Nachbericht
Und wieder ging es zum ersten Augustwochenende auf gen Mekka, eh pardon Wacken.
Auch in diesem Jahr
lockte wieder ein vielversprechendes Billing. Und auch in diesem Jahr
wurde es wieder voller. Tut mir leid, aber irgendwann muss auch mal
Schluss sein meine Herren, es war wirklich schon fast
unerträglich
voll und viele Besucher hatten Laufwege, die schon gefährlich
an
gewisse große Festivals erinnern.
So, nun erstmal genug gemeckert,
irgendwas ist ja immer ;). Das Wetter war diesmal wesentlich
wohlgesonnener als im Vorjahr. Es gab zwischendurch einen kleinen
Schauer, das war’s dann aber schon. Nicht zu warm und nicht
zu
kalt, so soll das sein.
Ansonsten schien die Camping-,
Toilettten- und Verpflegungssituation auch in Ordnung gewesen zu
sein, wenn man mal von zwischenzeitlicher Wasserknappheit absieht ;).
Nun, dann kommen wir doch mal zu dem,
worum es hier gehen soll: die Musik.
Donnerstag
Faster Inferno ft. Tyson Schenker
Der Opener des diesjährigen Wacken
Open Air konnte sich wirklich sehen lassen. Eine junge Truppe, die
einen großen (zumindest Namen) in ihren Reihen hat. Tyson
Schenker, der Sohn Michael Schenkers, darf bei Fast Inferno sein
Können zeigen und dem Papa den Rang ablaufen. Dies schafft er
auch, was daran liegt, dass er sich wesentlich mehr bewegt als sein
alter Herr und auch durch Gestik den Kontakt zum Publikum sucht.
Zocken kann er auch, denn er hat bei einem großen gelernt.
Auch sonst war man sehr überrascht,
denn Tracks wie „Wrong Devil“ oder „Hard
Rockin Lover“
versprühten den Charme der goldenen 70er Jahre. Led
Zeppelin-Vibes und die Dynamik von AC/DC waren allgegenwärtig
und machten den Auftritt zu etwas besonderen. Vor allem Fronter Matt
erwies sich als exzellenter Sänger und zeichnet sich durchs
eine
charmismatische, rauchige Stimme aus. (dt)
Michael Schenker
Group
Nachdem der Sohnemann schon am späten
Nachmittag sein Können zeigen durfte, war es nun Zeit, dass
der
Herr Papa mit seiner Band auf die Bühne durfte. Über
Michael Schenker, darf man denken, was man will. Dass er Gitarre
spielen kann, steht außer Frage, doch an seiner
Bühnenpräsenz
scheiden sich die Geister. Da hatte Bassist Rev Jones einen
höheren
Entertainmentfaktor. Was soll's?!
Die Setlist jedenfalls konnte sich
sehen lassen. So verstand es sich schon von selbst, dass der Auftritt
hier ein Best Of wird. So zauberte man neben UFO-Klassikern wie
„Lights Out“ auch MSG-Klassiker der Marke
„On and On“, „Armed
And Ready“ und „Into the Arena“ aus dem
Hut. Wem das nicht
gefiel, dem war auch nicht mehr zu helfen. Natürlich durften
auch Songs wie „Doctor Doctor“ und „Rock
Bottom“ nicht
fehlen.
Unterm Strich ein recht gelungener
Auftritt auch wenn Sänger Jari nicht in Höchstform
war und
man sich über das introvertierte Stageacting des Herrn
Schenker
den Kopf zerbricht. (dt)
Scorpions
Wenn man jemanden wie die
Scorpions am
Start hat, dann gibt es Leute, die finden dies total
„geil“ und
andere, denen das am Arsch vorbeigeht, da sie 2,5 Stunden Langeweile
erwarten. Dass die Hannoveraner die Setlist von der Meute haben
bestimmen lassen, zeigt aber, dass es eigentlich keine Langeweile
geben wird.
Los ging es dann mit etwas Verspätung
mit „Coming Home“, „Bad Boys Running
Wild“ und „The Zoo“.
Songs, die das Publikum direkt von 0 auf 100 katapultieren. Auch
Klaus Meine, Rudolf Schenker und Co. hatten unheimlich Spaß
auf
der Bühne, was sich natürlich auf das Publikum
übertrug.
