Nachbericht
Alle Jahre wieder, kommt das Christus-... ähhh... zu Pfingsten findet sich die Metalgemeinde im Gelsenkirchener Amphitheater ein, um den Metalgott zu huldigen und auf seine Gnade, was das Wetter angeht zu hoffen. Die Rede ist natürlich vom Rock Hard Festival, in der wohl colsten Festivallokation Deutschlands, wenn nicht sogar überhaupt.
Diesmal wurde der Freitag
erstmalig zum vollwertigen Festivaltag
erklärt und ebenfalls auf die Hauptbühne verlagert. Somit waren die
auftretenden Bands auch ein bisschen größer als an den Freitagen zuvor.
Grave Digger oder Hammerfall auf der Biergartenstage wären wohl ganz
lustig geworden, aber wohl ein bisschen unrealistisch gewesen. Das
einzige Problem war wohl, dass die meisten Leute aufgrund von Dingen
wie Berufstätigkeit und Staus im Berufsverkehr eher etwas später da
waren, aber na gut das ist ja immer so...
Na dann konnte es auch schon losgehen und das Wetter sah auch ganz in
Ordnung aus.(nm)
Freitag
Heaven Shall Burn
Fast, aber nur fast wäre ich zu spät gekommen, um die Band zu sehen,
auf die ich mich am Freitag am meisten gefreut habe: Heaven Shall Burn.
Das letzte Album, „Deaf to Our Prayers“, der Jungs war der Hammer und
rotiert noch immer in meiner Playlist. Diesmal war auch Fronter Markus
mit dabei, der beim letzten Auftritt der Metalcories auf dem Rock Hard
Festival fehlte.
Von Sekunde eins an ballerten die Jungs lost, als würde es kein Morgen
geben. Die Matten unten im Pit flogen nur so und bereits mit
„Counterweight“ war nicht nur das Eis, sondern auch der eine oder
andere Knöchel auch.
Die Band zeigte ihr ganzes Können und erwies sich als äußerst
spielfreudig, was mich anturlich sehr freute. Wie es sich für ein
Hardcore-Konzert gehört, gab es auch einen Circle-Pit. Eine Wall of
Death lies jedoch zu wünschen übrig, welche im Amphi Theater sicherlich
interessant zu beobachten wäre. Aber Circle-Pits sind dort auch ein
Augenschmaus, was mich an den Machine Head-Auftritt zurückblicken
lässt: Herrlich!
Ich glaub die Jungs haben auch nebenbei ein wenig Musik gemacht,
aber
nur ein wenig ;). Zu Hören gab es unter anderem noch meinen Liebling
von der aktuellen Scheibe:
„Mybestfriend.com“. Auch Klassiker wie
„Behind the Wall of Silence“ oder „The Weapon They Fear“ gab es munter
auf die Ohren. Besser konnte es nicht mehr werden.
Für mich waren Heaven Shall Burn die Band des Freitags, da werden
Grave
Digger und Hammerfall wohl kaum gegen anstinken können.
Grave Digger
Endlich bekam ich mal wieder die Grabbuddler zu hören. Diese hatten
ihre neue Scheibe „Lieberty of Death“ im Gepäck, haben hiervon aber
insgesamt nur zwei Songs zum Besten. Man bot einen guten Querschnitt
durch die Discographie und da durften natürlich „Valhalla“, „Knights of
the Cross“ und „Excalibur“ nicht fehlen. Sänger Chris bewies einen sehr
ausgeprägten Bewegungsdrang und war ständig von einer auf die andere
Seite der Bühne unterwegs. Als Co-Headliner blieb ihnen genug Zeit für
Zugaben und so schloss man mit „Liberty or Death“ - dem Titelsong der
besagten Scheibe und natürlich mit „Heavy Metal Breakdown“. Damit
lieferten die Jungs aus dem Pott einen soliden Auftritt, der zwar nicht
übermäßig herausstechend gut war, aber – soviel möchte ich schon
verraten – wenn man nach ihnen gegangen wäre ein würdigerer Abschluss
des Abends gewesen als mit dem Headliner, der nun folgte. Denn es trat
bei den nachfolgenden Schweden genau das ein, was ihre Januar-Tour
schon befürchten ließ... Das mag eine persönliche Meinung sein, aber
dann ist es die persönliche Meinung sehr vieler Anwesenden...(nm)
Setlist:
Intro
Scottland United
In the Dark of the Sun
Grave In the Nomans Land
Excalibur
The Last Supper
Headbanging Man
Silent Revolution
Valhalla
The Grave Dancer
Knights of the Cross
Rebellion
Liberty Or Death
Heavy Metal Breakdown
Hammerfall
Headliner des ersten Tages waren meine momentane Lieblingsband
Hamemrfall. Wer die Ironie bis jetzt nicht erkannt hat, dem ist auch
nicht zu helfen. Ich habe schon gute Gigs der Schweden gesehen und
diverse Songs können echt was, aber was ich auf der letzten
Headlinertour erleben musste, war echt zu viel. Mal sehen, ob sich das
Blatt noch wenden konnte.
