Wer erinnert sich eigentlich noch an die Mauer? War nicht alles besser, als diese noch stand? Ich kann dies nicht so recht beantworten, da ich sie nur etwas weniger als fünf Jahre meines Lebens miterlebt habe und schlichtweg zu klein war. Zum Glück ist sie weg, denn so kann man auch mal Bands von drüben hören.
Ein paar haben es sogar geschafft sehr groß zu werden, u.a. Rammstein. Manos gibt es zwar auch schon sehr lange, doch so bekannt wie Rammstein sind sie nicht. Zudem spielen sie andere Musik. Pünktlich zum 20-jährigen der Band steht nun „Genocide“ in den Läden.
Der Einstieg in die Platte hätte nicht besser gewählt werden können. Genozid hat im Grunde immer etwas im Krieg zu tun. So ist es nicht verwunderlich, dass man Kannonengegröll als Intro nimmt. Das verwunderliche, morbide und zugleich geniale an diesem Intro ist, dass man eine ruhige Klaviermelodie genommen hat und diese mit dem Gegroll unterlegt hat. Einfach nur genial.
Der rest des Albums ist dann weniger genial, aber doch gut bis sehr gut höhrbar. Man bekommt eine ordentliche Portion Old-School-Thrash serviert. Es rumpelt hier und groovt da, hier fliegen haar, da tut der Nacken weh. Alles gute Anzeichen dafür, dass die Songs gut sein müssen. Sind sie auch, aber leider klingen viele identisch. Doch zum Glück gibt es Ausreißer wie „Stop the Politess“, das durchaus mal in Richtung Bay Area mit einer Spur RatM tendiert.
Was mir allerdings gar nicht passt ist die Spielzeit. Sehen wir mal von den Bonustracks ab, so ist die Platte nur knappe 29 Minuten lang. Zum Glück hat die Platte soviel Potential, dass man sie beruhigt nochmal hören kann, ohne dass sie einem zum Hals raushängt, doch 29 Minuten sind echt ein bisschen mager.
Nimmt man die Länge mal bei Seite und betrachtet die Songs, so bleibt ein positiver Eindruck zurück. Leider gibt es für die Länge Punktabzüge. Naja, Thrash-Fans dürften hier viel Freude haben, zumindest sie mögen ihn in Richtung Old School.
Tracklist:
1. Intro
2. Genocide
3. Parasites
4. Wrath
5. Path of Sorrow
6. Stop the Politess (Pt. 1)
7. Stop theMeter Maid (Pt. 2)
8. Believe In Visions
9. Wild Boar's Dance
10. Violent Brains
11. Fire and Pain
12. Frust
13. Outro...
14. Terror Irradiate Terror (1988) (Bonus)
15. Metal Invade (1989) (Bonus)