Mai 2006
Seit ihrem Debüt im Jahre 2004 ist es um die Schweden von Cloudscape ein wenig ruhig geworden. Fast zwei Jahre nachdem „Cloudscape“ das Licht der Welt erblickte, folgt ein weiteres Album namens „Crimson Skies“.
Im Interview beantwortete Sänger Mikael Andersson die Fragen unseres Redakteurs Dominic Türk.
Viel Spaß beim Lesen!
Fast zwei Jahre sind seit dem letzten Output "Cloudscape" und unserem letzten Interview vergangen. Was ist in dieser Zeit so passiert?
Wir haben ein paar Shows in Schweden gespielt und auf dem Propower Europe in den Niederlanden. Abgesehen davon haben wir angefangen die Songs für "Crimson Skies" zu schreiben. Ich hoffe, dass wir nun mehr Möglichkeiten bekommen werden, außerhalb Schwedens spielen zu dürfen, aber ich denke, dass es immer noch schwer sein wird, wenn man nur ein Album veröffentlich hat. Es wird noch etwas dauern uns zu etablieren, aber wir hoffen, dass es nach dem Release von "Crimson Skies" mehr Möglichkeiten geben wird.
Neben Cloudscape war ich in Aufnahmen verschiedener Alben involviert, wie z.B. bei der Projektband "Planet Alliance", bei der Musiker wie Bob Daisley (ex-Ozzy Osbourne, Garry Moore), Magnus Karlsson (Allen/Lande-Project / Starbreaker), Anders Johansson (ey-Yngwie J. Malmsteen, Hamerfall) und einige mehr beteiligt sind. Zudem habe ich den Gesang für Marcel Coenens (Sun Caged) Solo-Album aufgenommen, welche Anfang des Jahres erschien. Ich war auf der Release-Party, um dort ein paar Songs zu singen. Das Konzert wurde für eine DVD mitgeschnitten.
Ich bin zudem Mitglied bei der schweizer Band Silent Memorial geworden. Die Band veröffentlichte ihr Debüt 1998 mit Thomas Vikstrom (ex-Candlemass, Stormwind) am Mikro, leider nur in Asien, weshalb sie in Europa recht unbekannt sein dürften. Das neue Album wird Mitte 2006 gemixt und danach geht es auf Labelsuche. Die Musik Silent Memorials ist progressiver als Cloudscapes und es war eine Herausforderung den Gesang aufzunehmen. Dazu kommt, dass Silent Memorial keine Live-Band ist, was ein anderer Grund gewesen ist, ihnen beizutreten, allerdings ist Cloudscape meine Hauptband, für die mein Herz schlägt. Wenn wir mit ihr auf Tour gehen, hat sie Priorität.
Euer neues Album trägt den Titel "Crimson Skies". Habt ihr schon Feedback erhalten?
Durchaus. Die Reviews kommen nach und nach und die meisten sind großartig und positiver als die des Debüts. Das kann ich frohen Mutes verkunden. Es scheint so, als hätten wir unseren Stil gefunden und dass wir diesen einzigartigen Stil gefestigt haben.
Steckt eine Idee hinter dem Titel?
Patrik Svard kam mit dem Albumtitel, als wir Ende 2005 probten. Er hat keine tiefere Bedeutung, aber wir wollten einen Namen, der unseren Bandnamen erweiter, und wir wollten ein rotes Cover. Das ist quasi die Idee hinter "Crimson Skies".
Das Album hat einen definierteren Sound, als der Vorgänger. Wer hat das Album produziert und gemixt?
Pontus Lindmark hat das Album produziert und abgemischt. Anders "Theo" Theander was Executive Producer für Crimson Skies, aber Pontus ist der Mann hinter der Produktion. Wir sind mit seiner Arbeit sehr zufrieden und hoffen, dass er die Aufmerksam bekommt, die ihm zusteht.
Es scheint, dass ihr härter und direkter geworden seit und den Keyboard-Anteil reduziert habt. Das kann man durch die ganze Platte hinweg hören- "Cloudscape" klang viel experimenteller. Würdest du sagen, dass ihr nun den echten Cloudscape-Stil gefunden habt?
Ja, definitiv. Die Keyboards sind viel dynamischer und verschiedener auf "Crimson Skies", also denke ich, dass du richtig liegst. Allerdings bin ich der Meinung, dass "Crimson Skies" experimenteller im Vergleich zum Debüt ist, aber jeder hat eine eigene Meinung dazu und das ist gut.
Es scheint, dass wir "unseren" Stil gefunden haben. Alle Songs wurden nach der Beendigung des Debüts geschrieben, deshalb war es inspirierender "Crimson Skies" aufzunehmen, weil kein Songs vorhanden waren, die wir schon nicht mehr hören konnten. Auf dem Debüt waren drei bis vier Songs die schon älter waren, als wir ins Studio gingen. Daraus resultiert natürlich eine gewisse Langeweile, wenn man sie jahrelang probt.
