Dass Christen Alkoholiker sind wissen wir nicht zuletzt, seitdem wir das Abendmahl zelebrieren. Eine Band aus Spanien hat sich dies nun zu Eigen gemacht, nennt sich Alcoholika La Christo und bittet mit „Toxicnology“ zum Abendmahl.
Mit „Toxicnology“ liegt uns ein sehr interessantes Album vor. Dies liegt im Grunde an zwei Dingen: erstens an der teils eigenwilligen Interpretation des Industrialsounds und zweitens an der kranken Art und Weise in der hier Industrial Metal und so im allgemeinen praktiziert wird.
Viele sehr groovige, wenn auch Industrial-angehauchte Passagen, erwecken den Eindruck, als würde es sich um ein Album für unsere schwarzen Genossen handeln. Der Schein trügt dabei allerdings, denn zu den durchaus aus der schwarzen Szene stammenden Sounds, kommen harte Riffs und ein stellenweise metallsisches Drumming hinzu. Dennoch bleibt die Tatsache bestehen, dass es sich vorwiegend um Industrial als um Metal handelt.
Recht interessant ist auch die Songgestaltung bzw -bennenung geworden. So gibt es bei „Dunkelheit“ zu Beginn eine leicht abgewandelte Form des Vater Unser zu hören. Dazu hat sich ein Tracks namens „Nazischwein“ eingefunden. Gut ist die Idee einen Song „Hidden Track“ zu nennen und diesen nur mit Gekreische auszustatten.
Was ich allerdings nicht verstehe ist die Tatsache, dass es einen ersten und einen zweiten Teil gibt, die auch Tracknummer mäßig getrennt sind, obwohl sie sich auf ein und dem selben Tonträger befinden.
Unterm Strich haben wir hier ein sicherlich gelungenes, wenn auch nicht überragendes Album vorliegen. Freunde der etwas Industrial angehauchten Unhterhaltung sollten hier mal reinhören, Leute die nichts damit anfangen können, sollten auch nicht zwingend reinhören, aber etwas Weiterbildung kann nie schaden.
Tracklist:
1. Glamours Day of Suicide
2. Toxicnology
3. Etienne
4. Industrial Messiah
5. Mi Sangre
6. Desolation
7. La Bestia
8. Souffrir
9. Crimelinks
10. Dunkel heit
11. Depression
12. Tristezza
13. Trance La Mort
14. Raza De Bronce
15. Desolate
16. Nazischwein
17. Pene Tration
18. Hannibal
19. Suenos
20. Witchkraft
21. Matador
22. Hiden Track