12.09.2006, Bochum, Matrix
Starkes neues Album, starker Auftritt auf dem Wacken Open Air, schon allein das sind genug Gründe, sich die Reiter mal auf Tour anzusehen. Nachdem es im letzten Jahr mit einem Konzertbesuch leider nicht klappte, freute ich mich nun umso mehr, die verrückten Jungs live on tour zu erleben.
Und so ging es in die bochumer Matrix, die schon recht früh ihre
Pforten öffnete. Nach dem Stürmen des Merchandise-Standes,
der zur allseitigen Freude faire Preise hatte - 15 Euro fürs Tourshirt bzw. die aktuelle CD - ging es dann in die Röhre ("The Tube" -> die Live-Halle).
Den Anfang machten Hämatom, die mir von ihren Verwurstelungen wohlbekannter Kinderlieder wie "Butzemann" oder (es rappelt in der) "Kiste" bekannt waren. Die vier Musiker mit Namen aller Himmelsrichtungen kamen gut kostümiert auf die Bühne.
So war Sänger Nord in Binden eingewickelt und blutig geschminkt, Bassist West trug einen sehr schicken Kartoffelsack auf dem Kopf.
Das Set wurde mit "Butzemann" und Kinderstimme vom Band begonnen und enthielt später eben noch die genannte "Kiste". Insgesamt war es zwar spaßig, wenn man die Songs jedoch nciht kannte nicht ganz so interessant.
Für ein wenig Seemannsstimmung und den größten
englischsprachigen Teil sorgten die nachfolgenden Tyr. Ich kannte sie vorher nicht, aber sie schienen ganz gut anzukommen und boten ein solides Set. Dennoch wurden die Reiter schon sehensüchtig erwartet. Dies äußerte sich dann
in den vielen "Reiter, Reiter"-Rufen - nicht zu verwechseln mit
"weiter, weiter" - nach der Umbaupause.
Und da waren sie dann endlich auch. Man startete nach einem Intro
mit "Friede Sei Mit Dir" was direkt mit großer Begeisterung
aufgenommen
wurde.
Die Stimmung war, vor allem in den ersten Reihen von Anfang an
fantastisch. Bewegungsunlustig kann man das Publikum ebenfalls nicht
nennen. Da ist es ohne Graben und passende Security schon fast zu eng
in der Röhre. Man spielte sehr viel von der neuen Scheibe - leider
den
Adler nicht. Nebenbei wurden dann noch zwei Mädchen auf die
Bühne
geholt, um sich bangenderweise auszutoben und dem Doktor einen Besuch
in seinem Käfig abzustatten. Ein Fan sollte beim passenden Lied
beweisen, dass ihm die Sonne auch wirklich aus dem Allerwärtesten
scheine. Da wurde er kurzerhand auf die Bühne geschleift und ihm
sein
Hinterteil entblößt.
Ansonsten beglückte man das Publikum mit Songs wie "Terra Nola",
"Du Kleiner Wicht" und "Reitermania". Das Set war mit eineinhalb
Stunden fast schon zu kurz, allerdings wohl umso länger, wenn man
sich
selbige Zeit lang vorne durch Springen, Kopfschütteln und Pogen -
ich
werde es nie verstehen - ausgepowert hatte. Allerdings sahen die Leute
hinterher recht lebendig aus, vor allem wenn ich da an die
Verletztenrate in Wacken denke. Man schloss mit dem obligatorischen
"Dschingis Khan"-Cover.
Ein gelungener Abend, der mal nicht von total schlechtem Sound oder
korrenden Merchpreisen überschattet wurde - man ist ja schon fast
alles
gewohnt.
Bericht & Fotos: Nathalie Mohr
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