Lumsk ist eigentlich das norwegische Wort für hinterlistig, aber auch eine Folk Metal-Band aus Norwegen. Hinterlistig ist hier aber gar nichts, sondern Gothic Metal. Und da ein normales Album ja langweilig wäre, nahmen sich die sieben Norweger für ihr viertes Album „Det Vilde Kor“, zu deutsch „Der wilde Refrain“, des norwegischen Dichters Knut Hamson an und vertonten seine Verse.
Ich muss sagen, dass man sich erstmal gründlich in dieses Album hereinhören muss. Beim ersten Hören konnte ich nicht viel damit anfangen, zumal ich auch kein norwegisch verstehe, und die Texte auch teils altnorwegischer Sprache sind.
Die Musik kommt fröhlich daher, mit Piano, Orgel, Akkordeon, Streichern, aber auch E-Gitarren und Drums. Ein Teil der Songs ist komplett ohne die üblichen Instrumente, der Rest ist nur mit Gitarren, Keyboard und Drums hinterlegt.
Die Sängerin Stine Mari Langstrand singt mit einer hohen klaren Stimme die Texte und das bleibt auch das ganze Album über so, sie gibt den Gesangspart nicht ab und wechselt auch kaum die Tonlage.
Über mangelnde Vielfältigkeit kann man hier eigentlich nicht klagen, denn neben dem Musikstil, den sie den Hauptteil des Albums verfolgen, sind auch ein paar herausstechende Sachen zu hören. Bei „Je Har Det“ hatte ich das Gefühl Nina Hagen hätte ihre Finger im Spiel gehabt. Und der Musikstil allgemein erinnert mich mehr an Theatermusik oder an Musical, teilweise auch an kirchliche Musik. Theater– und Kirchenmusik im Land der Trolle und des Black Metals.
Jedoch ist eine wunderschöne Ballade dabei: „Godnat Herinde“. Bei diesem Song kann man wunderbar mitschwelgen. Sie ist ruhig, und hier kommt die hohe Stimme von Stine Mari Langstrand voll zur Geltung, als wäre dieser Song nur für ihre Stimme geschrieben worden.
Aber man merkt, dass Lumst etwas von Musik verstehen. Komponieren können sie und musizieren auch. An dem Sound gibt es nichts zu meckern, das Album klingt rund und ist ok.
„Det Vilde Kor“ ist bestimmt nicht jedermanns Geschmack. Wenn man sich erst einmal richtig hereingehört hat, findet der ein oder andere bestimmt seinen Gefallen daran. Es ist nicht schlecht, aber ungewöhnlich, wer mystisch angehauchte Musik mag, dem wird es gefallen, wer aber etwas hartes rockiges braucht sollte lieber seine Finger davon lassen.
Tracklist:
1. Diset Kvaeld
2. Om Hundrede Aar Er Alting Glemt
3. Hostnat
4. Paa Hvaelvet
5. Las Spille Med Vaar Over Jorden
6. Duttens Vise
Svend Herlusens Ord
7. I - Min Kaerest er som den
9. II - Og du vil vide
10. III. Jeg har det
11. IV. Se natten er Livet
12. Godnat Herinde
13. Skaergaardso