"Durch einen Menschen ist die Sünde in die Welt gekommen, und durch die Sünde kam
der Tod. Er hat alle Menschen erreicht, weil sie alle gesündigt haben."
So lautet die Bibelstelle, nach der das neue Marduk Album benannt wurde. Das zehnte Studioalbum der Schweden bietet einiges an Überraschungen. Kurz noch ein paar personalpolitische Neuigkeiten: Der alte Sänger Legion wurde durch Mortuus ersetzt und für das Drum-Monster Emil Dragutinovic ist „Rom 5:12“ das letzte Album mit Marduk, ein Ersatz wurde zwar schon gefunden, aber der Kommandant der Panzer Divison Morgan will mit dessen Namen noch nicht herausrücken.
Sofort fällt auf, dass Mortuus Legion mit links ersetzen kann. Seine eher gurgelnde und hallende Stimme passt perfekt zu dem sehr basslastigen Sound auf der Scheibe, der einem die Eingeweide kräftig umkrämpelt.
Die Strukturierung erinnert an „Nightwing“, wobei man diesesmal auf eine Zweiteilung des Albums verzichtete. Dennoch finden sich einerseits unglaublich schnelle und aggressive Songs und andererseits langsamere, fast schon an Doom Metal erinnernde Tracks auf dem Album, die ihren schnellen Geschwistern allerdings in Sachen Härte ein keinster Weise nachstehen. So wurde „1651“ zusammen mit Ambiente – Meister Arditi geschrieben. Das Stück klingt sehr nach einem militärischen Marsch, über dem Mortuus Organ schwebt.
Für zwei Stücke („Cold Mouth Prayer“ und „Accuser / Opposer“) holte man sich sogar gesangstechnische Verstärkung in den Panzer. Unterstüzt der Ex-Marduk Fronter Joakimg Göthberg Mortuus bei erstgenanntem Track, steuert Primordials Sänger Alan cleane (ja, liebe Pandabären, cleane) Vocals zum schleppenden, fast schon epischen „Accuser / Opposer“ bei. In diesem Song findet man auch immer wieder priesterlichen Sing Sang. Ein sehr überraschender Track, der seine Wirkung aber nicht verfehlt und alles niederstampft!
Mit „Rom 5:12“ haben Marduk ein sehr unerwartetes, abwechslungsreiches und interessantes Album eingespielt. Man findet Songs mit dem Speed eines MG-24, aber auch viele, die langsam, aber alles Plattwalzend daherkommen, also eher mit Artillerie vergleichbar.
Marduk experimentieren, aber besinnen sich auf alte Tugenden.
Jeder Hobby-Pandabär sollte dieses Album im Plattenregal haben, alles andere wäre Sünde!
Tracklist:
01. The levelling dust
02. Could mouth prayer
03. Imago mortis
04. Through the belly of damnation
05. 1651
06. Limbs of worship
07. Accuser / Opposer
08. Vanity of vanities
09. Womb of perishableness
10. Voices from Avignon