12.06.2006, Grefrath Eissporthalle
Am 12.06.2006 war es dann endlich soweit: Châlice waren endlich in greifbarer Nähe auf Tour! Darauf hatte ich schon sehnsüchtig gewartet, seit ich das Scheibchen namens "Shotgun Alley" in den Händen hielt. Natürlich sollte man die Hauptacts nicht vergessen, auch wenn sie mir fast schon egal waren, wie ich zu meiner Schande gestehen muss. Dennoch Alice Cooper und Deep Purple gaben sich an diesem Abend die Ehre und das muss man ja auch mal gesehen bzw. gehört haben.
Nachdem mir Oli - Gitarrist bei Châlice - bereits zuvor gesagt hatte, dass sie gegen 18:45 auf der Bühne stünden, obwohl es keine neuen Ankündigungen über den Beginn gab, war ich natürlich früh da. Der Einlass hätte wohl schon um 18:30 sein sollen, aber das klappte natürlich nicht. So musste ich erstmal auf die Gästelistekarten - warum auch immer Karten - warten und dass ich einen Fotopass bekommen sollte, hat man einfach ignoriert. Auch die Bestätigungsemail interessierte scheinbar keinen - hinterher wurde behauptet ich hätte einen Pass bekommen... Ich habe ab sofort ein gestörtes Verhältnis zu Eissporthallen.
Nunja da hieß es dann sich so einigermaßen zu behelfen, dann was soll ich mit einem Bericht ohne Fotos?
Recht schnell nach dem verspäteten Einlass standen Châlice dann - zunächst noch mit voller Hallenbeleuchtung - auf der Bühne.
Der Sound war bei der nur wenig gefüllten Halle - wie sollte es auch voll sein? - noch etwas unausgewogen, richtig gut konnte er wohl ohnehin nicht werden und ein paar kleine Rückkopplungen störten. Aber nun gut, das zu üblichen Soundgemecker meinerseits ;).
Nun zum erfreulichen Teil Châlice legten eine sehr geile Show auf's Pakett. Es gab hauptsächlich die Schrotflinten-Gasse auf die Ohren und auch der Rest, der mir zuvor unbekannt war, konnte überzeugen.
Bassist Steves hohe Backgroundvocals führten zu enigen Spekulationen und Querverbindungen zu Edguy ;).
Leider hatten die Jungs nur eine halbe Stunde Spielzeit, aber die nutzten sie wirklich gut. Dem restlichen Publikum schien es auch nicht missfallen zu haben, denn man bewegte sich trotz der Temperatur-Verhältnisse mit denen man wohl versuchte, einer finnischen Sauna Konkurruenz zu machen (ja draußen war es Sommer), mehr als später bei Deep Purple. Auch das Mitklatschen klappte schon ganz gut.
Ein gelungener Auftritt, der Lust auf mehr macht!
Hier sei mal erwähnt, dass man zwischen dem anwesenden Publikum seltsam beäugt wurde, wenn man die Haare zur Musik fliegen ließ. Später bat man mich doch tatsächlich entrüstet, es zu unterlassen. Man ist ja tolerant und rücksichtsvoll, aber das lasse ich mir nicht verbieten. Wer hinter mir steht kann ja weiter weggehen, wenn er was abbekommt und schließlich sind wir ja auch einem Konzert gewesen und nicht auf einem Kindergeburtstag. Und so wurden die lieben Haare zusammen mit einem Bekannten, der sich wohl in der groben Altersspanne des Entrüsteten bewegt, weitergeschüttelt, was dann mit verschränkten Armen gewürdigt wurde.
Als Alice Cooper die Bühne betrat, war die Halle schon gut gefüllt und die Sitzplätze eingenommen - was auch immer mal davon halten mag, bei einem Konzert zu sitzen. Der alte Mann rockte von Anfang bis Ende die Halle mit einer grandiosen, bis ins Detail durchgeplanten Bühnenshow. So wurde er von einer leicht bekleideten Frau verschwunden gelassen, guillutiniert und vieles mehr. Zur Songauswahl kann ich nicht allzuviel sagen, weil ich die Songs nicht alle kenne. Genug Abwechslung gab es jedenfalls sowohl für die Augen, als auch für die Ohren. In der Zugabe gab es natürlich "Poison", alles andere hätte ihm das Publikum sicherlich verübelt.
Nach einer grandiosen Show Coopers, die ganz ohne Ansagen ablief - Geschmackssache, aber ich mag es lieber persönlicher - folgten dann Deep Purple.
Man hatte eine ziemlich große Videowall dabei, schade das man diese nicht richtig ausnutzte und nur ein paar Farbspiele ablaufen ließ.
Das Publikum schien Spaß zu haben, auch wenn man sich während des Songs kaum rührte, gab es dazwischen immer große Beifallsbekundungen. Sänger Ian Gillan meinte "you are amazing", naja der soll mal ein Wacken-Publikum erleben, hehe. Zu guter letzt gab es in der Zugabe das, heißersehnte "Smoke on the Water", welches ich heiß herbeigesehnt hatte, da ich kaum Songs kannte.
Neben einigen Merkwürdigkeiten der Orga - Merchandisestand so, dass man nicht hingehen kann ohne dass die Karte entfällt, zumindest zu Beginn o.O - war es ein sehr gelungener Abend.
Danke nochmal an die Jungs von Châlice für das nette Nebenprogramm am Merch ;).
Bericht & Fotos: Nathalie Mohr
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