Man prophezeite, dass dieser Auftritt
ein besonderer werde und man auf Zeitreise gehen will. So zauberte
man zu „Picture Life“ Uli John Roth aus dem Hut,
mit dem man dann
vier Songs spielte. Auch Uli fand Gefallen an der Sache und
präsentierte sich in guter Form und spielte, als wäre
er
nie weg gewesen.
Natürlich durfte ein anderer
Weggefährte auch nicht fehlen. Rudolfs Bruder Michael war dann
mit „Coast to Coast“,
„Holiday“, „LoveDrive“ und
„Another
Piece of Meat“ an der Reihe, nachdem man Uli verabschiedete
und
dazwischen ein paar Klassiker einschob.
Nach James Kottak's Drum Solo, das
irgendwie bei mir zumindest die Stimmung drückte, durfte
Herman
Rarebell für „Blackout“ und „No
One Like You“ an der
Schießbude Platz nehmen.
Nach 22 Songs war dann erst einmal
Schicht im Schacht und es war Zeit für ein Resümee.
Wenn
das Set so langweilig gewesen ist, wie von ein paar Leuten
vorausgesagt wurde, warum wurden dann ruhigere Songs wie
„Holiday“
lauthals Mitgesungen unf warum wurden die Jungs frenetisch
abgefeiert?! Fragen, auf die die Scoprions schon die Antwort gegeben
haben: Weil sowohl das Set als auch der Auftritt dem eines Headliners
würdig war und sich einige davon eine Scheibe abschneiden
sollten.
Im ersten Zugabenblock durften alle
noch einmal ran. Bei „In Search of the Peace of
Mind“ durfte
sogar Michael Schenkers Junior mit auf die Bühne und mit den
„Opas“ rocken, was das Zeug hält. Die
Scoprions vereinigen
nunmal Generationen.
Der zweite Zugabenblock bestand nur aus
Dynamite, aber im dritten zündete man mit „Rock You
Like a
Hurricane“ noch mal den Nachbrenner und verpasste der Meute
noch
einmal die volle Breitseite, bevor man sich dann nach fast drei
Stunden (der Auftritt war auf 2,5 Stunden angesetzt) verabschiedete.
So etwas möchte man doch jedes Jahr donnerstags bzw. allgemein
haben und nicht jedes zweite Jahr Saxon. (dt)
Setlist:
1. Coming Home
2. Bad Boys Running Wild
3. The Zoo
4. Loving You Sunday Morning
5. Make It Real
6. Picture Life (mit Uli John Roth)
7. Speedy's Coming (mit Uli John Roth)
8. Dark Lady (mit Uli John Roth)
9. We'll Burn the Sky (mit Uli John
Roth)
10. Love 'em Or Leave 'Em
11. Don't Believe Her
12. Tease Me Please Me
13. Coast to Coast (mit Michael
Schenker)
14. Holiday (mit Michael Schenker)
15. Lovedrive (mit Michael Schenker)
16. Another Piece Of Meat (mit Michael
Schenker)
17. James Kottak's Drum Solo
18. Blackout (mit Herman Rarebell)
19. No One Like You (mit Herman
Rarebell)
20. Matthias Jabs' Guitar Solo
21. Big City Nights
22. Can't Get Enough
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23. Still Loving You
24. In Trance (mit Uli John Roth,
Michael Schenker)
25. He's a Woman She's a Man (mit Uli
John Roth, Michael Schenker)
26. In Search of the Peace of Mind (mit
Uli John Roth, Michael Schenker und Tyson Schenker)
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27. Dynamite
-------------------------------------------------------------
28. Rock You Like a Hurricane
Freitag
Wintersun
Oh, wie lang habe ich mich schon nach
diesem Tag gesehnt. Das erste Mal dieses Jahr, dass ich die Finnen
von Wintersun live sehen konnte. Schon auf dem Weg zum
Frühstück,
ungefähr eine Stunde vor dem Gig, standen schon
unzählige
Leute in blau-schwarzen T-Shirts vor der True Metal Stage und
warteten geduldig auf das Quartett.
Eine gute viertel Stunde vor dem
Auftritt machte ich mich auch auf, um mir einen gemütlichen
Platz zu suchen und etwas weiter hinten ließ ich mich auch
endgültig nieder.
