Nachbericht
Nach einem wunderbaren (für mich) ersten WGT stand nun der nächste Meilenstein für alle schwarzgewandete Festivalfreudigen vor der Tür: Das seinem Namen leider schon etwas untreu gewordenen Amphi-Festival.
Vom Orkus präsentiert, fand es
dieses Jahr nicht im wunderschönen Gelsenkirchener Amphitheater
sondern im Kölner Tanzbrunnen statt. Doch warum nicht der doch
sehr jungen Namens-Tradition treu bleiben?
Auch der Kölner Tanzbrunnen hat
einige optische und organisatorische Vorteile zu bieten.
Der 1928 entstandene Kultur- und
Freizeitpark in der Nähe der Kölnarena/ Messehallen bietet
mit seinen 30.000 qm Platz für bis zu 12.500 Zuschauer.
Insbesondere das Sternwellenzelt inmitten des eigentlichen Brunnens
kann beeindrucken, speziell weil es dieses Wochenende einem
XtraX-Fashion-Laufsteg einen wirklich ansprechenden Platz bot.
Und die fantastisch-futuristische
Dachkonstruktionen bot den schon leicht überhitzen
Festivalbesucher an manchen Tagen einen überraschend angenehmen
Sonnenschutz.
Tag 1
Da uns weder der genaue Standort des
Kölner Tanzbrunnen noch die Organisation der Bändchenausgabe
vertraut war, verbrachten wir um einiges mehr der geplanten Zeit vor
dem Amphifestival weshalb wir leider den Opener This Morn' Omina
verpassten.
Doch die lautstarken
Beifallsbekundungen des noch frischen und engagierten Publikums
zeigten uns, dass die Belgier es auf Anhieb geschafft hatten das
feierwütige Volk in Stimmung zu bringen.
Nachdem das Gelände bei
oberflächlicher Betrachtung als sehr offen, aber ansprechend
begutachtet wurde, beschlossen wir uns unseren ersten Live-Act
anzuschauen.
Danke für Elektro Gothic, danke
für Cephalgy.
Die drei Herren bestehend aus Jörg
und zwei Keyboardern präsentierten sich
zurückhaltend-aggressiv uniformiert in rotem Hemd und schwarzer
Krawatte, während die
wunderbare Stella nicht zuletzt durch ihre langen Klauen ein ganz
eigenes Stil-Bewusstsein demonstrierte.
Mit eben diesen Klauen zerstörte
sie während des Auftritts ihren eigenen auf der Bühne
aufgestellten Parawan hinter dem sie ab und zu mal verschwand.
Die Deutschen präsentierten sehr
beachtlich Werke aus ihren beiden Alben „Finde deinen Dämon“
(„Vater“, „Teil mit mir die Einsamkeit“) sowie „Engel
sterben nie“ („Zum Abschied“ und der Titeltrack als
Rausschmeißer).
Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der
streckenweise noch sehr beunruhigend bewölkte Himmel
weitestgehend gelichtet und trotze spöttisch einigen
Unwetter-Warnungen für dieses Wochenende.
Diesem elektronisch schon sehr
ansprechende Quartett folgten Wo Honey, Alf, Plastique und Frl.
Venus, auch bekannt unter dem Namen Welle:Erdball. Die zwei
letztgenannten Damen in hübschen Petticoats und stilecht mit
riesigen das Gesicht fast ganz und gar verdeckenden Sonnenbrillen.
Der einzige Regenguss dieses Wochenende
musste natürlich ausgerechnet bei den „Wellen“ auftreten.
Doch ich denke für manche vom schwülen Sommertag und durch
übermäßige Körpernähe schon etwas
überhitzten Festivalbesucher war diese klimatische Abwechslung
eine reine Wohltat.
Welle:Erdball spielten einige
Kostproben („Der Telegraph“ und „Das Souvenir“) aus ihrem im
September veröffentlichten neusten Werk „Chaos Total“.
Natürlich durften „Klassiker“
wie „Arbeit adelt!“ (untermalt mit Blechtrommel), „Mensch aus
Glas“ (dazu die zwei Damen mit ihren „lebenswichtigen“
Konsumtafeln), „Tanzpalast 2000“ oder „Wir wollen keine
Menschen sein“ nicht fehlen.
Für einige Sympathien beim
Publikum sorgten die Welle:Erdball-Luftballons wovon einer
angeblich mit 50 €-Scheinen gefüllt war.
