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Neal Morse - Sola Scriptura [Progressive Rock / 2007]

AlbumcoverEin Mönch, ein Besen und ein karger Raum. So sieht das Cover der neuen Neal Morse-Scheibe „Solar Scriptura“ aus. Dieses Album ist das fünfte der post-Spock's Beard-Ära und das fünfte innerhalb von fünf Jahren.
Neben Neal Morse sind auch wieder Mike Portnoy (Drums) und Paul Gilbert (Guitar) mit an Board, oder von den Texten auf der Platte ausgehend, mit im Kloster.

Fragen über Fragen ergeben sich aus Cover und textlicher Ausrichtung. Handelt es sich etwas um ein Konzeptalbum? Ja, es ist eins, oh ihr gläubigen Jünger. Behandelt wird das Thema, das im Jahre 1517 im beschaulichen Wittenberg in Sachsen-Anhalt seinen Ursprung hat. Wer in der Schule aufgepasst hat, oder auch nur ein wenig Allgemeinbildung besitzt, dem dürfte klar sein, dass Neal Morse sich auf „Sola Scriptura“ Martin Luther gegriffen und ihm ein Pro Rock-Gewand in Stein gemeißelt hat.
Abgearbeitet wird das ganze Thema in überschaubaren 76 Minuten, die sich in vier Songs unterteilen. Direkt der Opener „The Door“ ist mit 29 Minuten wohl eher kurz geraten, wodurch sich das fünf-minütige „Heaven In My Heart“ unheimlich zieht. (Wer die Ironie bis jetzt noch nicht rausgelesen hat, dem ist wohl nicht mehr zu helfen.)
Die vier Songs könnten unterschiedlicher nicht sein, denn zwei sind sehr gut und zwei eher Mittelmaß. Wer hätte allerdings gedacht, dass die beiden längsten Songs, „The Door“ und „The Conflict“, die besten sind. Die Songs sind so, wie Prog Songs nunmal sein müssen. Viele Elemente, verpsielte Einlagen, Instrumentalpassagen und häufige Rhythmuswechsel. Desweiteren wird in den beiden Songs die Spannung über die gesamte Länge aufrecht gehalten, wodurch keine Langweile aufkommt. Dies liegt vorallem daran, dass sie sehr rockig sind und nicht so ruhig wie „Heaven In My Heart“ und „The Conclusion“. Letztere ziehen sich durch die ruhigen Arrangements für den Hörer in die Länge und wirken auch nicht so spritzig, wie die Vorgänger.

Unterm Strich kann man festhalten, dass die ersten Hälfte der Tracklist grandios ist, Neal Morse jedoch in der zeiten Hälfte den Vorsprung wieder einbüßen muss, wodurch letztendlich ein für Neal Morse-Verhältnisse durchschnittliches Werk vorliegt, dass allerdings eine klare Tendenz nach oben aufweißt. In diesem Sinne: Urbi et orbi.

Tracklist:
1. The Door
2. The Conflict
3. Heaven In My Heart
4. The Conclusion

  


Hinzugefügt am: 28. Februar 2007
Autor: Dominic Türk
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Hits: 3269
Sprache: german
Punkte:   (8/10)
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