Mit Orange County verbinden die meisten Leute Chopper, Strand und schönes Wetter. Das dieser Bezirk aber auch einige berühmte Bands hervorgebracht hat ist den meisten unbekannt. The Offspring oder Bad Religion sind nur zwei davon. Eine Band die in eine ganz andere Richtung spielt, ist Atreyu, die mit "Lead Sail Paper Anchor" ihr viertes Studioalbum herausbringt.
Das Album beginnt gleich beim ersten Leid mit einem echten Kracher. Der ruhige Anfang lässt zwar ein langes und spaciges Intro erwarten, doch nach zwei Sekunden geht’s hier auch ab. Viele Shouts in der Strophe und ein angenehm gesungener Refrain machen das Lied wie berufen als Intro. Das zweite Song "Becoming the Bull“, das auch gleich die erste Single Auskopplung mit Video ist, wartet mit einer sehr ähnlich Songstruktur auf. Hier kann man den Drummer Brandon Saller bewundern der hier den Refrain gesangstechnisch zum Besten gibt. Insgesamt ruhiger als das Erste, jedoch wird die Ruhe mittendrin durch einen Schrei unterbrochen. Insgesamt sind die Lieder extrem abwechslungsreich, da Atreyu nicht immer am gleichen Schema festhalten und nur schreien, sondern auch mal clean singen und einzelne Lieder leicht punkig aufsetzen. Was noch auffällt, ist dass die Tracks je länger man durch die CD hört immer ruhiger werden, aber immer noch einiges an Aggression bieten, die sich oftmals erst im inneren des Songs verstecekt. Auf „Lead Sails paper Anchor“ wurden auch viele ungewöhnliche Instrumente verwendet: es erklingen türkische Lauten, Trompeten, Streicher, Piano, Operngesang und Pedal Steel Guitar. Dies ist zwar ungewöhnlich, lässt die Scheibe aber trotzdem nicht unglaubwürdig erscheinen, im Gegenteil, hier hat man puren Stahl in den Ohren. Dies wird noch verstärkt durch einen abwechslungsreicheren Gesang von Alex Varkatzas und Brandon Saller die sich hier nicht mehr auf brutales Geshoute konzentrieren, das immer gleich klingt, sondern eben auch mal ruhig singen und die Shouts oft variieren in Höhe und Gewalt.
Die Platte klingt eindeutig anders als der Vorgänger „The Curse“, sollte aber Atreyufans immer noch gefallen, da der typische gewaltige Sound immer noch vorhanden sit. Auch die perfekte Qualität die ja manche Scheibe missen lässt, sorgt für einen feinen Ohrenschmaus.
Tracklist:
1. Doomsday
2. Honor
3. Falling Down
4. Becoming The bull
5. Two Become one
6. Lose It
7. No One Cares
8. Can't Happen Here
9. Slow Burn
10. Blow
11. Lead Sails [And A Paper Anchor]