Schonmal was von Kant gehört? Dem netten Herrn aus Königsberg, der mir so manche Philosophiestunde versüßte? Wenn nicht, dann sollte man sich schämen. Jedenfalls ist eines seiner Hauptwerke die „Kritik an der reinen Vernunft“ - auf englisch „Critique of Pure Reason“. Die beiden letzten Worte machten sich die Brüder Jon und Andrew Courtney zu Eigen, hingen noch ein „Revolution“ dran und Pure Reason Revolution waren geboren. Ob das im Sinne des Herrn Kant sein dürfte, bleibt offen. Mit „The Dark Third“ veröffentlichen sie hierzulande nun ihr Longplayer-Debüt.
Betrachtet man den Titel und den Zusammenhang zu Kant, so fragt man sich, was das dunkle Dritte nun sei. Legt man das Leib-Seele-Problem zugrunde, was auch andere Philosphen neben Kant berschäftigte, so könnte es eine dunkle Macht, ein Trieb oder etwas unerklärliches sein, das uns neben Körper und Geist leitet.
In diesem Falle ist es eher was psychedelisches, was ähnliche Wirkung wie diverse Psychofarmaka hat. Im Sound fließen Pink Floyd, Radiohead und diverse andere Konsorten zusammen. Man lässt viele Elemente miteinander verschmelzen, ohne dabei das Ziel aus den Augen zu verlieren. Zudem schafft man es seine eigene Stil zu wahren.
Neben sieben normal langen Stücken gibt es mit „The Bright Ambassadors of Morning“ und „Ambassadors Return“ zwei Songs, welche die zwölf Minuten-Grenze erreichen bzw. überschreiten. Das Problem bei diesen beiden Songs ist nicht die Länge, sondern das Klanggewitter, welches auf einen niederprasselt. Nicht, dass man damit nicht fertig werden könnte, jedoch wirken die psychedelischen Elemente leicht hypnotisierend, wodurch man sich am Ende der Songs leicht schwammig im Kopf fühlt. Zumindest geht es mir so, was aber auch an der Visualisierung meines Media Players liegen kann.
Wer sich nun die Frage stellt, wie sich das anhört, der kann gerne mal ein Ohr riskieren. „The Dark Third“, so sei angemerkt, ist allerdings kein Album geworden, dass auf die Gunst des Ottonormalhörers abzielt. Spaß kann man dran haben, jedoch sollte man aufpassen, dass der Leib-Seele-Dualismus dabei nicht von „The Dark Third“ gestört wird.
Tracklist:
1. Aeropause
2. Goshens Remains
3. Apprentice
4. The Bright Ambassadors of Morning
5. Nimos & Timbos
6. a) Voices In Winter b) In the Realms of the Divine
7. Bullitts Dominae
8. a) Arrival b) The Intention Craft
9. a) He Tried to Show Them Magic b) Ambassadors Return