Dem Metaller ist die Kombination Metalband und Orchester nicht neu. So etwas haben viele Bands bereits gemacht. Man erinnere sich an Rage und das Lingua Mortiis Orchester, Metallica mit dem San Francisco Symphony Orchester oder auch Doro auf dem WOA 2005.
Metsatöll aus Estland versuchen jetzt mal etwas ganz neues. Die Jungs paaren ihren Folk Metal mit dem Nationalmännerchor Estlands und nennen das Werk „Curse Upon Iron“.
Jeder, der sich das jetzt nicht vorstellen kann, dem sei erst einmal die DVD ans Herz gelegt. Diese umfasst das Konzert und ein kleines Making of, das allerdings hautpsächlich aus Probeaufnahmen besteht und kurz ein paar Szenen beim Bühnenaufbau abhandelt. Ist zwar ein schöner Einblick, den man da bekommt, aber nicht wirklich nennenswert.
Das Konzert hingegen ist sehr nennenswert. Was zuerst auffällt, ist neben der grandiosen Bildqualität die Kulisse. Das Spektakel fand in einer Ruine statt, was das Treiben atmospherisch enorm aufwertet. Sehr schön ist auch mit anzusehen, dass das Publikum aus allen Altersschichten bestand. Da sieht man, dass Metal in den nördlichen Ländern die Generationen vereint, vor allem wenn es darum geht, Kulturgut zu vermitteln. Der Schnitt ist auch voll in Ordnung. Es gibt keine hektischen Sprünge und man zeigt gleichermaßen sowohl Chor als auch Band.
Kommen wir jetzt endlich mal zum musikalischen Teil der ganzen Geschichte. Metsatöll an sich klingen wie eine Folk Metal-Band und wie ein Männerchor klingt, weiß wohl jeder. Doch zusammen wirkt das ganze interessanter, als es zuerst klingen mag. So fährt man den Lead-Gesang runter und lässt diese Arbeit den Chor machen, wodurch die traditionellen Werke, die dargeboten werden, sehr Imposant wirken. Man muss es sich aber wirklich mal anhören oder angucken um wirklich ein Gefühl dafür zu bekommen. Die Vorstellungskraft alleine kann dieses Erlebnis nicht annähernd ersetzen.
Die CD, die dabei liegt, besteht im Grunde aus dem Konzert und kann sich auch sehen lassen. Der Sound ist ordentlich. Was soll man noch sagen.
Also, wer mal etwas neues Wagen mag und dem Folk Metal nicht abgeneigt ist, dem sei dieses Werk hier wärmstens empfohlen. Ich habe bei fünf mal gucken und hören aufgehört zu zählen. Dieses Werk ist einfach nur Toll, auch wenn die estische Sprache sehr ungewohnt kling, aber das macht den Reiz aus. Man sollte sich von der DVD und der CD ruhig mitreißen lassen und sich nicht sperren, denn nur so kann „Curse Upon Iron“ seine volle Kraft entfallten.
Tracklist:
CD:
1. Intro/Veresulaste Koor
2. Merepojad
3. Meeste Laul
4. Saaremaa Vägimees
5. Pikse Litaania
6. Teomehe-Laul
7. Hiiekoda
8. Hundiraev
9. Pärismaalase Lauluke
10. Kaitse, Jumal, Sõja Eest
11. Oma Laulu Ei Leia Ma Üles
12. Lahinguväljal Näeme, Raisk!
13. Metsaviha 2
14. Raua Needmine
15. Ussisõnad
DVD
1. Intro/Veresulaste Koor
2. Merepojad
3. Meeste Laul
4. Saaremaa Vägimees
5. Pikse Litaania
6.Teomehe-Laul
7. Hiiekoda
8. Hundiraev
9. Pärismaalase Lauluke
10. Kaitse, Jumal, Sõja Eest
11. Oma Laulu Ei Leia Ma Üles
12. Lahinguväljal Näeme, Raisk!
13. Türgi Sõja Laul
14. Põhjatuulte Pojad Ja Tütred
15. Metsaviha 2
16. Raua Needmine
17. Kust Tunnen Kodu
18. Ussisõnad