Die ganze Menge, die vor mir stand, war
schon ganz wild darauf Jari und seine Jungs rocken zu hören
und
immer wieder vernahm man „Wintersun!“ Rufe aus den
vorderen
Reihen.
Endlich wurde das Intro, was
ursprünglich von dem Song „Wintermadness“
stammt,
eingespielt. Da die Band immer noch keinen würdigen Keyboarder
gefunden hat, wurden auch hier wieder die ganzen Synthparts vom Band
abgespielt.
In einem sauber eintrainierten und
nahtlosen Übergang, ging es direkt mit dem ersten
„Standard“-
Song los - „Beyond the dark Sun“. Wie auf
vorherigen Live
Auftritten der Band, wurde auch auf dem Wacken, direkt
tatkräftig
mitgesungen. Was wohl ein bisschen störte, war der zuerst
nicht
ganz perfekte Sound. Der Sequenzer für den Synthesizer war
viel
zu laut und die Gitarren, wie auch die Stimmen viel zu leise. Doch
die ganze aufgebrachte Fan-Schar ließ sich von den paar
Unsauberkeiten nicht irritieren und somit feierten sie mit gewohntem
Elan.
Die Band benutze ihre Standard-Setlist,
welche aus dem größten Teil des
Debüt-Albums besteht
und in der Zugabe gab es das doch sehr beliebte
„Starchild“.
Leider spielten sie keines der neuen Leider, was ich mir
persönlich
sehr erhofft hatte. Aber ich denke, dass man davon noch früh
genug hören wird.
Als die Finnen, nach einer drei viertel
Stunde die Bühne räumten, fingen auch direkt die
ersten
Rufe nach weiteren Zugaben an. Man wollte sie einfach nicht gehen
lassen.
Nach fünf Minuten, traute sich der Sänger
Jari Mäenpää, dann doch noch einmal auf die
Bühne
und nach ihm einzeln die drei restlichen. Alle vier verabschiedeten
sich noch mal von der großen Menge.
Viel mehr Zeit blieb den Jungs aber
nicht um sich noch weiter die riesige Kulisse vor der Bühne
anzuschauen, denn sie mussten recht bald zur Autogrammstunde.
Lauter zufriedene Fans räumten die
Bühne und alles in allem haben Wintersun ihrem Namen wieder
alle
Ehre gemacht. (cm)
Nevermore
Nevermore, die Band, die
mit ihrem
letzten Album zeigte, dass sie nicht ohne Grund eine grandiosen Ruf
hat, sind dieses Jahr wieder auf dem Wacken Open Air vertreten
gewesen. Wie auf dem Rock Hard Festival fehlte auch hier Steve Smyth
krankheitsbedingt. Für ihn sprang diesmal - schlagt mich, wenn
ich falsch liege - Jag Panzer-Gitarrist Chris Broderick, ein und man
merkte direkt, dass die zweite Gitarre da war, man vermisste sie ja
schmerzlichst auf dem RHF. Bleibt nun zu hoffen, dass Steve bald
wieder fit ist.
Das Stageacting war, wie bereits im
RHF-Bericht angemerkt, super und man zeigte seine Spielfreude. Einzig
und allein die Setlist fand nicht so ganz Gefallen bei mir. Man
zockte zwar eine bunte Mischung aus alt und neu, aber "This
Godless Endeavor" hätte man sich lieber sparen können
und einen richtigen Kracher der Marke "Beyond Within" oder
ähnliches bringen können, anstatt diesen zehn Minuten
Brecher zu servieren. Naja, man kann nicht alles haben. Jedenfalls
war der Gig klasse, das Publikum vollends dabei und ich hatte
Spaß.
Gerne wieder... (dt)
Opeth
Opeth sind eine Band, die
man entweder
liebt, oder hasst. Auf Platte liebe ich diese Band und auch auf
Konzerten in kleineren Clubs, aber das hier war nicht mit anzusehen.
Klar wollen viele die Jungs sehen, aber der Funke sprang nicht
über.
Die Musik ist einfach nichts für große
Bühnen und
weite, offene Felder, sondern eher was für intimere Locations.
