Nach einer Live-Scheibe war klar, dass sich Spock's Beard sich nicht erst einmal ausruhen würden, sondern wieder an neuem Material arbeiten würden. Das dritte Album nach der Ära Morse trägt schlicht den Namen „Spock's Beard“.
Was soll man eigentlich von dieser Scheibe erwarten? Das letzte Studiowerk „Octane“ war ist im Grunde kaum zu übertreffen. Man schafft es aber doch. Jedoch muss man dazu sagen, dass man es in einem anderen Sinne geschafft hat „Octane“ zu übertreffen. Man gibt sich nicht mehr mit klassischem Progressive Rock ab, was man ohnehin nie wirklich getan hat, sondern probiert ganz neue Sachen aus, wobei mit Passagen von „On a Perfect Day“ bereits bei einer Band, die sich Dream Theater nennt, untergekommen sind, aber das nur am Rande.
Insgesamt kann man neben dem Spock's Beard typischen Prog-Sound noch allerhand anders vorfinden. So kann man zum Beispiel Blues Rock, klassichen Rock mit Moog-Synthi („Is This Love“) und sogar Jazz, Soul und Funk vernehmen. Ob das mal so passt? Ja, es passt. Auch wenn man im Vergleich zu „Feel Euphoria“, dem Album eins nach der Ära Neal Morse, nicht so experimentell wirkt.
Auch das mit wohl 17 Minuten opulenteste Stück der Bärte „As Far As the Mind Can See“ wird nicht so schnell langweilig und zeugt von mehr Zugänglichkeit und in der Einfachheit bestehenden Schönheit, als so mancher überladener Dream Theater-Brecher. Der nahezu perfekte Sound setzt dem Werk dann noch das so genannte i-Tüfelchen auf.
Also freunde der proggigen Unterhaltung: Eilt zum Plattendealer eures Vertrauens und zieht euch dieses Platte rein. „Spock's Beard“ ist einer der heißesten Anwärter auf den Titel Prog-Platte des Jahres.
Tracklist:
1. On a Perfect Day
2. Skeletons at the Feast
3. In This Love
4. All That's Left
5. With Your Kiss
6. Sometimes They Stay, Sometimes They Go
7. The Slow Crash Landing Man
8. Wherever You Stand
9. Hereafter
As Far As the Mind Can See
10. Dreaming in the Age of Answers
11. Here's A Man
12. They Know We Know
13. Stream of Unconsciousness
14. Rearranged