Nach den ersten drei Teilen von Consortium Project folgt, wie könnte es auch anders sein, Part IV, auch „Children of Tomorrow“ genannt. Mit mehr Gästen als Stammmitgliedern folgt nach vier Jahren der nächste Part der Serie. Sänger und Produzent Ian Parry schrieb und produzierte dieses Album zusammen mit Joshua Dutrieux (Elegy). Es geht mehr in Richtung Rock /Metal als die Vorgängeralben und hebt sich somit musikalisch von diesen ab.
Ganz mystisch geht es los: „A Sign of the times“ stimmt mit Keyboards, einem von einer Frau gesprochenen Prolog und progressiven Riffs auf das Album ein und versetzt den Hörer schon mal in eine gewisse Grundstimmung. Gleich setzt Ians klare Stimme mit ein, kraftvoll und bestimmt dringt sie aus den Boxen und ins Ohr.
Dabei sei besonders betont, dass es sich hier um eine Konzept CD handelt. Mit diesem Album erzählt Ian eine Story, eben die Story unserer Gesellschaft seit etwa den Fünfzigern. Er erzählt von Atomwaffentests, Umweltverschmutzung und globaler Erwärmung, vom kalten Krieg, Hungersnöten und vor allem der Verantwortung der Menschen gegenüber ihren Kindern. Dabei behelligt ein jeder Song einen anderen Aspekt bzw. erzählt von einem anderen Thema. Chronologisch lassen sich die Songs in die Gesamtstroy einreihen. Auch das Album selber steht nicht für sich allein sondern ist ein Teil einer Gesamtkonzeptstory. Am Ende stellt sich sogar noch die Frage, ob wir Menschen überhaupt von dieser Welt sind.
Die Musik ist hier das Mittel zum Zweck, sie ist immer auf das jeweilige Thema abgestimmt, da das meiste negativ ist, meist ziemlich aggressiv und eindringlich. Es werden in den Gitarren viele Powerchords verwendet oder sie machen den Rhythmus. Consortium Project leistet sich drei Backgroundsängerinnen, die vorwiegend bei den stimmungsvollen Songs für die Dramatik sorgen. Besonders tun sie es bei „Let the wind carry you home“, einer Ballade, die vom Hungertod eines kleinen Mädchens in den Armen ihres Vaters erzählt. Trotzdem es fast ein bisschen fröhlich anmutet, ist es ergreifend und regt auf jeden Fall zum Nachgrübeln an, es passiert zwar nicht vor unserer Haustür, aber täglich hunderttausendfach in unserer Welt.
Das Album hier angemessen zu beschreiben würde den Rahmen sprengen. Ian Parry hält der Gesellschaft den Spiegel vor, was wir gemacht haben, vor allem, was wir falsch gemacht haben, was wir momentan (falsch) machen und was die Konsequenzen daraus sein werden. Die Platte ist sehr ernst, und die Musik drückt Dramatik aus und warnt. Am Ende schimmert noch ein wenig Hoffnung durch, als die großen Bosse kapiert haben, dass man nicht weiterhin so mit unserem Planeten umgehen kann und auf die Bremse treten, zumindest im Song.
Musikalisch nicht zu verachten, man sollte sich auch mit dem Ernst der Story auseinander setzen. „Children of Tomorrow“ geht aufs Gemüt, zumindest bei mir. Die Musik schafft es treffend, den Inhalt auszudrücken. Man sollte sein Augenmerk auf jeden Fall auch auf den Text richten und nicht nur auf die Musik, meiner Ansicht nach ist es ein gelungenes Werk und so mancher sollte sich das mal zu Gemüte führen (Gruß an die Politik).
Tracklist:
01. A sign of the times
02. Nowhere fast
03. Neverland
04. Shadow
05. Exodus
06. Made in heaven
07. Let the wind carry you home
08. Enigma
09. Mastermind
10. Path of destruction
11. Children of tomorrow