Derek Sherinian hat wohl mal wieder etwas Langeweile gehabt. Sein letzten Soloalbum „Blood of the Snake“ ist nichtmal ein Jahr alt und schon gibt es etwas neues aus dem Hause Sherinian. Diesmal handelt es sich um das vierte Planet X-Album „Quantum“, auf dem neben Virgil Donati (Drums) diesmal Brett Garsed (Guitar), Allan Holdsworth (Guitar), Jimmy Johnson (Bass) und Rufus Philpot (Bass) zu hören sind.
Progressive Metal an und für sich ist ja schon eine nicht ganz leichte Kost, aber wenn sie dann noch instrumental aufgetischt wird, kann es passieren, dass sie noch schwerer im Magen liegt. Man kann noch einen draufsetzen. Im Falle Sherinian ist dies ganz leicht, da der Werte Herr ohnehin ein Faible für Jazz Fusion und Konsorten hat.
Was man auf dem letzten Solowerk des Herren vorfand, findet auch hier verwendung, auch wenn es mit seinem Kongenialen Partner Virgil doch schon grooviger zur Sache geht. Für den Rest sorgen dann die übrigen Gastmusiker.
„Quantum“ ist ein Album mit Licht und Schatten, wobei mehr Schatten als Licht, zumindest was meine Sinneswahrnehmung angeht, denn die Scheibe hört sich etwas beklemment und will nicht so recht in des Proggers Kopf hinein. Dies mag wohl an der häufig aufkommenden recht komplexen Melodieführungen und vorallem Sprüngen liegen, die mal weniger logisch und mal total sinnfrei wirken. So springt man von Arpegios auf dem Keyboard zu rockigen Gitarrenriffs und dann wird frei nach allen Unregeln des Free Jazz geklimpert, was das Zeug hält. Klingt konfus, ist es auch.
Jedoch hat die Platte auch seine guten Seiten. Diese kommen dann raus, wenn es groovig wird, denn dort wirkt alles auf einmal irgendwie stimmig. Wenigstens ein wirklicher Lichtblick.
Unterm Strich stehen dann also fünf Höflichkeitspunkte, denn diese Platte ist eher was für Technikfreaks, als für den Ottonormalprogger. Das die Herren Sherinian und Donati technisch etwas drauf haben brauchen sie nicht mehr beweisen. Da sie aber hier versuchen etwas zu beweisen, wirkt die Platte seh überladen und dadurch wird sie etwas undurchschaubar. Dennoch gilt: Reinhören und eine eigene Meinung bilden.
Tracklist:
1. Alien Hip Hop
2. Desert Girl
3. Matrix Gate
4. The Thinking Stone
5. Space Foam
6. Poland
7. Snuff
8. Kingdom of Dreams
9. Quantum Factor