So war es dann auch nicht verwunderlich, dass mir der Gig nicht
sonderlich gefiel, auch wenn die Setlist OK war. Ich möchte
hier
nicht weiter drauf rumhacken, aber diese Band war deplaziert (ja, ich
weiß, ich wiederhole mich hier die ganze Zeit). (dt)
In Extremo
Wie war mal die Aussage? In
Extremo und
Subway to Sally würden nicht gleichzeitig für
dasselbe
Festival gebucht? Naja das war ja wohl nun aber der Fall.
Man mag sich streiten, welcher Slot
besser ist. Ein später im dunklen mit Atmosphäre aber
eben
spät, oder einer mitten am Nachmittag. Nunja, bei den Barden
von
In Extremo waren die ganzen kleinen Kinder jedenfalls wach…
Es war
unverschämt voll, das ist in jedem Fall zu sagen. Als
störend
empfand ich eben die jenigen, die nur das letzte Album zu kennen
schienen und bei einem genial-geilen älteren Song wie
„Villeman
Og Manghild“ ein dummes Gesicht ziehen. Nun, es wurden
für
meinen Geschmack zu viele neue Stücke gespielt und der Sound
konnte leider nicht überzeugen. Da habe ich schon bessere
Auftritte der extremen erlebt. Von „Erdbeermund“
und
Textumdichtungen darf man ja ohnehin halten, was man will ;).
Das Publikum schien Spaß zu haben
und der ein oder andre geile Song war auch dabei, aber die Enge,
selbst weit hinter dem Mischpult und der schlechte Sound
trübten
meine Stimmung. Jedoch nicht so sehr, dass ich gegangen wäre.
(nm)
Carnivore
Gibt es eigentlich eine Szenegröße,
die von sich sagen kann, dass sie fast 20 Jahre dabei ist und noch
nie auf dem WOA gespielt hat? Ich denke wenige. Peter Steele ist
einer davon. Er hat es in 17 Jahren Type O nicht geschafft, schaffte
es aber mit deren Vorgänger Carnivore nun zum ersten mal nach
Norddeutschland.
Witzig am Gig war die Tatsache, dass
man nach drei Takten den Gig für beendet erklärte und
quasi
das ganze Set als Zugabe spielte. Dieses konnte sich dann aber auch
sehen und hören lassen. Los ging es mit "Carnivore",
dann weiter mit "Race War" und "Jack Daniels and
Pizza". Danach ging es weiter mit "Angry Neurotic
Catholics", "Male Supremacy", "Inner Conflict",
"Future War", "Predator", "Helter Skelter"
und "SMD". Als Zugabe gab es dann „Jesus Hitler“
und
man verschwand unter Fliegeralarm wieder kurz hinter die
Bühne,
um kurz Luft zu holen um dann "WW 3 and 4" sowie "Sex
and Violence", dabei gab es leichtbekleidete Mädels zu
bestaunen.
Unterm Strich bleibt festzuhalten, dass
sich Peter Steele nicht neu erfunden hat, Carnivore ordentliche Mukke
machen und auch sonst alles in Ordnung war. (dt)
Children of Bodom
Im Moment von Ort zu Ort
reisend,
ließen sie es sich nicht nehmen auch aufs Wacken Open Air zu
kommen. Beinah frisch aus den Staaten, dann Festival und anstehende
Europa Tour, da bleibt wohl kaum Zeit einen einzigartigen Gig
vorzubereiten.
Zu den “Kindern” aus der Region um
den Bodominjärvi, kam ich zwar ein paar Minuten zu
spät,
aber wie ich schnell erfahren durfte hab ich nur das Intro, welches
die Hate Me Cover Version von Eläkeläiset Vihaan
Humppaa
war, verpasst.
Los ging es mit einem wahrhaftigen
Klassiker „Silent Night, Bodom Night“. Schon beim
ersten Track
war die ganze Menge aus dem Häuschen.
Leider konnte ich bei dieser gewaltigen
Euphorie nicht ganz mithalten. Ich weiß nicht ob das nur an
meiner Position während des Konzertes lag, oder es wirklich
generell so war. Aber das erste was mir ins Ohr stach war ein viel zu
überdrehter Bass-Sound, der irgendwie nicht so recht in das
Bild
passte. Er verzerrte auch die ganzen Gitarren und den Gesang, die
dann recht leise rüberkamen. Da COB, doch sehr von Gitarren
bestimmt ist, klangen manche Songs sehr eigenartig.
