Helikopter, Scheinwerfer und zwei Wölfe, die sich auf einer Landstraße in Rauch auflösen. Mystisch kommen White Wolf mit ihrem neuen Album, „Victim of the Spotlight", daher, passend zum Cover, zwei weiße Wölfe, die Opfer der Scheinwerfer werden. Nachdem White Wolf sich 1980 gründete, ist dies das erst dritte Album der Kanadier.
Das Intro des ersten Songs „Victim of the Spotlight“ verspricht schon mal viel. Im Uptempo geht es dann weiter, jeweils mit gitarrenlastigen Intros, und auch geschrien wird gern. Der Gesang ist clean, Sänger Don beherrscht die tieferen wie auch die ziemlich hohen Lagen, obwohl er letztere nicht zum singen, sondern eher zum schreien gebraucht. Leider habe ich an ein, zwei Stellen das Gefühl, er trifft nicht alle Töne ganz. Mehrstimmiger Gesang ist hier hauptsächlich in den Refrains zu finden, ab und an auch dazwischen, folgt also nicht nur einem bestimmten Schema.
Das erste ruhigere Stück ist „America (Hello again)“, welches auch mit rund sechs Minuten das längste ist. Es beginnt mit einem ausführlichen Intro, in dem Gitarre und Keyboards Stimmung schaffen, geht über in ein Midtempostück, wobei die Gitarren sich über eine längere Sequenz austoben können und fadet etwas sanfter aus.
„Hard Cold Stone“ fällt etwas aus dem Schema der anderen Songs, es beginnt schon damit, dass nicht per Gitarren eingeleitet wird, sondern per Stimme. Die Gitarren sind mehr für den Rhythmus zuständig, was vorher vorwiegend die Drums gemacht haben, es klingt halt anders.
Sonst wird Abwechslung leider nicht sonderlich groß geschrieben, die Songs ähneln sich schon ziemlich, unterscheiden sich aber wenn man genauer hinhört. Die kleinen Unterschiede ergeben sich in den Gitarren, mal machen sie hauptsächlich Rhythmus, mal bilden sie einen Klangteppich oder bringen mit Effekten neuen Schwung in die Stücke, und auch die Vocals liegen nicht alle nur in einer Lage. Aber wie gesagt, das bemerkt man nicht schon beim ersten reinhören. Insgesamt ist die Platte sehr rockig, doch leider ist keine Ballade dabei.
Mich hat die Platte nicht unbedingt aus den Socken gehauen, aber auch hier gilt: am besten selber anhören und ein eigenes Urteil bilden. Musik machen können die Jungs, und wer auf Heavy Rock steht sollte allemal ein Auge darauf werfen.
Tracklist:
01. Victim of the Spotlight
02. The Wolf
03. America (Hello again)
04. The Eyes of the World
05. One more Lie
06. Hard cold Stone
07. Price of one
08. Dreams are forever
09. Nightmares
10. Hod on (getting`together)
11. Don`t turn away
12. Out of Control