Es kam, wie es kommen musste. Hammerfall spielten einen grottigen Gig,
sodass wir schon nach wenigen Stücken dein Heimweg in den
Gelsenkirchener Norden antraten. Was sich die Herren Cans und Dronjak
da erlaubten, war in meinen Augen mehr schlecht als recht. Die Jungs
wirkten müde und lustlos. Nicht zuletzt Joachims Ansagen brachten das
Fass zum überlaufen. Wieso bezeichnet man bitte Leute die ihre Musik
nicht kaufe als keine wahren Hammerfall-Fans? Bei den CD-Preisen
überlegt man sich sicherlich zweimal, ob man eine CD kauft. So ist es
dann auch nicht verwunderlich, dass sich die Leute die CD erstmal
anhören, was dazu führt, dass sie erkannt haben, dass die aktuelle
Scheibe eher grottig ist und somit Verkaufszahlen zurück gehen. Das hat
den Jungs wohl nicht gepasst.
Mitbekommen haben wir somit „Templars of Steel“, „Riders of the Storm“,
„Fury of the Wild“ und „Rebel Inside“. Gut das wir gegangen sind, somit
blieb mehr Platz für das jüngere Publikum.
Man mag Hammerfall mittlerweile wieder schlecht nennen, aber eins muss
man ihnen lassen. Sie bringen die jungen Menschen zum Metal. Da lass
ich sowas auch mal gelten, denn lieber zwei Stunden Hammerfall als eine
Minute HipfHüpf. Zudem sind die Leute dann weg von der Straße.
Samstag
Turisas
Der Samstag begann mit etwas Battle Metal. Die Meister dieses Genres
sind ohne Zweifel Turisas, wohl auch die Einzigen. In ihren marzialisch
anmutenden Kostümen konnten die Finnen froh sein, dass die Sonne
Gelsenkirchen noch nicht richtig beglücken wollte, denn sonst wären sie
sicherlich dehydriert.
Das die Sonne fehlte, tat der Stimmung aber keinen Abbruch. Im
Gegenteil, die Meute feierte und feierte, sofern sie dies schon
konnten. Freudig wurden Songs des ersten und auch des aktuellen Werks
gespielt.
Was die Stimmung hatte, das fehlte dem Sound. Weiter oben klang alles
ein wenig matschig und undifferenziert, was für das gelsenkirchener
Amphitheater eher merkwürdig ist, da der Sound meistens nahezu perfekt
ist.
Nichts desto trotz gaben Turisas ihr bestes und legten die Latte für
ihre folgenden Landsmänner Korpiklaani hoch. Mal sehen, ob die diese
überspringen konnten.(dt)
Korpiklaani
Auf eine
finnische Folktruppe folgte, na? Richtig, gleich noch eine.
Diesmal die Hinterwäldler die mit ihrem Geweihmikroständer, E-Gitarren
in Holzoptik und vor allem weniger rot daherkamen. Statt Fell und nach
Schlafanzug aussehenden Hosen mussten da vergleichsweise schlichte
Lederklamotten herhalten.
Parallen an den Instrumenten – nämlich neben Gitarren, Bass und
Schlagzeug auch Geige und Akkordeon lassen sich nicht vergleugnen, um
nicht zu sagen, sie waren identisch besetzt. Allerdings mit dem
Unterschied, dass die jungen Hüpfer von Turisas einen deutlich
niedrigeren Alterdurchschnitt aufweisen, da sie allesamt knapp über 20
sind. Aber zurück zu Korpiklaani, denen auch die ganze Zeit das
blau-gelbe, am Wochenende ewig präsentierte Banner an Zeltgestänge aus
dem Pit vor den Augen rumwedelte... Mag ja bei schwedischen Bands nett
sein, aber ob die Finnen das so dolle finden...? In jedem Fall wussten
sie es, das Publikum am noch frühen Nachmittag zu begeistern und
klangen keinesfalls nach einer Wiederholung des vorherigen Auftritts,
was mal wieder zeigt, dass Folk nicht gleich Folk ist.
