Da war doch mal was? Irgendwann in grauer Vorzeit, besser gesagt 2002 gab es das letzte wirkliche, musikalsiche Lebenszeichen von Bewitched. Seitdem hat sich der Schweden-Vierer rar gemacht. Eine Tour liegt auch schon Ewigkeiten zurück. Scheinbar gibt es Zusammenhänge zwischen dem „Verfall“ Bewitcheds und dem Aufstieg Nagflars. Nichts desto trotz sind die Jungs um Marcus E. Norman endlich mal wieder im Studio gewesen und produzierten etwas Neues, das auf den Namen „Spirutal Warfare“ hört.
Ich weiß nicht, wie viel Naglfar nun in dieses Werk geflossen ist oder in wie weit Marcus von der Gitarrenarbeit bei Naglfar Einflüsse - wenn man sie überhaupt so nennen darf - mit hinüber genommen hat. Diverse Parallelen kann man natürlich ziehen, etwas anderes kann man auch nicht erwarten, denn es ist nicht leicht nahezu ein und den selben Stil zu machen und dabei möglichst verschieden zu klingen.
Anders klingt Bewitched Anno 2006 dennoch. Man kann sagen, dass Bewitched die noch dunklere Seite von Naglfar ist und Marcus Neumann endlich mal seiner Wut freien Lauf lassen kann. Und dies tut er sehr gut.
In den gut 45 Minuten wird man von derart Hass erfüllter Musik zugedröhnt, dass man am liebsten direkt etwas zerstören möchte, zumindest wenn man sich total von der Musik beinflüssen lässt. Der Opener „Fucked By Fire“ gibt die Marschrichtung vor: Kalt, roh und brutal. Der Rest zieht dann nach. Hier und da mal eine Abwandlung des ganzen. Auch doomige Elemente werden durchaus gut in Szene gesetzt. Beim finalen Song „Spiritual Warfare“ wird man dann dank ruhigerer Elemente von seinem Hasstripp herunter geholt und man kann reümieren, wie viel Schutt und Asche man hinterlassen hat.
Eins muss man aber noch sagen: Der Sound, auch wenn Black, Death und Co. roh klingen mussen, ist, zumindest was die Gitarren angeht, zu roh geworden. Die Gitarren hören sich eher nach Säge an, als nach Gitarre, aber das kann auch nur mein Empfinden sein.
Unterm Strich kanns ich die Metalszene froh schätzen, dass Bewitched wieder etwas über den Ätha jagen. Zwar haben sie sich nicht und schon gar nicht das Genre neu erfunden, aber gut ist dieses Album allemal.
Tracklist:
1. Fucked By Fire
2. Gracefallen
3. Let Darkness Come
4. HeIsInMe
5. Black Burning Hatred
6. Glorious Are the Ways of Death
7. Malevolent Force of Destruction
8. This Is Goodbye…
9. My Skin Loves the Steel
10. Spiritual Warfare