Seltsamer Name, seltsames Cover, seltsame Musik. Das sind Autokannibalistika aus Nürnberg. 2003 gegründet, bringen die fünf nun ihre erste Platte raus, auf die es immerhin zwölf Songs (da könnten sich andere Bands mal eine Scheibe von abschneiden!) geschafft haben.
Die Band beschreibt sich selbst als „Melo Death Rock“. Leider könnten diese drei Wörter niemals die Musik beschreiben, da man hier Elemente aus allen nur erdenklichen gitarrenbehafteten - Genres zusammen mixt. Als Einflüsse nennt die Band unter anderem die Böhsen Onkelz, Tool und die Red Hot Chillie Peppers.
Stellt euch mal bitte den Sound dieser drei Bands in einem Song vermischt vor und ihr habt den typischen Autokannibalistika Song, falls es diesen überhaupt geben kann.
Denn die Band spielt praktisch in jedem Song eine andere Stilrichtung. Vom Nu Metal über Death Metal bis hin zu Punk. Oft wechseln diese sich sogar innerhalb eines Songs ab.
„Willkommen in der Wirklichkeit“ ist textlich wohl an „Schöne neue Welt“ von den Onkelz angelehnt und für mich auch einer der besten Songs des Albums.
Autokannibalistka bedienen sich bei so vielen Stilrichtungen, dass es unmöglich ist, einen roten Faden in ihrer Musik zu finden. Die Stilwechsel sind in keinster Weise verbunden, sondern platt aneinandergereiht und kein Track bleibt irgendwie hängen.
Wenn die Band es schafft, sich auf einen Stil zu einigen und beim Songwriting konsequenter zur Sache geht, kann aus diesen Jungs durchaus was werden. Gute Ansätze werden immer wieder verworfen und von grausigen Passagen abgelöst.
Tracklist:
1. Jetzt = Jetzt
2. Nicht Mehr
3. Willkommen In Der Wirklichkeit
4. Leeres Glas
5. Angst
6. (W:anz)en
7. Dunkle Nacht
8. Ontri
9. Koma-amoK
10. Familienportrait
11. Das Herz Und Dessen Schmerz
12. Das Cordon-Bleu Entpuppte Sich Als Schnitzel