In der Setlist fanden sich natürlich unzählige Sauflieder wie „Beer
Beer“ oder das aus dem neuen Album „Tervaskanto“ stammende „Let's
Drink“. Zwar fehlte ein bisschen die Abwechslung, aber die Band legte
eine große Spielfreude an den Tag und spielte viele starke Songs und
begeisterten die Massen.(nm)
Setlist:
Journey Man
Korpiklaani
Cottages & Saunas
Tuli Kokko
Orbina
Peollonpekko
Let's Drink
Karhunkaatolaulu
Wooden Pints
Hunting Song
Beer Beer
Happy Little Boozer
Ross the Boss
Manowar
sind tot, lang leben Manowar. SO, oder zumindest so ähnlich
könnte das Motto des Gigs von Ross the Boss heißen, wenn dieser nicht
unter dem Motto „Shut up and play“ - in Anlehnung an die Wasserfälle
von Ex-Bandkamerad Joey DiMaio – stehen würde.
Mit im Gepäck hatte Ross the Boss eine schlagfertige Truppe um Sänger
Patrick Fuchs, der zwar kein Eric Adams ist, aber nahe herankommt und
stellenweise sogar besser ist.
Als es dann mit „Manowar“ los ging, hatten die Jungs direkt gewonnen,
denn was hört man lieber, als die Songs, die Manowar groß gemacht
haben. Es folgten weitere Klassiker in Form von „Shell Shock“, „Death
Tone“ und „Gloves of Metal“. Mit mehr und mehr Spielzeit wurde Sänger
Patrick immer sicherer und Ross' Gesicht zierte ein breites Grinsen.
Spielfreude pur legten auch die übrigen Jungs an den Tag.
Mit „We Will Kill“ gab es dann neues Material von Ross zu hören. In
bester Manowar-Manier wurde dieser Song runtergezockt, aber mehr als
Höflichkeitsapplaus konnte der Song nicht ernten.
Bei den folgenden „Thor“, „Fighting the World“ und „Hail and Kill“ sah
es dann ganz anders aus. Die Songs wurden allesamt abgefeiert und
bejubelt, als würden Manowar selbst auf der Bühne stehen.
Bei „Kill With Power“ gab es dann noch eine kleine Überraschung, denn
niemand geringeres als der Mann ohne Nachnamen Rhino nahm hinter den
Kesseln platz, um mit den Jungs eine runde zu zocken.
Den grandiosen Auftritt schlossen „Hail to England“ und eine
Gänsehaut-würdiges „Gates of Valhalla“ nebst „Defender“ ab.(dt)
Setlist:
Manowar
Shell Shock
Death Tone
Gloves of Metal
We Will Kill
Thor (the Powerhead)
Fighting the World
Hail and Kill
Kill With Power
Hail to England
Gates of Valhalla/Defender
Vader
Eine Band, auf die sich sicherlich die dünn gesähten Deather wohl
gefreut haben: Vader, oder: Polen stürmt Deutschland (öfters mal was
Neues). Wie ein Sturm prügelten die Jungs von Sekunde eins an los. Es
galt keine Gefangenen zu machen. So zockten Peter und Konsorten mit
Übersongs der Marke "Silent Empire", "Black to the Blind" und "Wings"
durch die Setlist. Bei klarem Sound blieb während der Spielzeit
eigentlich kaum Zeit Luft zu holen, geschweige denn seine Nackenmuskeln
zu entspannen.
Weitere Pluspunkte sammelten unsere Nachbarn bzw. Peter, da er die
Ansagen in gebrochenem Deutsch fabrizierte.
Als kleine Zugabe gab es dann noch, wie nicht anders zu erwarten war,
Slayer's „Raining Blood“. Zurück blieben nach den letzten Tönen
eigentlich nur grinsende und erschöpfte Deather.(dt)
Armored Saint
Eine Band, deren Auftritt in Deutschland Seltenheitswert hat und wohl
zur Lieblingsband der Rock Hard-Redaktion gehört, war an der Reihe.
Armored Saint waren wirklich
eine gute Wahl.
