Die fünf Jungens von Sintech, die in den letzten Jahren immerhin mit Szenegrößen wie End of Green, Suidakra oder Eisregen die Bühnen teilten, wollen uns auf ihrem zweiten Album "Sick Perverted Sins" in die Abartigkeiten der menschlichen Seele entführen.
Das schaffen die Bayern auch recht gut, denn ihre Musik legt eine Aggressivität an den Tag, die nicht nur auf Schnelligkeit basiert, sondern durch interessant ausgeklügelte Songstrukturen sehr gut zur Geltung kommt. Die Songs wechseln zwischen schnell und mid-tempo, wobei dieser Wechsel auch innerhalb der einzelnen Songs sehr gut zum Tragen kommt. Die schnellen Passagen gefallen mir eher wenig, da hier oft die nötige Abstimmung zwischen Schlagzeug, Gitarren und Gesang fehlt; die Gitarren können das Tempo der Drums nicht halten, wenn diese Fahrt aufnehmen.
Das kommt jedoch nicht allzuoft vor und wenn, dann werden die schnelleren Passagen durch ruhige, von Synthesizer-Passagen beendet. Überhaupt versteht es die Band sehr gut, Elektronisches in ihre Musik einfließen zu lassen und erinnert so manchmal an Industrial Metal.
Fast schon sarkastisch wirkt der Liedtitel "Wonderful Life". Ein Cover der britischen Band "Black", das komplett mit cleanen Vocals eingesungen ist, aber dennoch drückt die Band dem Song ihren herrlich morbiden Stempel auf.
Besonders hervorzuheben ist die Stimme von Sproc. Durch den Einsatz von cleanen Passagen, die im übrigen sehr geübt und gut in die Musik integriert klingen, wird die Aggressevität der Growls nochmal hervorgeben.
Neben dem, an manchen Stellen fehlendem Timing und Abstimmung der einzelnen Instrumente ist die lasche Produktion zu kritisieren, hier wurden Möglichkeiten verschenkt.
Alles in allem ist dieses Album aber sehr abwechslungsreich und stimmungsvoll. Ich bin mir sicher, dass wir von Sintech noch einiges hören werden.
Tracklist:
1. Intro
2. (M)eat
3. My Pledge
4. Atmosfear
5. Interlude
6. Bored
7. The Snake
8. Wide and White
9. Wonderful Life