Bereits beim Betrachten des Albumcovers wird die Inspiration der Niederländer, durch die mittelamerikanische Hochkultur der Maya deutlich. Noch ausgefeilter soll die Symbiose der vielen verschiedenen Einflüsse bei der neuen Scheibe "Consign to Oblivion" sein, die es hier zu bemustern gilt.
Der Einstieg gleicht dem Soundtrack eines mittelalterlichen Films. Das Album wird von Blasinstrumenten und Streichern eingeläutet und bekommt bereits im Opener einen Operncharakter.
Auf dem Album werden klassische Elemente mit harten E-Gitarrenriffs und treibenden Drums gemischt. Hinzu kommen an einigen Stellen Keys und Grunts vom Gitarrist Ad Sluijter. Die zusätzlichen Chöre und Orchesterparts, z.B. in "Dance of Fate" erinnern ein bisschen an Nightwish, was aber nicht für den Leadgesang gilt. Simones Stimme ist sehr hoch und klar und bildet einen guten Kontrast. Vielmehr erinnert Simones Gesang mich stellenweise an Evanescene, so z.B. bei "Solitary Ground".
Insgesamt ist das Album kräftig und energiegeladen, enthält aber auch die ein oder andere Ballade.
Mein persönlicher Favorit ist der, teils druckvoll stampfende, teils chorale, Song "The Last Crusade", der leider auf Platte nicht ganz so genial ist wie live.
Insgesamt ergibt sich ein abwechslungsreiches Klangbild. Die verschiedenen Einflüsse fließen zu einem genialen monumentalen Sound zusammen, der sich besonders Live entfaltet.
Produziert und gitarrenmäßig unterstützt wurde das Album von Sasha Paeth, der bereits Kamelots neue Scheibe "The Black Halo" mitproduzierte. Kamelots Sänger Roy Khan steuerte, wie Simone zuvor bei ihnen, in einem Lied Vocals bei ("Trois Vierges").
Abschließend bleibt zu sagen, dass sich bei Epica wieder einmal zeigt, wie gut man verschiedene Einflüsse verbinden kann. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Wer Spaß an verschiedenen Einflüssen hat und eher auf melodischen Metal, als auf Geknüppel steht, für den ist Epica die richtige Wahl.
Tracklist:
01. Hunab K`u
02. Dance of Fate
03. The Last Crusade
04. Solitary Ground
05. Black Infinity
06. Force of the Short
07. Quietus
08. Mother of Light
09. Trois Vierges
10. Another Me "In Lackèch"
11. Consign to Oblivion