Episch nennen die Holländer ihren Musikstil, und episch wirkt sich auch das Cover: spritzende Gischt, Auftürmende Sturmwolken, eine Stadt mit vielen Türmen, die Sonne, die gerade durch die Wolken bricht, und das alles, ohne das es irgendwie überladen wirkt.
Auf den zweiten Blick kann man sogar noch mehr sehen: Eine Palme, die auf den Klippen stehen, eine Elfe, die dort sitzt, oder einen Turm, der gerade von der Sturmwand auseinandergeborchen zu werden scheint. Mal sehen, ob der Inhalt ebenso klang- wie das Cover bildgewaltig ist.
Ein klanggewaltiges und klares Intro fesselt gleich die Aufmerksamkeit des Hörers, auch wenn der Titel "A Call to Arms" eher andere Töne impliziert. Ebenso geht es dann gleich weiter, auch die folgenden Songs wissen mit schnellem Schlagwerk und durch das Lied treibenden Gitarren zu überzeugen - ja, die Musik wird nicht ungerechtfertigt als episch bezeichnet.
Dieser Stil wird über das gesammte Album gehalten, auch wenn mal die Gitarren und mal das Schlagzeug im Vordergrund stehen. Keines der Stücke ist besonders langsam, wenn man einmal von kurzen Abschnitten absieht. Der klare Gesang von Sängerin Iné und der tiefe, krächzende Lainedils bilden einen interessanten Kontrast, der besonders in den dialogartig aufgebauten Stücken wie zum Beispiel 'Dryads & Trolls' hervorragend zur Geltung kommt.
Bis auf die etwas geringe Abwechslung habe ich an der Musik nichts zu meckern. Ansonsten finde ich auch keine schwerwiegenden Mankos, lediglich die Schrift im Booklet ist schwer und bei etwas schlechterer Beleuchtung gar nicht mehr zu lesen.
Ich würde fast sagen, das Album ist ein Pflichtkauf für jeden, der gerne Power Metal hört, und auch wer sich sonst eher in anderen Gefilden bewegt, sollte hier mal ein oder zwei Ohren riskieren.
Tracklist:
01. A Call to Arms
02. The Curse
03. Set In Stone
04. Rising of the Storm
05. Smeagol
06. The Serpent Strikes at Sunestone Hill - Part I
07. Dryads & Trolls
08. The Serpent Strikes at Sunestone Hill - Part II
09. The Disciple of the Night Under a Starless Sky
10. Running With the Wolves of War