„When Dream and Day Unite“ war Anno 1989 ein Meilenstein der progressiven Musikunterhaltung. Mit diesem Album wurde aus Majesty Dream Theater und der Rest der Geschichte dürfte bekannt sein. Der Sänger dieses Album dürfte auch bekannt sein, denn Charlie Dominici prägte den Dream Theater-Sound mit. Seither ist es still um Charlie geworden, doch 2004 schnupperte er wieder Bühnenluft und veröffentlichte mit seiner schlagfertigen Truppe „O3“ eine konzeptuelle Trilogie, derer erste Teil nur über Herrn Dominici zu erhalten ist. Nun folgt Teil zwei.
Leute der werten Prog-Unterhaltung hergehört. Wer Dream Theater mag, wird dieses Werk lieben. Charlie Dominici und Konsorten verarbeiten all das, wodurch Dream Theater bekannt geworden sind und verpassen dem Sound ihre eigene Note, denn sie gehen den Schritt in Richtung Härte, den Dream Theater nach „Train of Thought“ nicht zu gehen vermochten, sondern in ruhige Muster verfielen.
Klar kann man Progressive Metal nicht neu erfinden, schon gar nicht, wenn man viele Elemente bereits bei Dream Theater vernommen hat, aber wenn mans ich traut neues zu versuchen, wie zum Beispiel auf die Power Metal-Tube zu drücken, wie bei „The Cop“ gegen Ende zu hören, dann ist das der erste Schritt in Richtung Sieg. Natürlich gibt es auch altberwertes wie ausgedehnte und verspielte Soli und Instrumentalpassagen, aber auch neues, vorallem Härte, gibt es zu hören. Sehr geil ist dabei die Hardcore-Einlage bei „A New Hope“. Es gibt viel zu viel zu hören, um alles vernünftig aufzulisten, also reinhören. Dies zeigt auch, wie vielseitig Erik Atzeni, Brian Maillard, Yan Maillard und Americo Rigoldi sind. Technsich können sie es ebenfalls mit den Herren Petrucci und Co aufnehmen.
Bemerkenswert finde ich die Tatsache, dass es zu Beginn kein Intro gibt, oder einen normalen Songs, mit dem man sich vorantastet, sondern man startet gleich mit einem acht Minuten langem Instrumental, was aber durchaus nicht langweilig ist, aber wie ich finde, sehr gewagt, da nicht jeder direkt zu Beginn acht Minuten nur Instrumente hören mochte. Der gemeine Progger ansich dürfte damit keine Probleme haben.
Wer jetzt ein wenig verwirrt von meinen Ausführungen ist, der sollte sich diese CD zu Gemüte führen und ähnlich ins Schwärmen geraten wie ich, denn dann fällt es nicht leicht die Gedanken in Worte zu fassen. „O3“ ist gewiss ein grandioser Progressive-Einstieg ins Jahr 2007. Bleibt abzuwarten, ob dieses Werk noch getoppt werden kann.
Tracklist:
1. The Monster
2. Nowhere to Hide
3. Captured
4. Greed, the Evil
5. School of Pain
6. The Calling
7. The Real Life
8. The Cop
9. A New Hope