Die Geschichte Mrror of Deceptions geht zurück bis in das Jahr, in dem die Mauer fiel, also 1990. Damit ist die Geschichte der Band aus Göppingen jünger, als die des Doom Metals. Kann man auch nichts mehr dran ändern, was nicht heißen mag, dass die Jungs zu spät dran sind. Mit ihrem dritten Album "Shardes" wollen sie aber nun zum großen Schlag ausholen.
Wenn man in der Tradition großer Doom Metal-Bands wie Black Sabbath, Candlemass, Saint Vitus, Count Raven und wie sie nicht alle heißen steht, dann ist es sicherlich nicht leicht ein Album zu produzieren und den Ansprüchen des Genres gerecht zu werden. Zudem stellt man sich die Frage, wie man dies anstelle müsse, denn Doom Metal hat, aufgrund des langsamen Beats, den Ruf einschläfernd zu sein.
Die Lösung liegt auf der Hand bzw. im Ohr: Mirror of Perception kreieren ihre eigene Doom-Niesche, ohne dabei grundlegende Elemente des Dooms zu vernachlässigen. Man bewegt in eher melodiösen Gefilden, wodurch das ganze recht frisch und locker wirkt. Auch nicht Doomköpfe könnte somit Gefallen an der Platte finden.
Die Songs, angefangen von "Haunted", sind allesamt ordentlich groovig und gehen direkt ins Ohr. Gewissermaßen ein Ohrenschmaus für jeden Doomer. Natürlich gibt es auf traditionelles zu Hören, das Ozzy, Toni, Bill und Geeze aufhorchen lassen dürfte. Dazu kommt noch die übliche Portion Melancholie und ein Schlag Melodie und Mitgröhlpassagen ("Ghost"), was dem ganzen Klimmbimm das I-Tüpfelchen aufsetzt.
Also, Doomköpfe dieser Welt hergehört. Da schleicht nicht nur etwas, sondern nähert sich in großen Schritten der Speerspitze des Dooms. Wer Sabbath und Co mag, wird dieses Album lieben, auch wenn die ultralahm Freunde hier nicht ganz auf ihre Kosten kommen. Aber Doom muss ja nicht immer schleichen.
Tracklist:
1. Haunted
2. Ghost
3. Swamped
4. The Eruption
5. Insomnia
6. Dead Pledge
7. The Capital New
8. Pyre
9. Frozen Fortune
10. Enigma