Die Jungs legten mit "Long Before I Die" los und schoben direkt
mal
"Can U Deliver" hinterher. Von Sekunde eins an war somit gesichtert,
dass man das Publikum fest ins einer Hand hat. John Bush, der
inzwischen zu den Vollbarträgern überlief – man darf darüber streiten,
ob es ihm steht oder nicht - tobte wie von der Tarantel gestochen über
die Bühne. Da konnte nur noch Joey Vera mithalten, der ebenfalls wie
wild über die Bühne sprang. Der Rest hielt sich da liber mit dezentem
Posing auf.
Die Setlist der Heiligen konzentrierten sich auf die frühen Werke.
"Revelations" wurde lediglich mit "The Pillar" bedacht. "Symbol of
Salavation" entstammten drei Songs.
Insgesamt war es wohl der Gig des Samstags, da hatten es Death Angel
unheimlich schwer haben, denn das, was hier abgeliefert wurde, kann man
einfach nur als göttlich bezeichnen.(dt)
Setlist:
Long Before I Die
Can U Deliver
The Pillar
Glory Hunter
Last Train Home
For the Sake of Heaviness
Upon My Departure
Symbol of Salvation
Raising Fear
March of the Saint
Reign of Fire
Lesson Well Learned
Death Angel
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass mir Death Angel zuvor
lediglich namentlich einmal untergekommen waren und mir musikalisch
gänzlich unbekannt waren. Doch man ist ja immer offen für Neues und
dies sollte sich hier einmal aufs Neue auszuahlen. Schon beim
photographieren der äußerst photogenen Philipinos wäre ich am liebsten
im Graben herumgesprungen.
Die Jungs rissen die Masse mit ihren starken Songs und ihrer
unglaublichen Energie nur so mit. Doch dann kam etwa zur Hälfte des
Sets der Punkt, an dem die ersten Regentropfen niedergingen. Egal
dachte ich mir und verkroch mich im unterm Schirm. Doch Sekunden später
sah ich mich einem Wolkenbruch sondergleichen gegenüber und der
Kameraausrüstung zu Liebe trat ich dann im Laufschritt die Flucht in
den normalerweise uninteressanten, aber im Moment auf unerklärliche
Weise sehr bevölkerten Pressepavillion an, in dem man so gut wie nichts
mehr von Death Angel hörte, obwohl er direkt an den Rängen steht. So
eine Schande. Hätte es nicht am Vorabend bei Hammerfall
regnen können?
Zum Heulen war es ja... Da bleibt nur eins: NOCHMAL! Aber diesmal bitte
ohne Regen!
Amon Amarth
Es stellte sich die Frage, ob sie diesmal mit dem Boot über den Kanal
kommen würden. Die Rede ist hier von Amon Amarth, die nach dem großen
Sturm auf die Bühne mussten. Nein, sie kamen zu Fuß, leider. Die Meute,
die dem Wolkenbruch getrotzt hatte und sich bei Nieselregen vor die
Bühne traute, war auch bei guter Laune. Ich jedoch nicht, denn das
Dargebotene war zwar besser als Hammerfall am Freitag, jedoch auch
nicht als gut zu bezeichnen; Dafür wurde die Latte durch Armored Saint
und Death Angel zu hoch gelegt. Da konnte auch die Showkampfeinlage der
Wikingerkrieger nicht helfen.
Bis „Death In Fire“ hielten wir es dann aus, bevor wir dann durchnässt
wieder gen Norden fuhren, um uns unserer nassen Sachen zu entledigen
und eine warme Dusche zu nehmen. Ja, Weicheier und stolz drauf!(dt)
Sonntag
Tankard
Der Sonntag begann wetterbedingt mit einer Packung Spaß. Tankard aus
Frankfurt waren angesagt. Die Jungs sind im Grunde immer für eine Party
und auch Überraschung gut. So auch diesmal.
Von Sodom-Schlagmann Bobby angesagt – wer die Rock Hard-DVD kennt, weiß
wieso und woher der Hase läuft – legte der Hessenvierer direkt mal mit
„We Still Drink the Old Way“ vom aktuellen Album los und prügelte sich
mit „Zombie Attack“ weiter vor, bevor es mit „Slipping from Reality“
einen weiteren Gassenhauer gab.
Gute Stimmung, ein rasender Gerre und grandiose Ansagen der Marke: "5
Jahre Rock Hard Festival. 25 Jahre Tankard. 25 Jahre keinen Erfolg. 25
Jahre wilde geballte Erotik." oder der Heiratsbekundung Gerres vor
„Rectifier“, dem offiziellen Hochzeitslied von Gerre und Bobby, Herz,
was willst du mehr.