Und dem obligatorischen C64 wurde
wieder einmal gehuldigt. Natürlich fand einer dieser quasi
antike Playstation-Vorgänger. seinen neuen Besitzer im
fangfreudigen Publikum.
Ein spezielles Lob von meiner Seite
geht an die Abschiedsworte der welligen Niedersachsen welche sich am
Ende ganz dem Wohle und Engagement des Tierschutzbundes widmeten.
Anschließend bot sich etwas Platz
für den guten alten Lokal-Patriotismus:
Alle Aachener erhebt den kleinen
Finger, den „Klenkes“, und begrüßt den Würselner
(Kleinstadt im Kreise Aachen) „Grafen“ und seine spielfreudige
Begleitmannschaft auch Unheilig genannt.
Vom WGT noch gut im Gedächtnis
erhalten, zeigte der Graf auch diesmal wieder eine
leidenschaftlich-lebhafte Verschmelzung mit seiner eigenen
Sangeskunst.
Doch selbstverständlich wäre
der Graf nur halb so musikalisch-interessant anzuschauen ohne seine
nicht minder gut gelaunten Kollegen Henning (Keyboards) und Licky
(Gitarre).
Für die geneigten Ohren bot sich
ein gut ausgewähltes Repertoire mit kraftvollen „Ich will
alles“, „Auf zum Mond“, „Freiheit“, „Die Maschine“ und
das gefühlvolle „Astronaut“.
Dank nur 6 gespielten Titeln konnten
Unheilig den Zugabe-unfreundlichen engen Zeitplan austricksen
und kamen für „Sage ja!“ und die persönliche Ballade
„Mein Stern“ unter lauter Beifallsbekundung noch einmal auf die
Bühne.
Für den letzten Titel wurden wie
immer im Publikum Wunderkerzen verteilt, doch die romantische
Stimmung wurde durch das inzwischen grelle Tageslicht etwas
eingeschränkt.
So bis hierhin wird der ein oder andere
Elektro-Grufti vielleicht gerne noch mitlesen, doch ab jetzt wird es
auch für den
geneigten Hörer der rockigeren Klänge etwas interessanter.
Das schlagkräftigste Indiz für
diese Behauptung wurde gerade auf die Bühne geschoben:
Das erste Drumset des heutigen Tages,
das beste Anzeichen für die Ankunft der nächsten Band der *
Trommelwirbel*
The 69 Eyes!
Mit „Devil“ und in alt bekannter
Skelett –Leder-Gewandung wurde eine wunderbar nostalgisch anmutende
Bühnenshow eröffnet. Das Publikum hieß die „Augen“
bei „Devioso“ begeistert Finnen-Fahnen und Haarpracht- schwenkend
willkommen und ließ sich auch bei „The chair“ und „Sisters
of charity“ zu frenetischen Tanzbewegungen hinreißen.
So war die Sorge von Sänger Jyrki
allerdings sehr rhetorisch, die deutschen Fans könnten das
Quintett nach längerer Bühnenabstinenz vergessen haben. Mit
den Worten: „Wir haben EUCH nicht vergessen“ leitete man „Feel
Berlin“ vom 2004er Erfolgsalbum „Devils“ ein.
Jykri zeigt bei „Dance d’amour“
einmal mehr seine Publikumserheiternde Seite und die fünf waren
mehr als überrascht bei einer *zitat* „Gothic-Veranstaltung“
etliche „Metal-Krallen“ zu erblicken. Nach 40 Minuten musste auch
die Augen leider das Feld räumen und verabschiedeten sich mit
„Lost Boys“, der auch als Titelsong aus dem gleichnamigen Film
bekannt ist.
Mit einem Kalt-Warm-anschlag versuchten
sogleich die nächsten Musiker, die man bei ihrerm
Bekanntheitsgrad und endloser Kreativität auch getrost
Co-Headliner nennen darf (Zitat eines Kollegen) das Blut der tobenden
Menge in Wallung zu bringen:
Subway to Sally starteten mit
„Schneekönigin“ und einer Schneekanone.
Wer sich nun fragt ob die Sallys
inzwischen sogar physikalische Unmöglichkeiten wie gefrorenes
Wasser an einem solch heißen Tag vom Himmel regnen zu lassen,
beherrschen, der sei beruhigt. Das Lied wurde von einer Schaumkanone
untermalt, bei der der Schaum tatsächlich eine gewissen
Eiskristall-Optik wahrte und bei diesem Wetter ein schönes aber
auch sehr irritierendes Bild von fallendem Schnee schuf.
