Umphrey's McGee, gegründet 1997 in Chicago, gelten in der so genannten Jamband-Szene als „gefürchtete Kraft“ und schärfster Konkurrent der ungekrönten Jamrock-Könige Pish. Die Band bezeichnet sich allerdings als „Rockband, die gerne anspruchsvolle Musik macht und dabei improvisiert“.
Mit „Anchor Drops“, dem mittlerweile fünften Album, veröffentlichen die Amerikaner ihr erstes Album in Europa.
Was man auf dem Album zu hören bekommt ist „aller erste Sahne“.
Bereits der Opener „Plunger“ überzeugt mit seinen verspielten Gitarrenriffs, Unisono-Passagen und dem Wechsel zwischen südamerikanischen, psychedelischen und jazzrockigen Elementen.
Virtuos geht es auch auf dem Rest des Albums zu. So findet man bei „Walletsworth“ Elemente aus der lateinamerikanischen Musik und bluesrockige Grooves, zu denen vertrackte Drumpassagen stoßen.
Umphrey's McGee produzierten auch dezentere Nummern, wie das ruhigere „Uncommon“ oder das nahezu verträumte „Wife Soup“.
Mit „Pequod“ hat sogar ein rein instrumentales Stück den Weg auf das Album gefunden.
Produktionstechnisch weist „Anchor Drops“ keinerlei Mängel auf. Alle Instrumente sind klar von einander zu unterscheiden und der Gesang, der den Songs stellenweise etwas schizophrenes verleiht, ohne das gutmütige Gefühl zu zerstören, was dem Hörer geboten wird, weiß zu gefallen.
Mit „Anchor Drops“ liefern Umphrey's McGee ein erstklassiges Album ab, das aufgrund seiner Vielfältigkeit sehr imponiert. Beim Hören wird einem eine Spur gute Laune und etwas Unbeschwertheit vermittelt.
Leute, die auf anspruchsvollere Musik, die aber auf eine gewisse Art und Weise doch leicht zugänglich ist, stehen, sollten der Scheibe ihr Gehör schenken.
Abzuwarten bleibt nur, wie die Songs live inszeniert werden.
Tracklist:
1. Plunger
2. Uncomon
3. JaJunk Pt. 1
4. 12 Days
5. JaJunk Pt. 2
6. Walletsworth
7. Anchor Drops
8. In the Kitchen
9. Bullhead City
10. Miss Tinkle's Overture
11. Robot World
12. Mulche's Odyddey
13. Wife Soup
14. The Pequod