Wenn man den Namen Civilization hört, denkt man doch nicht in erster Linie an eine Band! Vielmehr läuft da die Assoziationskette Brettspiel - Sid Meier – Computerspiel – geil – Suchtpotetnial ab. Bei Civilization One denkt man da eher an den ersten Teil der legendären Civilization-Reihe von Sid Meier – wer jetzt nicht weiß, was das ist, dem seien Google und Wikipedia ans Herz gelegt – anstatt an eine Band.
Bei Civilization One handelt es sich in diesem Falle aber um eine Band. Diese ist quasi ein Multi-Kulti-Verein, da sich die Mitglieder aus Italien, Frankreich, Brasilien und Sri Lanka rekrutieren. Mit „Revolution Rising“ liefern sie ihr Debüt ab. Na dann wollen wir mal gucken, ob uns da eine Revolution ins Haus steht.
Wenn man jetzt eine Klausur gestellt bekommen würde, in der es darum geht eine Revolution zu vollführen, so würde, wenn das Album hier quasi das Ergebnis wäre, unter jener stehen: „Thema verfehlt!“. Eine Revolution vor dem Herrn ist „Revolution Rising“ bei weitem nicht. Allerdings muss man dazu sagen, dass das Album auch nicht grottig ist. Es handelt sich hier um grundsoliden, ehrlichen und technisch einwandfreien Power Metal.
Der Power Metal von Civilization One unterscheidet sich schon von dem, was wir kennen. So begrüßt uns das Intro „Celestial Sunrise“ mit Sitar-Klängen. Der Sound besitzt das Power Metal-Grundgerüst, wird dann aber mit Elementen des Heavy und des Melodic Rocks verstärkt, was mal mehr und mal weniger gut gelingt, denn gerade die rockigen Gesangsmelodien passen ab und an nicht wirklich rein. Die Songstrukturen sind jedoch recht gut durchdacht, was zum munteren Kopfnicken einlädt.
Was mir neben der stellenweise falsch platzierten Melodic Rock-Allüren nicht passt, ist die Ballade „Dream On“. Warum man auch immer diese als vorletztes aufs Album gepackt hat. Mittendrin könnte man es noch als Pause verstehen, aber zum Ende haut einem diese nervige Schmachtfetzen nur so raus. Ein fach grauenhaft. Ich plädiere somit für einen direkten Re-Release ohne „Dream On“.
Insgesamt kann man also festhalten, dass man es hier mit keiner Revolution zu tun hat, keiner Neuentwicklung des Power Metals, aber mit einer durchaus ernstzunehmenden Band, die ihren eigenen Stil bereits gefunden zu haben scheint. Reinhören sollte man also.
Tracklist:
1. Celestial Sunrise
2. Life of Agony
3. Legends of the Past (Carry On)
4. The Lost Souls
5. 16
6. Sacred
7. Welcome to Paradise
8. Wishing Well
9. Dream On
10. Time Will Tell