Ich stelle mir gerade mal wieder unsere Leser vor: Gucken oben auf den Bandnamen, den Titel und die Genre-Bezeichnung. Stille. Ein Schrei. Dies wird es zumindest bei denen geben, die nur ihr Genre kennen und lieben und die Augen nicht nach Anderem offen halten. Wer jetzt noch nicht weiß, worum es geht, dem sei gesagt, dass es sich um unseren Lieblingshybriden handelt, dem Metalcore
Mit Caliban gibt es mal wieder was aus Deutschland zu hören. Der Hattinger-Fünfer präsentiert uns mit „The Awakening“ seine neue Langrille.
Frei nach dem Titel der Platte ist der Hörer von Sekunde 1 an dabei. Alles treibt druckvoll und zeigt sich extrem aggressiv, sodass man gar nicht erst Gefahr läuft während der nächsten gut 45 Minuten einzunicken. Alternativ zum Hören kann man sich die Promo-Photos der Jungs angucken. Zumindest das, aufm dem Fronter Andy zu sehen ist, hält wach. Nichts für ungut, aber der Bart steht ihm nicht. Damit erinnert er mich irgendwie an diesen einen komischen Modedesigner mit Gesichtsfotze und das ist einfach nur zum Schießen.
Kommen wir aber mal zur Musik. Wie gesagt: „The Awakening“ haut ordentlich rein. Tightes Riffing, ordentliches Drumming und ein Andy Dörner in Höchstform (OK, im Studio klingt alles nach Höchstform, wenn man es richtig macht). Was will man mehr?
Mehr hat man nicht zu wollen, aber Caliban wollten hier etwas weniger haben und zwar weniger cleanen Gesang. Dieser wurde klar zurückgefahren, aber ist immernoch da, fügt sich hier in den richtigen Momenten richtig ein und verstärkt das Soundgebilde anstatt eigenständig zu sein.
Unterm Strich gefällt mir „The Awakening“ besser als der Vorgänger „The Unddying Darkness“, aber Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Fans der Band werden sich beim Hören die Nippel abbeißen und Freunde des gepflegtem Metalcores werden ebenfalls viel Freude an dieser Platte haben.
Tracklist:
1. I Will Never Let You Down
2. Let Go
3. Another Cold Day
4. My Time Has Come
5. Life Is Too Short
6. Give Me a Reason
7. Stop Running
8. The Awakening
9. I Believe
10. Rise and Fight
11. Nowhere to Run, No Place to Hide
12. I'll Show No Fear