Die Niederlande sind nicht gerade für eine große Metalszene bekannt, schon gar nicht für eine progressive Rock-Szene. Mangrove sind Vertreter dieser Minderheit im Königreich nebenan. Nach drei Studioalben und dem „ProgAward“ für das Beste Album 2005 („Facing the Sunset“) schmeißen die Jungs um Gitarrist und Sänger Roland van der Horst ein Live-Album mit dem Titel „Coming Back to Live“ auf den Markt.
Ich weiß, ich wiederhole mich jetzt hier zum x-ten mal: Bei Live-Scheiben kann man es nie allen recht machen, vor allem was die Tracklist betrifft. Wichtig ist aber das Feeling und weniger die Songauswahl.
Bei Mangrove ist das Feeling vorhanden. Man hört das Publikum zwar sporadisch, aber bei Prog Rock ist es nicht wichtig, dass die Stimmung rüber kommt, sondern eher, dass das Feeling der Platte auch live zum Tragen kommt und hier ist es so. Allerdings fehlt es an Gitarrensound, denn im Line-Up ist eine aufgeführt, aber zu Hören ist sie selten deutlich genug, allsdas man sagen könnte, sie ist da, dafür ist das Keyboard zu vordergründig. Dies macht bei den Songs, die allesamt sehr gut bis grandios sind, nicht störend, sondern eher wohlwollend aufzunehmen. Das Zusammenspiel zwischen den einzelnen Klangwelten des Keyboards, Gitarre, Bass, Schlagzeug und dem kernigen Gesang ist sehr gut und auf den Punkt gebracht, wodurch man während des Hörens in eine andere Welt eintauchen kann.
Auf den zwei CDs präsentieren Mangrove zehn Songs. Jetzt mag der eine oder andere Sagen, dass zehn Songs nicht viel sind, aber man muss bedenken, dass die Songs von CD zwei im Schnitt eine länge von 18 Minuten haben, in denen einem keinesfalls langweilig wird.
Unterm Strich ist „Coming Back to Live“ ein klasse Prog Rock-Live-Album, das das Potenital einer Band zeigt, bei der ich mich frage, wie sie im Studio klingt, wenn sie live schon so gut ist. Also Freunde der gediegenen Prog-Unterhaltung: Reinhören!!!
Tracklist:
CD1:
1. Zone I
2. Zome II
3. Cold World
4. Wizard of Tunes
5. Back Again
6. Fatal Sign
7. City of Darknes
CD2:
1. Facing the Sunset
2. I Fear the Day
3. Hidden Dreams