Anschließend wurde den Fans
direkt wieder mit einer Pyroshow und „Feuerland“ eingeheizt.
Doch spätestens beim „Schrei“
aus tausenden von Kehlen (hierbei am Rande: Beim Amphi-Festival
wurden 8000 Karten verkauft, das muss also schon ein ordentlicher
Schrei gewesen sein) war das Publikum völlig in den Bann
geschlagen von Eric, Frau Schmidt und Konsorten.
Doch ein wenig Politik durfte auch
nicht fehlen, somit wurde „Falscher Heiland“ eingespielt der
letztendlich auf den eskalierenden Nah-Ost-Konflikt eingeht.
Die Party ging anschließend mit
einem schmetternden „Knochenschiff“ weiter und wurde dann durch
die Akustik-Version von „Minne“ sehr romantisch beruhigt, welcher
schon einmal einen Vorgeschmack zur „Nackt-„ Gastspielreise bot.
„Sieben“ durfte selbstverständlich
vom Publikum eingezählt werden und bei „Halleluja“ ließen
sich das überraschenderweise einige Peace-Zeichen anstatt der
üblichen „Pommesgabeln“ sehen.
Doch damit war die Show lange nicht zu
Ende denn das Wichtigste fehlte noch:
Traditionsgemäß wurde
natürlich „Julia und Räuber“ gespielt, welches die Fans
vorher ausführlich den Tag über immer wieder lauthals
geübt
hatten ;)
Danke Subway für euch lassen wir
uns doch immer wieder gerne einschäumen und schreien herum ^^.
Letztendlich meine letzte Band für
den Tag: VNV Nation!
Der Sänger startete mit einem
kehligen „Chrome“ direkt durch und brachte damit einige der sonst
eher zurückhaltenden Gothics zu begeisterten wenn auch teilweise
interessanten Tanzeinlagen. Technisch war seine Stimme am Anfang
leider sehr übersteuert, doch dieser Fehler wurde zum Glück
recht schnell behoben. Eine unperfekte Stimme hat bisher seltenst
eine Band aufgehalten. Und gegen Mitte brachte der werte Herr Harris
eine beachtlichze Leistung zustande. Respekt auch für seine
Anfeuerungsrufe an das Publikum in gar nicht mal schlechtem Deutsch.
„Entropy“, „Darkangel“,
„Epicentre“ und „Carbon“ wurden zum ersten Mal an diesem Tag
von hübschen Projektionen untermalt und mit den Zugaben
„Further“ und „Beloved“ ergaben sich einige sehr schön
tanzbare 60 Minuten Spielzeit.
Zur Abrundung des Abends gönnte
ich mir die Lesung von Oswald Henke.
Da es um 22 Uhr der Lärmpegel
draußen drastisch reduziert werden musste, mahnte der
sympathisch-eloquente Multi-Künstler das Restpublikum, welches
sich lieber für ihn, anstatt für Combichrist in dem
2nd stage theater entschieden hatte, zu freundlicher Ruhe.
Ähnlich wie beim WGT war auch dies
eine überaus inspirierende kritische Lesung die von ständigem
Kleidungswechsel über das enthusiastische Flaggen hießen
bis zur obligatorischen Süßigkeiten-Verteilung an „Kinder“
alles enthielt.
Die Zentralfigur von Projekten wie
Goethes Erben oder Fetisch:Mensch wirkte etwas
müde,
da auch er augenscheinlich schon den ganzen hitzigen Tag auf dem
Festivalgelände verbracht hatte, doch nichtsdestotrotz zog er
seine Show sehr souverän und gewohnt überraschend durch.
Nun, zum Schluß, Christian von
Aster sah nicht aus wie ich mir Christian von Aster
vorgestellt hätte.
Stellt euch ihn einfach mal vor. So sieht er nicht aus ^^
Dieses Urgestein des jährlichen
WGTs gab auch diesmal eine Auswahl aus seinen Kurzgeschichten und
Pamphlete wieder.