Natürlich nahmen uns die Frankfurter auch mit nach „Beermuda“ und
schlossen das Set mit den Klassikern „Freibier“ und „Empty Tankard“.
Somit war der Gig für den Einstieg sehr gut und herzerwärmend.(dt)
Setlist:
We Still Drink the Old Way
Zombie Attack
Slipping From Reality
Beermuda
The Beauty and the Beer
Need Money For Beer
Chemical Invasion
Die With a Beer
Rectifier
Freibier
Empty Tankard
Paul Di Anno
Wo wäre die Entwicklung der eisernen Jungfrau hingegangen wenn
ein gewisser Paul Di Anno nicht von Bruce Dickinson ersetzt worden
wäre? Man weiß es nicht und wird es wohl auch nie erfahren. Es gibt
somit auch Maiden-Fans, die auf die ersten beiden Alben schwören und
die sollten eine Vollbedienung bekommen.
Leider waren die Songs auch das einzig positive neben der Kapelle, die
sich aus Musikern von Re-Vision rekrutierte und ihre eigene Party
veranstaltete, denn Herr Di Anno war nicht sonderlich gut in Form. Die
Songs wurden relativ schnell runtergeknüppelt, so dass man auch von
Maiden meets Thrash Metal reden könnte. Außerdem war Paul nicht gut bei
Stimme, was man vor allem bei „Running Free“ merkte, als Rock Hard Chef
Götz die Bühne stürmte und tatkräftig mitröhrte. Des Weiteren überließ
man schwere Gesangspassagen dem Publikum, wie zum Beispiel bei
„Remember Tomorrow“.
Der Auftritt war wohl ein Satz mit X, zumal der gute Herr auch relativ
steif auf der Bühne stand.(dt)
Setlist:
Intro (incl. The Ides of March)
Wrathchild
Prowler
Murders In the Rue Morgue
Remember Tomorrow
Faith Healer
Killers
Strange World
Phantom of the Opera
Running Free
Transylvania
Blitzkrieg Bop
Sanctuary
Spock's Beard
Spock's Beard, oder: Timing ist die halbe Miete (dazu später
mehr), mussten dieses Jahr für den progressiven Anteil sorgen. Als
Progressive Rock-Band hat man es ohnehin nicht leicht auf einem
Festival. Auch hier war es nicht anders, denn schnell war vor der Bühne
eine Menge Platz, auf dem man einen Acker hätte bestellen können.
Schade eigentlich, denn gerade die Turnübungen von Vorturner Ryo
Okumoto sind sehenswert. Eine Weitere nette Sache ist, dass Herr
Virgilio seinen Text vom Blatt abliest, sehr strange.
Die Setlist war eher gemischt. So gab es neues Material wie „On a
Perfect Day“ zu hören, aber auch alte Songs der Marke „Thoughts Pt. 2“
aus dem Jahre 200 oder ein „The Water“ vom ersten Album.
Das Highlight des Gigs war eigentlich der Teil, für den die zwei
Drumkits auf der Bühne standen, Jimmy Keegan und Nick DiVirgilio
duellierten sich, als würde es kein Morgen geben. Da wurden auch die
Nicht-Progger endlich wach. Der recht schweigsame Nick mutierte dann
auch endlich gegen Ende zur Labertasche. Ob das am Whisky lag?
Nachdem man sich in der Spielzeit irrte und gesagt bekommen hatte, dass
man noch gut zehn Minuten habe, gab es noch ein grandioses
Zeppelin-Cover. „Whole Lotta Rosie“ wurde dabei vom kleinen
Spring-ins-Feld Jimmy Keegan performt, der wie ein Derwisch agierte und
zurecht abgefeiert wurde. Ansonsten war der Gig eher
durchschnittlich.(dt)
Axel Rudi Pell
Natürlich dürfen auch ein Heimspiele auf dem Rock Hard Festival
nicht fehlen. Diesmal kam der Gast aus Bochum, oder besser gesagt aus
Wattenscheid. Von Axel Rudi Pell ist die Rede. Dieser wollte nicht nur
spielen, sondern auch gleich noch eine DVD aufnehmen. Eine bessere
Kulisse als das Amphitheater kann man nicht haben.
Nach dem Intro gab es direkt von einem sich in Topform befindenden
Johnny Gioeli „Fly to the Moon“ und den Kracher „Strong as a Rock“ auf
die Ohren. Bassist Volker Krawczak fand das wohl weniger gut, denn sein
Bass fiel während des Songs etwas länger aus.
