Es war einmal….so fangen viele Märchen an. So könnte man auch diese märchenhafte Erfolgsgeschichte beginnen. Also: Es war einmal vor nicht allzu langer Zeit, 1983 um genau zu sein. Es begab sich also zu der Zeit, dass sich in New Jersey fünf junge Musiker zusammenschlossen, um in die Musikgeschichte einzugehen. Zuerst traten sie noch als Vorband vor Rockgrößen wie ZZ Top, Scorpions oder KISS auf, heute sind sie selber eine. Ihnen wird sogar nachgesagt, das Unplugged–Konzert erfunden zu haben. Sie haben inzwischen über 100 Millionen Alben verkauft, haben als letzte Band im Wembley Stadion gespielt, der Sänger war auch schon auf der Kinoleinwand zu sehen und einer seiner Songs war sogar für den Oscar nominiert. Puh, eine ganze Menge. Und, von wem rede ich? Natürlich, es geht um keine geringere Band als Bon Jovi! Und um eben dieser Band zu huldigen, haben sich mehrere Stars zusammengetan und ein Tribute-Album herausgebracht. Und dabei ist folgendes herausgekommen:
Die Stars haben sich einzelne Songs aus dem breiten Angebot herausgepickt und sie auf ihre Art interpretiert, ihnen ihre eigene Note verliehen. Was dabei herausgekommen ist, kann sich sehen, besser: hören lassen. So klingen einige Songs kaum noch so, wie man sie von Bon Jovi kennt. Das beste Beispiel dafür ist „I`ll Be There For You“, hier von Jasy Andrews gesungen. Das mag vor allem daran liegen, dass man auf einmal eine weibliche Stimme hört. Die Begleitung besteht nur aus einem Piano, sehr stimmungsvoll. Jasy zeigt uns die Facetten ihrer Stimme auf: tief wie hoch trifft sie souverän jeden Ton, zuerst singt sie gefühlvoll, mit leiser Stimme, dann kraftvoll und klar. Die Mischung aus beidem macht es, es bringt Dynamik in den Song und alles zusammen lässt mich einfach dahinschmelzen.
Aber genug Weichspülerei, gehen wir über zu „It`s My Live“. Die Gitarren klingen anders, die Backingvocals sind etwas versetzt, die Harmonien verändert. Die prägnanten Melodieparts und Rhythmen sind die gleichen, aber trotzdem klingt es anders, eben durch diese kleinen Veränderungen. Das Tempo ist hier auch etwas schneller als das Original, insgesamt klingt dieser Song runder. Die Stimme des Sängers Shawn Carnes ist auch nicht so rau, sie ist klarer, was den Song klanglich abrundet. Dadurch verliert er aber auch etwas an „Rockigkeit“.
Und dann ist da natürlich „Always“. Wer erinnert sich nicht an Alicia Silverstone in diesem Cabrio auf der Landstraße? Ohne Gitarre, nur mit einer Elektroorgel, etwas Becken, Mundharmonika und Regengeräusch im Hintergrund. Auch hier wieder sehr eigen interpretiert, auf eine ganz andere Weise, aber gut. Eine kleine Änderung in der Melodie hier, versetzter zweistimmiger Gesang da, bei dem die Gewichtung zwischen Melodie – und Begleitstimme variiert, wirkungsvoll. Das macht den Song ruhiger, Bon Jovi mal anders.
Ich könnte jetzt über jeden Song etwas schreiben, aber das würde hier den Rahmen sprengen. Es ist eben interessant, unterschiedliche Interpretationen dieser Songs zu hören. Und das macht das Album so interessant.
Für die einen ein "Nice to have", für die anderen ein "Must have", dieses Album tut sich bestimmt gut in jeder Plattensammlung. Hier sieht man mal, was man aus Musik alles machen kann, der ein oder andere Song auf diesem Album klingt für mich besser als das Original, manche sind mindestens genauso gut, ein paar Interpretationen können sich nicht mit den Originalen messen.
Aber lauft am Plattenregal nicht daran vorbei, das Cover ist etwas ungewöhnlich, haltet nach einem blonden Jungen Ausschau, der in ein Mikro schreit, dann seid ihr auf der richtigen Spur.
Tracklist:
01. Derrick Lefevre - Living On A Prayer
02. Jasy Andrews - I`ll Be There For You
03. Richard Kendrick - Blaze Of Glory
04. Tony Janflone - Wanted Dead Or Alive
05. Jani Lane - Lay Your Hands On Me
06. One Bad Son - Billy Get Your Guns
07. Corey Craven - You Give Love A Bad Name
08. John Corabi - Born To Be My Baby
09. Jason Andrews - Stick To Your Guns
10. Jizzy Pearl - Bad Medicine
11. Colie Brice - Always
12. The Issues - It`s My Life
13. Andrew Walker Of Drama Queen Die - Never Say Goodbye
14. Colie Brice - Run Away