Ich wette, dass jeder halbwegs tolerante und gebildete Metaller mindestens, wenn nicht genau einen, Song der hübschen – ob sie das sind beurteile jeder bitte selbst – Jungfrauen – das sind sie glaube ich schon lange nicht mehr – kennt, wenn auch nicht im Original, sondern als Cover der Schweden von Hammerfall.
Wer jetzt immer noch nicht weiter weiß, dem sei „Back to Back“ ans Herz gelegt.
Hier geht es jetzt nicht um alte Songs und vom wem sie mal gecovert wurden, sondern um das neue Pretty Maids-Werk „Wake Up to the Real World“.
Über den Titel selbst könnte man jetzt eine Runde philosophieren, vor allem über den Teio mit der realen Welt. Dies soll hier aber nicht Schwerpunkt sein, sondern die Musik, die sich auf dem Silberling befinden.
Eins sei gesagt: Was uns Ronnie Atkins, Allan Tschicaja, Ken Jackson und Ken Hammer da präsentieren kann sich durchaus sehen lassen. Zwar sind einzelne Songs ins ich gesehen nicht wirkliche Bringern, aber die Schnittmenge zeigt, dass man das Songsschreiben und -gestalten durchaus drauf hat, auch noch 25 Jahre nach der Gründung als Coverband.
Die Songs weisen eine große Bandbreite auf. Von klassisch rockig, über heavy rockig („I Am the End“) und modern (und leicht Maiden lastig) („All In the Name of Love“) bis hin zu balladesk („Where the Beauty Lies“) findet man sehr vielseitiges Material. Dabei ist ein Teil eher unterm Schnitt und der andere Teil sehr gut geworden, aber die Schnittmenge ist ja im Endeffekt entscheident.
Größtes Manko dieser Scheibe ist für mich Soundfetischist der Sound. Hier könnte man einiges noch mal überdenken. Die Gesangsspur hat viel zu wenig druck und alles klingt leicht hallig beziehungsweise raumig, was einen recht komsichen Eindruck hinterlässt. Auch die Drumspur könnte mehr Power vertragen. Aber das nur am Rande erwähnt.
Insgesamt ist „Wake Up to the Real World“ ein gelungenes und durchaus hörenswertes Album geworden, Danish (nicht ganz) Dynamite. Wenn die Songs live dann auch zünden, bin ich zu frieden. Freunde groovigen Hard Rocks dürften sich diesem Album der wieder erstarkten Pretty Maids erfreuen.
Tracklist:
1. Wake Up to the Real World
2. All in the Name of Love
3. I Am the End
4. As Guilty As You
5. Why Die For a Lie
6. Such a Rush
7. Where Beauty Lies
8. Brave Young Breed
9. Terminal Violence
10. Perfect Strangers