Am besten gefiel mir persönlich
die Geschichte mit dem orientalischen Bier, doch ich denke man sollte
solch eine Lesung lieber selbst erlebt haben.Letztendlich bitte ich die
Organisation
dem lauschenden Publikum das nächste Mal vielleicht etwas mehr
Bequemlichkeit als den ausgetretenen Boden der Mainstage zu bieten,
welcher letztendlich schon einen ganzen Tag ein singendes, tanzendes,
prügelndes und kotzendes Publikum ertragen musste.
Fazit für diesen ersten Tag des
Amphi-Festivals:
Die Optik der Festivalbesucher hatte
sich schon wieder ganz dem wunderbaren schwarzen
Paradiesvögelklischee angepasst, zum Teil sehr herrlich
anzuschauen.
-
ab 22Uhr durfte es keinen Outdoor-Lärm mehr geben,
weshalb der enge Zeitplan leider sehr strikt eingehalten wurde (Dabei
könnte sich die Bahn mal ein Scheibchen abschneiden ) Sehr schade
für die Zugabebegeisterten aber danke für die kurzen
Aufbauzeiten.
-
Pausenbeschallung mit Werbung ist zwar eine gute
Nebeneinnahme, doch dann bitte nicht immer wieder dieselben drei
nervenden Stücke.
Tag 2
Tag 2 begann um einiges stressfreier,
denn nun kannte man zum Glück die Gegend, es war nicht mehr so
glühend heiß und wir fanden den Tanzbrunnen relativ flott.
Nur hatte sich unsere Mini-Gruppe von
drei Leuten inzwischen auf zwei Leute reduziert. Tja, das Wetter hatte
seine ersten
Opfer gefordert.
So gelangten wir also relativ spät
zum Amphi Festival und schafften es gerade noch den letzten
Klängen
von Frozen Plasma zu lauschen.
Soweit man es mitbekommen konnte
brachte gerade Vasi zusammen mit Sänger Felix Marc, von Diorama,
das Publikum in richtig gute Stimmung.
Ein musikalischer Kontrast bot sich dem
Publikum anschließend mit Faun aus Süddeutschland.
Mit ihrem Musikstil denn sie stilvoll mit Paganfolk umschreiben,
boten sie auch den heute zahlenmäßig stark vertretenen
Mittelalterpublikum einen schönes Gegenstück zur vorherigen
eher elektro-lastig vertretenen Band.
Faun schafften es exzellent mit
ihrem kuriosem Instrumente -Mix (Sackpfeifen, Drehleier,
verschiedenen Flöten + Synthesizer!) das „Volk“ zum Tanzen
zu bringen.
Anschließend folgte wieder eine
völlig andere Musikrichtung mit: Die Dope Stars Inc. aus
Italien. Live allerdings noch eine Seltenheit viel es dieser Band
leider schwer die dynamische Stimmung im Publikum aufrecht zu
erhalten.
Doch kann man die Stimmung auch den
Temperaturen zuschreiben, den die Sonne hatte maßgeblichen
ihren Zenit erreicht und es war wirklich erdrückend warm.
(Selten sah ich so viele Menschen die
tatsächlich keine Groupies sind in Quasi-Unterwäsche
herumlaufen. )
Noch ein Wort zu Dope Stars Inc.,
ich fand die Idee drei Saiteninstrumente, aber dafür keinen
Drummer einzusetzen recht experimental, doch es wirkte interessant
mit dem Herrn Love als „Schreier“.
Nach dieser Band war uns ein kleiner
Ausflug auf das Festivalgelände gegönnt. An dieser Stelle
noch einmal vielen
Dank für die kostenlose Wasserversorgung mit dem relativ
hygenieschem „Gartenschlauch“-Prinzip.Doch wie mein Kollege so gern
sagt: Alles andere ist kein Heavy Metal :)
Auf die nächste Band hatte ich
schon voller Vorfreude und Spannung gewartet:
Letzte Instanz mit neuem kahl
geschorenem Sänger. Am Anfang war die Tonabmischung noch etwas
enttäuschend, der Sound war zwar wunderbar aber den Sänger
konnte man leider kaum noch hören. Und ich bin mir sicher es lag
nicht daran das die Gruftis zu laut getanzt haben ;)
Doch das ließ sich zum Glück
schnell beheben und Letzte Instanz bewiesen einmal mehr ihre
Massentauglichkeit. „Das schönste Lied“, „Jeden Morgen“
und „Tanz“ wurden frenetisch gefeiert. Und „Mein Todestag“
rundete das Ganze noch einmal energiegeladen ab.
