Januar 2007
Fast zwei Jahre ist es her, da kam ein Album namens „Versäkeet“ aus dem fernen Finnland zu uns, um uns zu beglücken. Moonsorrow nennt sich die Band, die uns diesen Leckerbissen servierte. Mit „V: Hävitetty“ folgt nun das, wer erwartet es bei diesem Titel anders, fünfte Werk.
Im Interview stellte sich Sänger und Bassist Ville Sorvali den Fragen unseres Redakteurs Dominic Türk.
Danke, dass du dir Zeit nimmst, ein paar Fragen zu beantworten und Gratulation zu einem großartigen Album.
Es ist immer eine Freude mit Leuten zu reden, die unsere Arbeit zu würdigen wissen. Danke dir!
Gibt es schon Rückmeldungen seitens der Presse? Wie waren sie bis dato?
Das Feedback der Medien war überwältigent. Ich habe noch nie so viele Reviews mit voller Punktzahl gesehen. Ich bin immer noch verwundert wie viele Leute es zu mögen scheinen, da wir dachten etwas ziemlich unkonverntionelles gemacht zu haben. Ich kann damit nur zufrieden sein.
Das Album trägt den Titel "V: Hävitetty". Was bedeutet hävitetty?
Man kann es mehr oder weniger als "verwüstet" übersetzen, in der Bedeutung von vollkommen zerstört oder erschüttert sein.
Welche Idee steckt hinter dem Titel?
Das Konzept hinter dem Titel ist das Ende der Welt. Oder eher das Ende der Welt, wie wir sie kennen, und eine Geburt einer neuen Welt.
Auf der Platte sind nur zwei, aber epische, Songs. Wie kam es dazu, dass die Songs so lang sind?
Es ist einfach so passiert. Wir pflegen immer zu sagen, dass ein Song erst fertig ist, wenn er fertig is. Diesmal wuchsen sie halt in sehr epische Dimensionen. Unser Ziel war es, nur so gute Musik wie möglich zu schreiben, nicht zwei Songs oder so. Es ist so gekommen, wie es gekommen ist.
Wollt ihr damit eine neue Hörerschaft erreichen?
Nein, nicht wirklich. Wir wollten nur unsere Musik an die Leute bringen, die sie zu schätzen wissen und verstehen. Es spielt keine Rolle, ob wir mit einem neuen Album neue Fans hinzubekommen oder nicht. Wenn es Leute gibt, die das Album mögen, dann bin ich glücklich und mich interessiert dann nicht woher sie kommen.
Gibt es ein Konzept, das den Songs zu Grunde liegt?
Die musikalische Struktur und die Idee hinter den Arrangements sind etwas anderes als konventioneller Metal. Man erkennt Referenzen aus progressiver und klassischer Musik.
Wie lange hat es gedauert, um diese Songs zu schreiben?
Huh, ungefähr ein halbes Jahr. Wir haben irgendwann zwischen den Jahren 2005 und 2006 angefangen zu schreiben und gingen im Sommer 2006 ins Studio. Es war ein langer und erschöpfender Prozess, der von einigen Nervenzusammenbrüchen gezeichnet war.
Welche zentralen Themen behandeln die Texte?
Einsamkeit, Moral, Kampf der Religionen und das Ende der Welt. Die Nachricht ist eindeutig: Wir gehen aufs Ende zu und wir können den Krus nicht ändern.
Wer ist für das Artwork von "V: Hävitetty" verantwortlich?
Travis Smith. Er machte eine großartigen udn professionelen Job. Das Cover sieht fantastisch aus.
Wie kam es dazu, dass Thomas Väänänen von Thyrfing auf dem Album zu hören ist?
Er ist ein guter Freund von mir viele Jahre schon und anfangs war er derjenige, der mich dazu angetrieben hat so zu singen, wie ich nun singe. Ich wollte ihn schon eher auf einem Album haben, aber es passte zeitlich nie.
War er stellenweise in den Schreibprozess involviert?
Er schreib ein paar Textstellen für den zweiten Song in Schwedisch und ich übersetzte und arrangierte sie im selben Konzept, das den anderen Textpassagen zugrunde liegt. Ich bin für seinen Beitrag sehr dankbar und es war inspirieren, da er den Texten einen neuen Weg ebnete.
Werdet ihr dieses Jahr auf Tour gehen?
Ja, es wird eine Tour geben. Wir starten in Finnland und ab dem 30. März gehen wir mit Swallow the Sun auf Europatour. Die Daten gibt es auf www.moonsorrow.com.
Wo siehst die Moonsorrow in der nächsten Dekade?
Gut, die nächste Dekade ist weit entfernt, weshalb ich keine Vorraussage treffen kann. Es ist schon schwer genug zu sagen, was im nächsten Jahr passiert. Wir planen nicht, wir lassen Dinge einfach geschehen und so war das schon immer.
Und nun eine Frage, an der kaum jemand vorbeigekommen ist: Wie stehst du zum Thema Internet (WebZines, Filesharing...)?
Das Internet ist großartig, um das Publikum aus der ganzen Welt zu kontaktieren. Es hat natürlich auch seine Schattenseiten, aber ich reg mich über illegale Downloads nicht wirklich auf, denn ich kann ncihts dagegen tun.
Dann bedanke ich mich und überlasse dir die letzten Worte!
Danke für das Interview und wir danken jedem, der Moonsorrow unterstützt!
Interview: Dominic Türk
Fotos: Spinefarm Records
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