Es war irgendwann im Jahre 2004, da kreuzte sich der Weg ein paar junger Männer in der Stadt, in der sich Mosel und Rhein treffen, Koblenz. Lost Chapter, das sind Benny (Gitarre), Bingo (Keyboard), Andree (Gitarre), Dan (Vocals) und Alex (Drums), die mit „Visions to Ininity“ ihr erstes Demo über den Äther jagen.
Irgendwie muss ich bei beim Titel an Stratovarius denken. Mag daran liegen, dass die Finnen Alben namens „Vision“ und „Infinite“ haben. Ok, Infinte und Infinity sind grundsätzlich andere Worte, aber zumindest sind sie sich ähnlich. Lassen wir das und widmen uns der Musik.
Die dargebotene Musik kann man als traditionellen Heavy Metal bezeichnen. Klar, es gibt tausende Bands, die diesen Stil praktizieren, aber hier kann man sagen, dass man es mit Leidenschaft macht und nicht, weil es einem gerade so passt und man sich nicht damit identifizieren kann. Ich glaube schon, dass sich Dan, Alex und Co mit der Musik identifizieren, sonst würden sie diesen Stil wohl kaum machen. Wenn ich da an andere Bands denke, kann ich mir dies nicht vorstellen, da einige echt nur Trends hinterher rennen.
Schwerpunkt liegt bei ihrer Interpretation des Heavy Metal klar auf dem Gesang, der durchaus kernig und kraftvoll daherkommt und genug Melodie in die Songs einbringt. Die Gitarrenarbeit ist grundsolide und sagen wir recht unspektakulär. Interessant finde ich, dass das cleane Riff von „Dreams“ schon etwas länger in meinem Kopf kreist, da ich es selbst auf Gitarre gespielt hatte, noch bevor ich diesen Song kannte. Dies führte natürlich dazu, dass mir dieser Song besonderns gefällt. Zufälle gibt’s. Eingestreute Keyboardparts runden den Sound ab.
Knackpunkt ist allerdings der Sound. Bei einer jungen Band, die nicht das Budget zur Verfügung hat, wie eine etablierte Band, ist es klar, dass man jetzt nicht die tolle Produktion erwarten kann, aber etwas weniger basslastig hätte man schon mischen können und die Drums hätten auch nicht so dumpf klingen sollen. Das kann man raushören, Jungs.
Unterm Strich ist „Visions to Infinity“ ein sehr gelungenes Debüt. Im musikalischen Sinne haben die Koblenzer von Lost Chapter nichts falsch gemacht. Freunde von Maiden oder den Scorpions dürfen diese Band mal antesten. Bleibt nun abzuwarten, wie die Jungs sich entwickeln, Potential haben sie auf jeden Fall.
Tracklist:
1. Welcome to the Other Side
2. Visions to Infinity
3. Dreams
4. Action
5. Ready to Explode
6. Only My Heart
7. Neverending Story
8. Forever Free