Die Tracklist hatte auch nicht viel
unterschied zum Auftritt vom Wacken 2004. Leider wurden kaum neue
Songs aufgenommen und zu hören waren die alten Klassiker, die
beinah auf jedem Konzert gespielt werden.
Zu den Musikern an sich muss ich sagen,
das sie sehr gut drauf wahren und auch eine Menge Spaß
verbreitet haben. Alexi hüpfte wie gewohnt über die
ganze
Bühnendekoration, stimmte öfters mit
überdrehte Stimme
Lieder an und redete mit den Fans. Alle waren ganz in ihrem Element,
was doch einiges wieder gut machte.
Es macht mich schon ein bisschen
traurig, das Children auf Bodom sich nicht wirklich mühe
für
das diesjährige Wacken Open Air gegeben haben. Es war die
gleiche Show, wie sie auf den Touren zu sehen ist, nur mit mehr
Autos.
Vielleicht ging dieser Auftritt in den
wirren des ganzen Tour Stresses, den die Jungs im Moment haben
einfach unter. Ich hoffe das sie auf ihrer demnächst
anstehenden
Europa Tour mehr Elan zeigen. Aber dennoch, das Konzert hat viel
Spaß
gemacht, vielleicht wegen der guten Laune der Musiker. (cm)
Celtic
Frost
Ach, was habe ich mich auf
dem Rock
Hard Festival gefreut Celtic Frost zu sehen, aber daraus wurde
bekanntlich nichts. Auf dem W:O:A wurde es dann endlich was und ich
durfte Tom und Co endlich in ihrer vollen Pracht begutachten.
Die Setlist bestand, wie angekündigt,
aus Songs der ersten vier Alben, sowie neuem Material von
"Monotheist". So fanden sich auf der Setlist Songs wie
"Procreation of the Wicked", "Into the Crypts of
Rays", "Ain Elohim" und "Dethroned Emperor"
sowie "Necromantical Screams".
Zu den Songs gab es dann auch noch eine
passende Lichtshow, die den morbiden Charakter der Songs unterstrich
und das mangelnde Stageacting sowie die Kommunikation wettmachte.
Das Warten hat sich gelohnt, denn
Celtic Frost haben mit dem Auftritt gezeigt, wie man derartige Musik
zu zelebrieren hat. Gerne auf dem RHF nächstes Jahr, da
Götz
versprochen hatte die Schweizer zu buchen, wenn die Fans wollen. Mal
schaun, was draus wird.(dt)
Samstag
Arch Enemy
Eins muss man sagen, die Stimmung, das
Wetter und die Setlist hätten nicht besser sein
können, da
schaut man auch mal über technische Probleme, ordentlich
Verspätung und einem miesen Sound hinweg.
Die Songs sorgten von "Nemesis"
an bis zum finalen Lattenschuss "We Will Rise" für
erstklassige Stimmung von der ersten bis zur letzten Reihe und man
sah die Haare nur so fliegen. Was will man dazu noch
großartig
sagen? Ich lasse das einfach mal unkommentiert stehen, denn die, die
dabei waren, wissen, was sie von diesem Gig hatten. (dt)
Whitesnake
Von David Coverdale kann
man halten,
was man will. Seine Stimme schankt bekanntlich immer zwischen grottig
und göttlich. Diesen Samstag hatte der werte Herr allerdings
einen sehr guten Tag und war stimmlich voll auf der Höhe.
Auch die Setlist war ein Hochgenuss. So
gab es mit "Burn" direkt einen Klassiker auf die Ohren und
der Rest sollte sich quasi als Formsache herausstellen. Im Verlauf
des Abends reihte sich ein Sahnestück an das andere. Mit von
der
Partie waren unter anderem "Fool For Your Lovin", "Is
This Love", "Crying In the Rain" und "Here I Go
Again". Im Zugabenblock gab es mit "Still of the Night"
und "Bad Boys" zwei weitere Höhepunkte.
Wer im Vorfeld mit einer derart
grandiosen Show gerechnet hat, sollte nicht enttäuscht worden
sein, denn viele haben eher auf einen grottigen Coverdale gewettet.