Nach zwei weiteren Songs in Form von „Masquerade Ball“ in der
Kurzfassung und „Casbah“ gab es dann, was einige vergöttern, aber ich
wie die Pest hasse: Ein Drumsolo von Mike Terrana stand auf dem
Programm. WER BITTE BRAUCHT DRUMSOLI, DIE MAN SCHON ZU DUTZENDEN VON
IHM GEHÖRT HAT? Niemand! Also weiter im Text.
Der Rest des Sets war dafür umso besser und hatte auch ein wenig Pyro
parat. Mit „Tear Down the Wall“ und dem folgenden „Mystica“ kann man
nicht falsch machen. Auch „Rock the Nation“ schlägt da ein, wo es soll,
bevor man dann die obligatorische Rainbow-Vollbedienung in Form von
„Temple of the King“ bekam.
Zum Schluss dieses spielfreudigen Gigs gab es dann noch
Instrument-Weittragen von Keyboarder Ferdy und „Fool Fool“ sowie „Call
Her Princess“ auf die Ohren, bevor man von der Bochum angehauchten
Blackmore-“Kopie“ genug hatte und das Grinsen nicht mehr aus dem
Gesicht bekam.(dt)
Setlist:
Fly to the Moon
Strong as a Rock
Masquerade Ball
Casbah
Kanonen Mike
Tear Down the Wall
Mystica
Rock the Nation
Temple of the King
Fool Fool
Call Her Princess
Thin Lizzy
Die Frechheit des Festivals leistete sich der Sonntags-Headliner Thin
Lizzy. Nicht nur, dass sie 45 Minuten verspätet anfingen zu spielen,
sie wirkten auch noch derart lustlos, dass man selber keine Lust mehr
hatte, und kürzten das Set auch noch ungemein. Zudem hielt man am
dennoch genialen Drumsolo fest, anstatt noch ein bis zwei weitere Songs
zu spielen. Wer's mag. Es lohnt sich also nicht hier weiter
auszuführen, sondern lieber Schweigen über diesen Auftritt der eines
Headliners nicht würdig war zu legen.(dt)
Hachja dazu muss ich aber auch noch was ablassen. Da muss wägt man ab,
ob man es noch schafft, vorm Auftritt für kleine Mädchen zu gehen und
entschließt sich dann aber, zu warten, da 15 Minuten bei dem Andrang in
den Pausen ein bisschen kurz wären... Aber da hatte ich die Rechnung
ohne überhebliche Rock Stars gemacht... Da muss man zum Auftrittsbeginn
von Götz und Co. hören, die Jungs hätten 5 Minuten Verspätung, voraus
dann 45 wurden... Oh macht Spaß, ne Stunde lang im Graben zu warten und
dann auch noch auf Toilette zu müssen, sehr toll... Da war dann die
Lust auf Fotos machen vor allem bei dem Licht nicht mehr sehr groß...
Wäre ich ein Kerl hätte ich denen wohl mal gerne ans Pein gepi**t. Und
dann auch noch nur ne Setlist von 30 Minuten Spielzeit auf der Bühne
liegen haben... Frechheit! An dieser Stelle hätte ich lieber Celtic
Frost gesehen und die hätten sich sowas bestimmt nicht geleistet. (nm)
Kommen wir nun zum Fazit... Für mich war in diesem Jahr leider
musikalisch nicht soo viel dabei, dafür gab es umso mehr zu
photographieren, auch wenn das Licht abends leider als durchweg
schlecht zu bezeichnen ist. Location, Food- und Nonfoodangebote konnten
wie immer überzeugen und zählen ja zu den immer wieder aufgezählten
Stärken. Leider enttäuschten die Headliner durchweg auf die ein oder
andere Art... Dies wurde zum Glück durch starke andere Bands und
Co-Headliner wieder ausgebügelt. Schauen wir doch mal, wie das beim
nächsten mal aussieht.
Also: Das Drumherum bis aufs den Regen war super und die Auftritte
solide bis gut, allerdings mit enttäuschenden Headlinern. Die
Bandauswahl sollte wieder etwas ausgeglichener werden, aber das ist
wohl Geschmacksache.
Nun denn, bis zum nächsten RHF, das mittlerweile Pflicht in unserem
Festivalkalender ist.(nm)
Bericht: Nathalie Mohr (nm) & Dominic Türk (dt)
Fotos: Nathalie Mohr
Fotos in der Galerie
Copyright © by Metalearth.de Alle Rechte vorbehalten.