Pain of Salvation wurden bekanntermaßen von Daniel Gildenlöw im Alter von elf Jahren unter dem Namen Reality gegründet und erst seit 1991 nennt man sich Pain of Salvation. Seit dem Debüt „Entropia“ (1997) sind fast zehn Jahre vergangen. Diese Zeit und fünf Alben später steht nun das neue Werk „Scarsick“ in den Startlöchern.
Wir schreiben mittlerweile Durchlauf Nummer was weiß ich der CD. Irgendwie werd ich immer noch nicht schlau aus der Scheibe. Mag wohl daran liegen, dass Pain of Salvation-Alben nie ganz leicht zu verstehen sind. Ein Grund dafür könnte sein, dass es sehr viel Varianz zwischen den Songs gibt, wodurch man sich auf jedes Stück neu einstellen muss. Ein Beispiel dafür ist der Übergang von „Spitfall“, das sehr modern ist mit einem Wechsel zwischen Sprechgesang und normalem Gesang, dazu eine sehr vertrakte Rhythmik besitzt und sehr experimentell ist, zu „Cribcaged“. Dieser Song ist sehr emotional und ruhig. Man spührt beim Hören die Wut, die Daniel Gildenlöw beim Singen an den Tag legt. Wenn man dann zwei Songs weiter bei „Disco Queen“ angelangt ist, scheint die Verwirrung den Verstand abgeschaltet zu haben, denn der Song ist sehr funky und gar wundersam. So viel dazu.
Natürlich kann man irgendwann durchsteigen, aber wer will das schon so wirklich? Es ist doch viel schöner, wenn man beim Hören auch nach dem x-ten Mal noch etwas zu tun hat, so wird die Scheibe wenigstens nicht langweilig. Somit steht aber auch fest, dass „Scarsick“ nichts für zwischendurch ist. Jeder Song ist neu, jeder Song ist anders. So vielseitig hat man Pain of Salvation noch nicht vernommen.
Auch einer guten Tradition bleibt man treu. So hat auch diese Scheibe ein Thema. Diesmal sind die Songs über psychosoziale Aspekte und Fragen zum Leben generell.
Mit einer Spielzeit von über 60 Minuten, über die die Spannung auch gehalten wird, ist dieses Album überdurchschnittlich lang. Das Problem dürfte darin bestehen, die Aufmerksamkeit des Hörers über diese Zeitspanne aufrecht zu erhalten, was die Platte nicht für jedermann zugänglich macht. Sein Glück versuchen kann man dennoch, da Gildenlöw und Co mit „Scarsick“ ein gutes Album abliefern.
Tracklist:
1. Scarsick
2. Spitfall
3. Cribcaged
4. America
5. Disco Queen
6. Kingdom of Loss
7. Mrs. Modern Mother Mary
8. Idiocracy
9. Flame to the Moth
10. Enter Rain