Sechs Alben in fast 15 Jahren sind nicht gerade viel. Wenn man aber bedenkt, dass Trend Gardner nebenbei noch mit anderen namenhaften Künstlern der Szene zusammenarbeitet, unter anderem James LaBrie (Dream Theater), Steve Welsh (Kansas) und Tony Levin (King Crimson), und eine eigene Band namens Explorer am Laufen hat, ist es schon ein guter Schnitt.
Mit „Symphony For a Misanthrope“ liefern die Gardner-Brüder ein neues Kapitel ihrer Musikkarriere ab und zeigen auch hier, dass Magellan-Alben immer einige Überraschungen in Petto haben.
Nach einem instrumentalen Opener, bei dem man die klassischen Attitüden des letzten Werkes „Impossible Figures“ stark raushört, steht für mich persönlich das beste Stück des Albums an. „Why Water Weeds“ ist von einer derartigen Dramatik und düsteren Stimmung durchzogen, dass es einem kalt den Rücken runterläuft. Epische Momente wechseln sich mit rockigen Passagen ab. Das Thema des Covers, ein Mann der einen „Planeten“ aufnimmt und wegwirft, wird in diesem Song aufgegriffen und sehr schön zur Geltung gebracht. Bei Refrain hat man beim ersten Hören das Gefühl, dass Ozzy Osbourne höchst persönlich ihn singen würde. Dem ist aber nicht so. Gänsehaut ist bei diesem Song garantiert.
Natürlich gibt es auch andere Knaller auf der „Symphony für einen Menschenhasser“. (Wenn man metaphorisch denkt, könnte man dieses Bild auf „Gott“ übertragen, der einen Hass auf die Menschheit entwickelt hat und diesen nun zeigt.)
Ein weiterer Ausnahmesong ist die Ballade „Widsom“. Um genau zu sein ist der erste Teil des Albums vollkommen balladesk gehalten. „Widsom“ vermittelt mit den eindringlichen, traurigen Melodien, dass man heulen könnte.
Nach dem 18-Minuten Epos „Cranium Reef Suite“, was irgendwann etwas langwierig wird, und einem Klavier-Zwischenspiel wendet sich das Melancholische zum Aggressiven.
Mit „Doctor Concoctor“ ist ein Song auf die Platte gekommen, der nicht unterschiedlicher zum Anfang seien könnte. Aggressive, Metal beeinflusste Riffs durchziehen den Song. Mit alten und neuen Progelementen wird das Stück noch ausgeschmückt und wird zu einer echten „Granate“.
Viel muss man abschließend nicht sagen: Klasse Album mit viel Gefühl für Details und einer grandiosen Stimmung. Hut ab meine Herren!
Tracklist:
1. Symphonette
2. Why Water Weeds?
3. Wisdom
4. Cranium Reef Suite
5. Pianissimo Intermission
6. Doctor Concotor
7. Every Bullet Needs Blood