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Last One Dying, Angels and Enemies, Sueyslide
15.11.2008 Underground Köln



Man ist das lange her, dass wir das letzte Mal auf einem Konzert waren. Liegt wohl daran, dass man nicht immer Bock hat, bis nach Köln zu fahren und dazu viele Bands den Raum Köln und auch das Ruhrgebiet meiden zu scheinen. Nunja, man hat halt mal wieder Lust und was bietet sich da mehr an, als einer aufstrebenden Combo namens Last One Dying sein Gehör zu schenken und den Jungs vorher mal etwas auf den Zahn zu fühlen.Aber dazu an anderer Stelle mehr. Mit im Gepäck hatte das Kölner Quintett eine vielversprechende Band mit dem Namen Sueyslide und die Leute von Angels and Enemies.


Als erstes durften die Jungs von Sueyslide heran. Man sollte sich nicht vom Bandnamen irritieren lassen, der Rutschgefahr nach Chop Suey signalisiert – ich find es sehr toll, dass dieses Gericht von Chinesen als ihr Eigentum deklariert wird; dabei war es ein Amerikaner, der es erfunden hat, aber das ist eine andere Geschichte – oder einen missglückten Selbstmordversuch durch Chop Suey-Vergiftung. Jedenfalls machen die Jungs, das sind Lasse (Vocals), Ralle (Guitar), Volker (Drums) und Kim (Bass), alternativen Rock mit einer Prise von allem. Es finden sich Einflüsse aus Rock, *Core und Metal wieder. So werden auch einige Szenegrößen wie Metallica oder System of a Down zitiert. Die Musik klingt frisch, hat aber zu oft die gleichen Hooklines in einem Song, aber durch die Bühnenpräsenz wird dieses Manko durchaus wett gemacht. Sänger Lasse ist auf der Bühne unermüdlich und springt wild durch die Gegend und verkauft die Songs prächtig. Da macht das Zugucken doch Spaß. Nach einer halben Stunde ist ihr Auftritt dann auch vorbei und ich habe wieder eine neue Band dazu gewonnen und kann sie nur weiter empfehlen.

Als nächste Band des Abends durften die, wer hätte das gedacht, unbekannten Angels and Enemies auf die Bühne, des recht gut gefüllten Undergrounds. Der Sound war mehr oder weniger OK. Die Musik war nicht ganz mein Fall. Ich kann diesem modernen Hardcore irgendwie nichts abgewinnen. Irgendwie fehlt das das gewisse Etwas, wodurch man sich hätte abheben können. Einem Teil der Meute scheint es gefallen zu haben, denn es bildete sich schnell ein kleiner Pit.
Ich glaub, ich muss mir die Band mal in einem Audioformat meiner Wahl anhören, denn wenn man dem Sänger ein wenig den Hall rausgenommen hätte, würden seine Grunts und Screams mal gar nicht rüberkommen und er würde kläglich scheitern. Irgendwie war der ganze Sound ein wenig breiig, was meinem Eindruck nicht ganz gut tat. Die Performance jedoch war gut und die Band zeigte eine ordentliche Bühnenpräsenz.

Zu guter Letzt war dann die Band an der Reihe, wegen der ich eigentlich an diesem Abend im Underground verweilte: Last One Dying. Die Jungs kommen gerade von einer kleinen Tour als Support für Raunchy.
Demnach stellt sich die Frage, ob die Jungs, deren Fanbase innerhalb der letzten anderthalb Jahre deutlich angewachsen hat, noch genug Energie haben, um diese Gig vernünftig rüber zu bringen.
Nach einem atmosphärischen Intro beweisen sie mit „Hour of Lead“ das Gegenteil. Hades, Minos und Co. preschen drauf los und kennen quasi kein Halten mehr. Die Meute ist auch mit dabei.
Die Band hat Spaß, die Leute auch und so kämpft man sich gemeinsam durch die Setlist und zeigt, dass Last One Dying für mehr bestimmt sind, denn sie sind live grandios. Allerdings klingt man durch die Live-Abmischung vocaltechnisch total nach Killswitch Engange meets Elchtod. Wenn man das noch ein wenig in den Griff bekommt, dann sollten alle Türen offen stehen. Gegönnt sei es den Jungs.
Nach ein paar Songs kommt dann ein alter Bekannter aus der Szene: Mantas, seines Zeichens Ex-Gitarrist von Venom. Dieser spielte ein paar Songs mit den Jungs. Der Mann ist immer noch ein Poser vor dem Herrn, das kann ich euch sagen.
Ein Schmankerl auf der Setlist war eine Coverversion eines Klassikers. Dazu nahm man sich keinen geringeren Song zur Brust, als „Black Metal“ von Mantas` alter Band. Die Last One Dying-Version hat durchaus Charme und Stil. Man verpackt diesen Song in einem melodischen Gewand und verpasse ihm ein paar harte Spitzen, wodurch der Charakter des Songs so verändert wird, dass man den Original-Interpreten nur schwer erahnen kann und man meint, dass es ein Song von LOD sei. Großes Tennis, ganz großes Tennis.
Bevor dann Schicht im Schacht war, gab es mit „Anthem of the Lost“ noch einen ordentlichen Rausschmeißer von der EP, die ich jedem wärmstens empfehlen kann.
Dieser Gig hat gezeigt, dass LOD auch nach den Konzerten mit Raunchy Luft haben. Spielfreude, gute Songs und gute Laune zeigen, dass die Band mehr verdient hat. Für mich ist die Musik eher was für die größeren Bühnen, da sie dort definitiv noch besser wirken würde. Bleibt also abzuwarten, wo die Reise hinführt.

Unterm Strich war der Abend ein gelungener. Ich habe eine Neuentdeckung gemacht und wurde in meiner Einschätzung über Last One Dying bestätigt. Wer also etwas neues hören will, sollte sich Sueyslide und vor allem Last One Dying zu Herzen führen.


Bericht: Dominic Türk
Fotos: Nathalie Mohr








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Publiziert am: 2009-03-01 (326 mal gelesen)

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