(dt)
Emperor
Endlich war es soweit -
Emperor. Das
einzige Open Air dieses Jahres und das hier auf Wacken. Wie lange hat
man darauf gewartet die Jungs um Ihsahn wieder zu sehen.
Vor der Black Stage standen Scharen von
schwarz gekleideten, im Emperor Merchandise getarnten, Fans.
Mit einem längeren einleitenden
Intro begann die Show. Als Ihsahn die Bühne betrat waren alle
völlig aus dem Häuschen und Pommesgabeln zeigten
blitzschnell in die Höhe.
Der Sänger stellte sich an den
Bühnenrand und überblickte erstmal die gewaltige
Fangemeinde zu überblicken und dann ging es auch direkt los.
Ein gewaltiger Ruck ging durch die
Menge und es wurde nur noch herumgeschubst und gebangt auf den guten
Klängen zu norwegischen Black Metal.
Emperor hatten kaum Probleme mit dem
Sound, alles lief auf Anhieb. Die Gitarren und der Bass waren nicht
zu protzig und der Synthesizer genau richtig. Ihsahn beeindruckte mit
genialen Vocals, die in aber immer aus der Puste zu bringen schienen :).
Emperor fanden zwischen ihren Stücken
immer Zeit um mal etwas mit den Fans zu quatschen und sie wieder und
wieder zu animieren, so bleib die Stimmung über das ganze
Konzert im oberen Bereich. Die Fans kamen aus ihrem Rausch nicht mehr
heraus und die Band lobte sie immer wieder dafür.
Leider vergehen nur die besten Konzerte
immer viel zu schnell und kaum war der letzte Song gespeilt wurde
auch schon Zugaben geschrieen.
Aber anstatt noch ein Lied zum besten
zu geben, redete Ishsahn lieber noch ein bisschen, was ich fand
schöner und origineller war. Mit tosendem Jubel wurden die
Jungs
noch begleitet als sie Bühne verließen.
Sie hätten wirklich ein endlos
Konzert, oder zu mindestens ihrer ganze Diskographie spielen sollen.
Für einen Live Gig nach langer Pause waren Emperor wohl die am
meisten gefeierte Band auf dem ganzen Wacken Open Air und ich bin gut
gestimmt, das man sie bald wieder live begrüßen
darf. (cm)
Die Apokalyptischen Reiter
Eigentlich sollte von vornherein klar
gewesen sein, dass die Party Stage für die Apokalyptischen
Reiter, trotz Konkurrenz von Emperor auf der Black Stage zu klein
sein würde. Besser gesagt der Platz davor für die
Fans.
Bereits mit ein paar neuen Songs im
Gepäck schickten sich die Jungs an, die tobende Masse in ein
Inferno zu verwandeln.
Das Publikum ging von der 1. Sekunde an
mit, gröhlte, sang, sprang und moshte. Und natürlich
wurde
Crowd-gesurft, was das Zeug hielt. Die Security in 2-stelliger
Besatzung wurde dem kaum noch Herr. Sie hatten keine ruhige Sekunde
und Probleme, die Fans wieder aus dem Graben zu bekommen. Besonderen
Spaß bereiteten die großen roten Bälle,
die ins
Publikum geworfen wurden.
Außerdem gab es noch einen ebenso
großen roten Luftballon, den man steigen ließ. Der
Clou
dabei: dem Finder versprach man eine Dauerkarte für die
komplette kommente Tour. So ging nach einigen Klassikern und viel
Gemoshe dann ein grandioser Gig zu Ende, der leider von der Enge und
einigen Knochenbrüchen überschattet wurde. (nm)
Motörhead
Was soll man zu
Motörhead noch
großartig sagen? Im Grunde braucht man da nicht viel sagen,
denn irgendwie sind alle Gigs gleich. Alle Klassiker werden gespielt
und zwischendrin gibt es dann mal einen neueren Song, wenn einer
vorhanden ist. Dies war auch hier nicht anders und so lohnt es sich
auch nicht, sich weiter darüber den Kopf zu zerbrechen, was
man
hier auftischen kann. Wer Motörhead bereits sehen durfte, der
hat nichts verpasst, und wer noch nicht in den Genuss kam, der hat
ebenfalls nichts verpasst. (dt)
Finntroll
Der
letzte Gig, der auf meinem Plan
stand, war Finntroll. Ich hatte sie noch nie zuvor gesehen, aber ich
war dennoch sehr gespannt. Bei Finntroll hat sich bekanntlich viel
geändert, aber der neue Frontsänger Vreth, war auch
ein
bedeutender Grund sich dieses Konzert anzusehen. Außerdem
welche Band konnte besser ein Festival auf Black Stage beenden, wie
Finntroll.
