Sohn zu verbringen. Ich schreibe privat auch sehr viel und versuche mich gerade beruflich zu orintieren. Ich bin ansich gelernter Koch und Kellner, mache aber zur Zeit eine NLP-Ausbildung zum Coach/Trainer.
Wird man euch mal in Deutschland sehen können? Eventuell dieses Jahr?
Andi: Aber sicher wird man das! Dieses Jahr? Ich hoffe doch!
Niki: Sehen wäre gut, hören auch noch, wäre besser! :)
Was kann man live von euch erwarten?
Andi: Gute Musik, und wenn das Publikum mitmacht, auch ne gute Show!
Niki: Gute Musik? GEILE MUSIK! :)
Mit wem würdet ihr gerne mal auf Tour gehen?
Niki: ...Michael Jackson, da wären wir sofort überall bekannt :)
Andi: Da gibt es einige, aber um das einzugrenzen: Opeth, Arch Enemy oder Hypocrisy.
Blicken wir mal in die Zukunft. Wo seht ihr die Band in fünf Jahren?
Andi: Eine Frage die nicht zu beantworten ist, aber wenn es nach meinen Wünschen und Vorstellungen geht, dann lautet die Antwort: So viel Spaß mit der Band zu haben wie nur möglich und so erfolgreich zu sein, dass man davon leben kann.
Niki: Unter den Fittichen einer Plattenfirma.
Zum Schluss unser beliebtes Brainstorming:
Internet:
Niki: ...surfen
Andi: Genial, weil so vielfältig. Für junge Bands ein extrem wichtiges Medium, um Promotion zu betreiben und Kontakte zu knüpfen.
Schweden:
Andi: Die Wiege des Metals.
Niki: ...Metal
Ski oder Snowboard:
Niki: ...Fahren
Andi: Keins von beidem...
Fans:
Niki: Das wichtigste in der Musikbranche!
Andi: Ohne geht es nicht – für Künstler essentiell wie für den Menschen die Luft zum atmen.
Musik-DVDs:
Andi: Opeth!
Niki: ...runterladen
Vielen Dank, dass ihr euch die Zeit genommen habt. Jetzt könnt ihr Kontodaten, Links zu eBay-Auktionen oder einfach nur Grüße loswerden!
Andi: Ein geiles Jahr 2005! Grüße ans Soulburner Team und danke für euren Support!
Niki: Mein Studio: www.immortal-arts.com DANKE SOULBURNER! Möge deine Flamme niemals erlöschen! :)
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