Wow, das muss erst mal eine andere Band schaffen! In Zeiten der musikalischen Schnellschüsse haben es Flagellation tatsächlich geschafft nach zehn Jahren Bandgeschichte ihr Debütalbum zu veröffentlichen! Natürlich haben sie nicht zehn Jahre lang an diesem gewerkelt, sondern haben sich viel mehr mit ihren Nebenprojekten ausgetobt (ok, was hier Projekt und was Band ist, darf durchaus hinterfragt werden). So habe ich zum Beispiel eben erst den Namen Per Lindström auf dem Infozettel zu Machinerys „Degeneration“ gelesen. Sei’s drum, schauen wir uns mal an was „Incinerate Disintegrate“ so zu bieten hat.
Los geht’s mit einem kurzen, aber sehr atmosphärischen Streicher- bzw. Orchesterintro, unterlegt mit kaum verständlichem Gemurmel. Gänsehaut Atmosphäre pur! Ein schlag und schon kracht der Opener „Chaos In the Flesh“ aus den Boxen. Ein Highspeed Brecher, der wirklich alles wegfegt und mit einem tollen Solo ausgestattet wurde und alle stärken der Band vereint: Die Drums prügeln Blastbeat nach Blastbeat raus, ein feiner Keyboardteppich sorgt für Atmosphäre und die Gitarren krachen verdammt brutal aus den Boxen, aber lassen immer mal wieder auch sehr eingängige Riffs vom Stapel. Dazu noch die absolut diabolischen Growls (durch die Produktion auch leicht hallend, was die Wirkung aber noch unterstützt) und technisch anspruchsvolle Soli.
Natürlich klingen die restlichen Stücke auf „Incinerate Disintegrate“ nicht wie Klone von „Chaos In the Flesh“, sondern bieten genug Abwechslung, wobei die Grundstruktur überall zu erkennen ist.
„Incinerate Disintegrate“ ist eine klasse schwedentod Scheibe in modernem Gewand, leider fällt die Spielzeit mit ca. 20 Minuten doch sehr knapp aus und man könnte eher von einer EP als einem Album sprechen, daher Abzüge in der B Note.
Tracklist
01. Rendering The Apocalypse (Intro)
02. Chaos In The Flesh
03. Threshold To Madness
04. Purified By Fire
05. Incinerate Disintegrate
06. Vast Desolation (Outro)
(7/10)
