14.01.2005, Zwischenfall Bochum
Im Rahmen eines Interviews besuchten unsere Redakteure Nathalie Mohr und Dominic Türk am 14.01.2005 ein Konzert im Bochumer Zwischenfall, auf dem JudasVille, Double Cross und The Kings of Nuthing spielten.
Nachdem wir wie vereinbart um 18 Uhr am "Zwischenfall" in Bochum eintrafen, standen wir erst einmal vor verschlossenen Türen. Zuvor waren wir zweimal am Zwischenfall vorbeigefahren, weil es direkt auf der Ecke liegt und schlecht zu sehen ist. Am Hintereingang teilte man uns mit, dass das Interview frühestens um 18:30 Uhr stattfinden könne. Um 19 Uhr bat man uns dann schließlich herein und teilte uns mit, dass JudasVille ("die Holländer") im Stau ständen. Zudem gab es Probleme, da die Gästeliste somit auch noch nicht vorlag. Doch das klärte sich dann auch noch. Mit einer Stunde Verspätung spielten JudasVille schließlich um 21 Uhr.
Der Club und die Bühne waren sehr klein und vor allem die Säule in zwei Metern Abstand vor der Mitte der Bühne erwies sich als störend. Außerdem schien es, als spare man sich die Garderobe direkt durch das Sparen der Heizkosten.
Nach einem amüsanten, aus Liedfetzen bestehenden, Soundcheck ging es in der Reihenfolge der CD-Tracklist mit "Excuse Me" los (der Rest der Setlist bestand fast ausschließlich aus Songs vom Debüt-Album "Welcome to JudasVille").
Der Sound erwies sich als härter als auf Platte, was ich für ein Konzert als positiv empfand und der Gesang war nur ein wenig lauter, als die Instrumente. Es war doch sehr faszinierend, dass JJ (bass), Berry (vocals, guitar) und Selim (guitar, background vocals) sich bei ihrem "Rumgehopse" nicht in den Kabeln verfingen. Das Bild des am Anfang mit Zigarette spielenden Drummers Sander war auch ein bisschen ungewöhnlich. Trotz der kleinen Bühne tobte sich die Band doch ganz gut aus.
Das Verbreiten von einer wirklich guten Stimmung war nicht einfach, da sie als eine von zwei Vorguppen für eine Punk-/Rockabilly-Gruppe spielten und deshalb das Publikum dementsprechend ausgerichtet war. So haben wir zum Beispiel auch nur einen Langhaarigen zwischen den typischen, kurzen, nach hinten gegelten Frisuren ausmachen können. Zudem sind die Möglichkeiten des Publikums, sich bei Rock`n`Roll in einem kleinen Club auszutoben, doch eher gering, da eben kein Matteschwingen angesagt ist. Außerdem hatten JudasVille nur etwa eine halbe Stunde Spielzeit (in der man normalerweise grade erst den Kontakt zum Publikum aufbauen kann) und mussten auch noch einige Stücke herauskürzen, wie mir Berry später mitteilte.
Die vielen Zuschauer, die es wohl für nötig hielten mit Blitz zu fotographieren, wirkten auch nicht unbedingt entspannend. Spätestens als einer von diesen meinte, das Publikum knipsen und damit blenden zu müssen, nervte es dann auch mich.
Insgesamt kam trotz der kurzen Spielzeit und der anderen äußeren Umstände sehr viel an Spielfreunde und Spaß an der Musik herüber.
Nach dem Auftritt konnten wir dann das Interview nachholen, nachdem die Band noch abbauen musste. Somit haben wir die zweite Vorgruppe nicht gesehen und fuhren nach dem Interview auch wieder nach Hause, da uns die drei Stunden Wartezeit doch ein wenig geschlaucht hatten. Zudem lag unser Augenmerk ohnehin auf JudasVille.
Bericht & Fotos: Nathalie Mohr
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