Seit nunmehr 26 Jahren treiben die Gladbecker Grabbuddler um Frontröhre Chris Boltendahl in der metallsichen Musikszene ihr Unwesen und beehrten uns mit allerhand Hits. Seit dem letzten, in meinen Augen, nicht ganz gelungenen Album „The Last Supper“ ist nun etwas Zeit vertrichen. Damit die Wartezeit zum kommenden Album, welches vorraussichtlich Anfang Januar erscheinen soll, nicht all zu lang wird, gräbt man eine EP aus.
Die EP, von der hier die Rede ist, enthält fünf Tracks. Einer bzw. zwei davon tragen den Titel „Yesterday“. Der schlaue und History treue Grave Digger-Fan dürfte nun hellhöhrig werden. Dies darf er mit Recht, denn den Song befand sich auf dem Erstling „Heavy Metal Breakdown“. Auf der EP gibt es ihn nun als zeitgemäße Variante und als Orchester-Version.
Erstere ist zwar soundtechnisch auf dem neusten Stand, lässt allerdings den Charm alter Tage ab und an mal vergessen. Wenn man den Song zum ersten mal hört, könnte man meinen, dass die cleanen Parts nicht von Herrn Boltendahl gesungen werden, da diese viel zu klar und unrau sind. Sobald es dann aber Richtung Refrain geht, ist alles wieder beim alten. Im Gegensatz dazu wirkt die Orchester-Version irgendwie, als würde man in einem Musical sitzen. Der eine wird es mögen, ein anderer widerum nicht. Ist halt Geschmackssache.
Neben den beiden Versionen von „Yesterday“ gibt es eine absolute Granate aus dem Hause Grave Digger zu hören. „The Reapers Dance“ heißt der neue Song und geht mächtig ab, obwohl ein paar Passagen meines Meinung nach etwas anders hätten gestaltet werden können. Da freut man sich schon aufs neue Album.
Letzter Song ist eine mehr oder weniger gelungene Cover-Version des Led Zeppelin-Songs „No Quarter“, die schon auf dem Led Zeppelin-Tribut Sampler zu finden ist. Auch hier gilt: Der eine wird’s mögen, der andere weniger. Bei Cover-Versionen bin cih ebenfalls etwas skeptisch, da in vielen Fällen das Original besser ist.
Neben der CD enthält diese EP eine DVD, die einen Konzertmitschnitt vom Rock Machina Festival in Spanien aus dem Jahre 2001 zeigt. Zu dieser kann ich leider nichts sagen, da die Promo-Version nur aus der CD besteht.
Summa summarum ist „Yesterday“ und vorallem „The Reapers Dance“ ein kleines Schmankerl, das die Wartezeit zum neuen Album durchaus versüßen kann. Das man zu einer CD dann auch noch eine DVD bekommt ist nicht Gang und Gebe, allerdings kann man jetzt schon Wetten abschließen, dass die Plattendealer ordentlich den Preis anziehen werden, nur weil eine DVD beiliegt. Rechnen wir also mit zehn Euro, aber die sind allemal gerechtfertigt, wenn die DVD qualitativ gut ist.
Tracklist CD:
1. Yesterday (2006)
2. The Reapers Dance
3. No Quarter
4. Yesterday (Orchestra Version)
Tracklist DVD:
1. Intro
2. Scottland United
3. The Dark of the Sun
4. The Reaper
5. The Round Table
6. Excalibur
7. Circle of Witches
8. Symphony of Death
9. Lionheart
10. Morgane Lefay
11. Knights of the Cross
12. Rebellion
13. Heavy Metal Breakdown