08.04.2007, Krefeld, Kulturfabrik
Am 08. April – Ostersonntag – gaben sich Schandmaul in Krefeld die Ehre. Als Konzerthalle diente die Kulturfabrik, welche an diesem Abend wohl um die 1100 Gäste aufnahm und somit ausverkauft war.
Bereits um 17 Uhr versammelten sich die ersten Fans vor den Toren, auch ich war gegen 17 Uhr 45 vor Ort, um mit Freunden (und etwas Gerstensaft) den Abend einklingen zu lassen. Gegen 19 Uhr wurden dann die Tore geöffnet und der Ansturm auf die besten Plätze in den ersten Reihen begann.
Die Vorband für diesen Abend trägt den etwas ungewöhnlichen Namen „Alle im Schrank“. Die Musik klang aber nicht wie aus dem Schrank, zum Glück. Sie trumpften durch Geschwindigkeit auf und brachten das Publikum in Stimmung. Es erklangen von ihnen weniger eigene Songs, man konnte viele Coverversionen von vorwiegend Oldies erkennen, die sie aber stark modifiziert haben. So konnte das Publikum unter anderem bei „Karma Chameleon“ von Culture Club, „Hello Dolly“ (ja, wer kennt das noch?), oder „I want to be like you“ aus dem Dschungelbuch mitrocken. Sie schafften es sogar, "Everytime" on Britney Spears in eine schmerzfreie, ca. dreimal so schnelle Version zu packen. Während sich Drummer, Gitarristen und Bassist P.Glow, Omas Mechel, Schmolfgang Witz, Ritter Dando, eher ruhig und im Hintergrund hielten, drehte Sänger Melody K. voll ab. Er sprang und rannte über die Bühne, tanzte ausgelassen und seine Arme flogen wild durch die Gegend. Er hatte sichtlich Spaß an seinem Auftritt.
Nach einer kurzen Umbaupause war es Zeit für Schandmaul. Im Dunkeln betraten Martin, Matthias, Birgit und Anna die Bühne, und als sie anfingen zu spielen, wurden sie von einer schummrigen Lichtshow begleitet. Das erste Stück an diesem Abend war also rein instrumental. Dann betrat auch Thomas die Bühne und die Band legte los. Die Stimmung war ausgelassen und gelockert, so dass es auch nicht schlimm war, dass bei „Leb“ auf einmal „Ach, Quatsch!“ von Thomas erklang, nachdem er sich versungen hatte. Er wurde bejubelt und sang dann einfach weiter, verstärkt unterstützt vom Publikum.
Immer wieder erklangen laute Jubelschreie aus dem Publikum und „Schandmaul“-Sprechchöre, die Thomas teilweise beruhigen musste, um weitermachen zu können. So ließ sich das Publikum auch gerne von Anna, Birgit und Thomas zum Klatschen, Tanzen und Springen animieren, meistens bedurfte es aber keiner Aufforderung.
Dann ging es mit einer Enthüllung weiter: Thomas klärte das Publikum auf, woher die Vorlage für den Film „Das Blair Witch Projekt“ stammt, und dass ein wesentlicher Teil weggelassen wurde. Daraufhin ertönte „Waldmär“. Nach diesem Song ging es mit der Fortsetzung des „Blair Witch Projekt“ weiter, indem Thomas dem Publikum ausmalte, mit welcher Szene die Fortsetzung beginnen würde, und wie vor allem das Ganze aus Sicht des Hauptdarstellers aussehen würde: Dunkel und ein immer schwarzer Bildschirm, denn darauf erklang „Die Tür in mir“.
Bei dem Song „Gebt Acht“ gab es dann einen kleinen Wettbewerb. Die Mädels sollten gegen die Jungs antreten, es galt, den Refrain des Liedes so hoch und laut wie möglich zu singen, was die Mädels natürlich gewannen. Auch, als die Jungs die Möglichkeit hatten, durch Lautstärke zu gewinnen, verloren sie. Die Jury, bestehend aus Matthias, Martin und Stefan, krönte an diesem Abend eindeutig die Mädels zum Sieger. Dann ging der Song weiter, der jetzt umso lauter vom Publikum mitgesungen wurde.
Einen gelungenen Effekt gab es nach dem Song Walpurgisnacht. Die Band verließ geschlossen die Bühne, woraufhin Soldatenmarschieren, Waffengeklimper und Unruhe vom Band erklang, begleitet von einer wirkungsvollen Lichtshow und Nebel. Dies war der Auftakt für den Song „Vor der Schlacht“, einer der letzten Songs dieses Abends.
Es erklangen noch einige Zugaben, einige davon waren „Das Duell“ und „Der Wandersmann“, diese beiden Sons waren lautstark vom Publikum gefordert worden. Irgendwie schienen Schandmaul nicht die Bühne verlassen zu wollen und das Publikum wollte sie auch nicht wirklich frei geben. Doch war man schließlich ausgepowert, so dass Die Bars und der Kneipenteil der KuFa sehr gut besucht waren.
Alles in Einem war es ein gelungener Abend. Wer nach dem Konzert noch konnte und wollte, konnte nachher noch in der Mittelalterdisco im angrenzenden Kneipenteil der Kulturfabrik abtanzen. Natürlich, nachdem man sich am Merchendisestand eingedeckt und von der Band noch Autogramme geholt hatte, wenn man wollte. Schandmaul blieben noch bis zur Abfahrt am Merchendise-Stand, so dass noch das ein oder andere Bierchen getrunken wurde und man sich mit ihnen über dies und das austauschen und seine Neugier befriedigen konnte. Auch Alle im Schrank stellten sich ihren Fans nach dem Konzert für Autogramme, Fotos und Bier zur Verfügung und so klang der Abend dann langsam aus…
Bericht: Simone Grigar
Fotos: Simone Grigar
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