Beardfish ist ein 2001 gegründetes schwedisches Progrock-Quartett, das mit “Sleeping in Traffic: Part One“ ihr erstes „offizielles“ Album beim Premium-Prog Label „InsideOut“ veröffentlicht. Ihre zwei Vorgängeralben „The Sane Day“ und „Fran en plats du ej kann se…“ waren beide eigen produziert und galten im Untergrund der Szene als Geheimtipp. Ihre Musik soll, nach eigener Aussage, Anleihen von Retroprog-Größen wie Genesis und King Crimson haben, aber auch Einfluss von Gentle Giant, Frank Zappa und Canterbury.
Wenn man sich die Scheibe nun anhört, wird man direkt von dem typischen 70er Orgel-Sound übermannt, der typisch für den Rock und Prog-Sound war. Insgesamt ist der Sound recht stimmig. Größtenteils akustische Gitarren, bei denen man ab und auch etwas psychedelisch angehauchte Klänge entdecken kann. Alles gepaart mit typischen 70-er Keyboardsound und eher zurückhaltendem Bass und Schlagzeug. Aber auch neuere Prog-Rock-Varianten werden ausprobiert, verzerrte Gitarren mit komplizierten Harmonien, die leicht an Funk, oder auch Jazz erinnern. Auch entdeckt man mit Folk angehauchte Passagen, wie etwa bei dem Lied „Roulette“.
Auch wenn sich das alles nach hochgradiger Vielfalt anhört, kommen die angesprochenen doch alle etwas zu kurz und es klingt nicht ausgereift. Auch gibt es keine wirklichen Höhepunkte, es wird zwar durchaus darauf hingearbeitet, aber man hält sich dann doch zurück.
Die Stimme von Rikard Sjöblom ist zwar gut und passt in das Gesamtkonzept, könnte jedoch etwas mehr Variation vertragen.
Für mich bringen Beardfish mit „Sleeping in Traffic“ ein solides Progrock-Album raus, das durchaus gute Perspektiven von Retroprog Klassikern umsetzt und diese mit neuen Elementen vermischen kann. Allerdings sollte die Band versuchen beim nächsten Mal etwas mehr aus sich heraus zu kommen. Für Fans des Genres, die auch den psychedelischens.o. und proggigen Sound der 70er vermissen, sicher einen Blick wert!
Tracklist:
01. ...On The Verge Of Sanity
02. Sunrise
03. Afternoon Conversation
04. And Never Know
05. Roulette
06. Dark Poet
07. Harmony
08. The Ungodly Slob
09. Year Of The Knife
10. Without You
11. Same Old Song [Sunset]