Finntroll treten ja bekanntlich nie
komplett auf, so war auch ihr Keyboarder Trollhorn wieder nicht
dabei, sondern wurde von Aleksi Virta (Imperanon) vertreten.
Während
dem Intro „Kirg“ nahmen alle ihre Position ein und
nach einem
ganz kurzen Break wurde auch direkt mit „Vinnfärd
–
Människoepesten“ durchgestartet.
Am Anfang recht schwer zu erkennen, da
das Keyboard noch ein wenig leise war, aber der kleine Fehler wurde
schnell behoben. Der Sound war recht gut, obwohl sie ja mit einer
anderen Band, die auf der Party Stage spielten, mithalten mussten.
Die Gitarren haben gestimmt und sonst konnte man alles sehr gut
verstehen.
Dem neuen Sänger war die
Nervosität sichtlich anzumerken. Viel wurde nicht mit dem
Publikum geredet und manchmal stand er einfach nur steif da.
Dafür
hat er die Lieder alle sehr gut wieder gegeben und einen recht
vernünftigen Job gemacht.
Der wahre Knaller waren, das die Finnen
es sich nicht nehmen ließen zwei neue Songs zu spielen,
obwohl
sie noch nicht mal wussten ob diese überhaupt aufs Album
kommen.
Das sagten sie zumindest ;).
Auch die Bühnenshow war nicht
übel, so wurden einige Passagen mit Pyros unterlegt, was recht
gut zur Atmosphäre passte.
Das Konzert hat sich mal wirklich
gelohnt. Die Menge hat super mitgemacht und es war eine einzige
Party. Viele bekannte Stücke wurden gespielt und auch die
neuen
Stücke kamen fantastisch bei den Fans an. Ich hoffe, dass ich
das noch viele Male wieder erleben kann. Viva la Finntroll! (cm)
Subway to Sally
Den Abschluss bildeten
Subway to Sally.
Ich freute mich, die Jungs nach der Akustiktour mal wieder
elektronisch verstärkt zu hören. Doch das, was da
abging,
bereitete mir leider gar keine Freude. Der Sound war ein einziges
Gematsche und es gab reichlich Rückkopplungen.
Außerdem
war die Setlist extrem seltsam. Wie ich später erfurh, gab es
ziemliche technische Probleme und die Band musste Songs auf Zuruf
spielen. Das erklärt auch, warum die Stimmung so schlecht war.
Es kam irgendwie nichts vom dem rüber, was normalerweise ein
Subway to Sally-Konzert ausmacht. Hinzu kommt wohl auch, dass die
Band auf der großen Bühne verloren wirkt und zu weit
auseinanderrückt, was es unpersönlich werden
lässt.
Zur Überraschung der meisten, durfte die Band auch die Stunde
Spielzeit, wie noch 2003, nicht überschreiten und so blieben
große Zugaben und Julia-Chöre aus. Schade...
Manche mögen den Auftritt gut
nennen, für das, was Subway to Sally sonst abliefern, war es
jedoch nicht. Da gibt es nichts schönzureden. (nm)
Fazit
Zeit für ein Fazit.
Das Wetter war in diesem Jahr gnädig
gestimmt. Leider wurde es auch diesmal immer voller und man fragt
sich, wo das noch hinführen soll. Die Stimmung war super, aber
die Situation vor der Party Stage spitzte sich zu. Vorm Verkehrschaos
wurden wir wie immer verschont, da wir bereits nach dem letzten Gig
abreisten.
Na dann... bis zum nächsten Jahr!
Rain or Shine! (nm)
Bericht: Dominic Türk (dt), Nathalie Mohr (nm), Christine Mommer (cm)
Fotos:
- Scorpions, Nevermore, In Extremo, Carnivore, Chidren of Bodom, Celtic Frost, Arch Enemy: Wacken Open Air (Rof Klatt)
- Impressionen, Wintersun: Nathalie Mohr
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