Die Songs sind wiedermal gut. Es scheint, als hättet ihr beim Songwriting nichts verändert, oder?
Danke. Der Schreibprozess war mehr oder weniger identisch zu dem des Debüts, aber wir fühlten uns wesentlich wohler beim Schreiben von "Crimson Skies". Wir haben mehr Arbeit rein gesteckt, um die songs dynamischer, atmosphärischer und abwechselungsreicher zu machen. Und das haben wir meiner Meinung anch geschafft.
Hat wieder Mattias Moren das Artwork gestaltet?
Ja, natürlich. Wir lieben seine Kunst und wir glauben, dass sie zu unserer Musik passt, weshalb er wahrscheinlich auch das Cover unseres dritten Albums gestalten wird. Er ist auf dem Stand der Technik ;).
Welche Idee steckt hinter dem Artwork?
Das Cover zeigt einen gläsernen Fahrstuhl zwischen Erde und dem mysteriösen, majestätischen Wolekwbild. Ich finde es einfach nur schön, wie es ist. Die einzige Vorgabe, die er bekommen hat, war, dass er das Cover rot gestalten sollte und das es etwas mit dem Titel "Crimson Skies" zu tun haben sollte.
Wir schickten ihm ein Demo der Platte, er hörte es und fand dadurch die richtige Stimmung, um das Cover zu gestalten. Er hat es unserer Meinung nach erfolgreich geschafft.
Es gibt ein paar Songs, über die ich kurz reden möchte. Als erstes "Shadowland".
Was ist das Schattenland?
"Shadowland" ist über einen geistig gestörten Mann. "Shadowland" ist sein Geist, besser gesagt seine Gedankenwelt. Man könnte sagen, dass er unter Schizophränie leidet.
Warum gibt es orientalische Sounds am Anfang?
Das hat keine tiefere Bedeutung. Ich glaube, dass Björn Eliasson meinte, es würde passen und dem Song etwas ausergewöhnliches geben.
Hat dieses Schattenreich etwas mit der aktuellen Situation im nahen Osten zu tun und ist dieses Gebiet das Schattenreich?
Definitiv nicht. Wie ich schon gesagt habe, geht es um einen geistig Gestörten und die orientalischen Sounds geben dem Song etwas außergewöhnliches.
Wie siehst du die Situation im Iran, Iraq, etc?
Ich habe das Geschehen nicht wirklich verfolgt, aber das, was ich kenne, ist traurig und stellenweise beängstigend. Ihre Weltanschauung ist anders als die europäische Weltanschauung und manchmal kann das beängstigend sein, wenn du verstehst, was ich meine. Ich respektiere sie für das, was sie sind, aber wenn es zu Krieg und Zerstörung kommt, werde ich wütend. Unterschiede zwischen Leuten sind im Grunde gut, aber manchmal auch beängstigend.
Was ist dieses "Psychic Imbalance" und wie bekommt man es?
"Psychic Imbalance" ist über eine Person, die die Lust am Leben verloren hat und mental am Ende ist. Sie bettelt und schreit um Hilfe, aber keiner hört sie. Die Person ist in ihren Gedanken verloren.
Und wer ist "Someone Else"?
"Someone Else" lebt das Leben, das du leben solltest und träumt, während du dich im Krieg befindest. "Someone Else" ist die Person, die du liebst und pflegst.
Eine Frage die sich mit aufdrängt ist, ob wir Cloudscape diesmal in Deutschland sehen können. Können wir?
Hoffentlich werden wir Ende 2006 ein paar Shows in Deutschland spielen können, aber es steht noch nichts fest. Ein deutscher Booker hat uns kontaktiert und versucht eine kleine Tour auf die Beine zu stellen. Lass uns hoffen, das alles gut geht. Wir hoffen, dass wir eine Chance bekommen werden in Deutschland zu performen!!
Dann bedanke ich mich bei dir, dass du dir die Zeit genommen hast und überlasse dir die letzten Worte!
Ich habe zu danken. Es hat Spaß gemacht, dieses Interview zu beantworten.
An die Fans von Cloudscape möchte ich folgendes richten: Ich hoffe, das euch das neue Album "Crimson Skies" gefällt und dass wir euch auf Tour sehen werden. Ihr seid großartig!
Und an den Rest: Scheut euch nicht das Album anzutesten, wenn man euch für melodischen und progressiven Metal gebeistern kann.
Besucht Cloudscape im Internet unter www.cloudscape.seund www.myspace.com/cloudscapemetal
Rock On und Stay Metal!!!!
Interview: Dominic Türk
Fotos: Metal Heaven, Cloudscape
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