An dieser Stelle vielen Dank an die
beliebteste deutsche Zug-Gesellschaft durch deren Mithilfe der
Auftritt fast nicht hätte stattfinden können.
Durch das WGT war mir diese Band schon
sehr bekannt. Gerade deshalb wollte ich ihren Auftritt auf gar keinen
Fall verpassen. Die Band mit und um Alexander Kaschte und mit einem
schwer einzuordnen Musikstil: Samsas Traum.
Diese extrovertierten Gestalten
kommunizierten ganz speziell mit ihrem Publikum, man kann sie einfach
nur lieben oder hassen, doch Grauzonen sind leider kaum zugelassen.
Nach einem herrlichen kaum politischen
Doppel von „Es war einmal...“ folgte das so beliebte
„K.Haos-Prinz und Wind-Prinzessin“.
Danach erhielt, wahrscheinlich zum
letzten Mal trotz einiger Entrüstung der Fans, die Puppe
„Trulala“ ihren Auftritt und läutete wohl zum ebenfalls
letzten Mal das Lied „Die Zärtlichkeit der Verdammten“ ein.
Und auch wenn eine Gitarre reißt, Samsas Traum konnten
immer noch das verdammt punkige „Ein Foetus wie du...“ locker
über die Bühne bringen.
„Bis ans Ende der Zeit“ vom SAW
2-Soundtrack ist ein in mehrerer Hinsicht gut gewählter Song
für
das Ende des Auftritts. Doch zum ersten Mal an diesem Tage war einer
Band eine Zugabe gewährt, die in Gestalt des Songs „Kugel im
Gesicht“ aus Alex Nebenprojekt Weena Morloch auftrat.
Am Ende bleibt noch der kurze Auftritt
von Annabelle Kaschte, Alex kleiner Schwester, zu erwähnen, die
ihr Debüt als Sängerin ebenfalls schon im Projekt Kafka
Heroen gab.
Gegen 20 Uhr durfte man dann den
letzten Elektro-Act des Tages begrüßen. Mit Steve Naghavis
als Sangesmeister, Gio van Oli an den Keyboards und zwischendurch dem
fidele Chris Ruiz boten And One einige äußerst
tanzbare Rhythmen
Altbekannte Stücke wie
„Deutschmaschine“, „Krieger“, „Get you closer“ wurden
fast ebenso gut angenommen wie das etwas neuere „Military Fashion
Show“. Doch wirklich ein Glanzstück legten sie mit dem völlig
neuen und überaus kompetent inszenierten „The Walk“ (im
Original von The Cure) hin.
Auch dieser Band war mit „Technoman“
noch eine kleine Zugabe vergönnt.
Doch auch dieser Auftritt war natürlich
gefühlt viel zu kurz.
Mit „Drachentöter“ aus dem
Album „Wie Pech und Schwefel“ legten sehr schnell danach auch
schon die Münchener Folk-Rocker-Headliner des Abends los. Nach
einem hübschen kleinen Umbau der Bühne mit Vorhang zeigten
Schandmaul mal wieder ihr ganz spezielles Gespür fürs
Publikum und die fantastischen Fünf um Thomas Lindner wurden vom
Publikum begeistert begrüßt.
Am diesem Abend präsentierten sie
hauptsächlich Stücke wie „Lichtblick“, „Feuertanz“
oder „Mitgift“ aus ihrem aktuellen Silberling „Mit Leib und
Seele“, welcher dem Publikum aber schon bestens bekannt war. Doch
das „eigenes eingeübte Gitarrensolo“ von Thomas sorgte für
einige Lacher im Publikum. Auch mit dem Springspiel vor „vogelfrei“
wurde das Publikum aktiv mit eingebunden. Es ist eben diese
einzigartige Schandmaul-Mischung aus markanten
Gitarrenklängen, elegant arrangierten Flöten und
Dudelsäcken exotischentraditionellen Drehleitern und Schalmeien
und einer so freundschaftlichen Show vor und auf der Bühne die
diese Band für ihre Fans so unverwechselbar macht.
Als „Rauswerfer“ durften Schandmaul
die alten und auch viele neue Fans mit gleich drei Zugaben
nachhause schicken. Noch mit den schönen Klängen von
„Walpurgisnacht“, „Herren der Winde“ und „Dein Anblick“
in den Ohren verließen die Amphibien dann auch schnell das
Gelände.
Bericht & Fotos: Kerstin Gehlen
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