Obwohl Polen ein sehr katholisches Land ist floriert dort eine große Black- und Death-Metalszene. Eine sehr bekannte polnische Band ist zum Beispiel Vader. Weniger bekannt ist das Ein-Mann-Projekt Hellveto. Seit 1996 wütet L.O.N. mit diesem Projekt und hat mit "966" sein, man beachte, zehntes Full-Length Album veröffentlicht.
Ich weiß allerdings nicht was ich von diesem zehnten Werk halten soll. Die Lieder sind nicht schlecht gemacht, allerdings bleibt selbst nach mehrmaligem Hören nichts hängen. Es geht schon mal damit los, dass die Gitarren viel zu leise sind. Man hört fast nur einen synthetischen Klangteppich, meist Streicher oder Chöre. Dazu kommt noch nicht wirklich guter Gesang, der auch nicht zur Musik passt. Jeder Track ist im Mid-Tempo gehalten, dazu kaum Abwechslung, so dass man die Songs nur schwer auseinanderhalten kann. Aufgrund der polnischen Texte kann man sich nichtmal in den Lyrics Bezugspunkte suchen. Zumindest nicht wenn man kein Polnisch spricht. Trotzdem hat das Album irgendetwas Fesselndes, man möchte es von vorne bis hinten durchhören. Vermutlich wartet man auf eines der geschickten Arrangements, die hin und wieder eingebaut sind. Das wohl beste Lied auf dieser Veröffentlichung ist "U Bram Obledu", ruhige und aggressivere Parts wechseln sich ab und es ist immer viel Melodie vorhanden. Außergewöhnliches Drumming und viele Breaks machen dieses Lied zu meinem persönlichen Highlight.
Insgesamt ein eher unterdurchschnittliches Werk, allerdings gibt es einen Bonuspunkt dafür, dass L.O.N. alle Songs selbst geschrieben und alle Instrumente selbst eingespielt hat.
Wer Geld im Überschuss hat, oder wer ein treuer Anhänger von Hellveto ist, kann sich die CD zulegen, aber ansonsten kann man das Geld sicher besser anlegen.
Tracklist:
01. Krucjata
02. 966
03. Ostatnia Wola
04. W Blasku Gasnacej Pochodni
05. Krzuk Stali
06. Perunia
07. Zgubna Nowina
08. U Bram Obledu