Napalm Death gehören zweifelsohne zu den Gründern und Formgebern der Grindcore Szene und schmetterten uns den einen odere anderen Klassiker hin. Nun ist es aber wieder Zeit für ein neues Album. Der „The Code Is Red, Long Live the Code“-Nachfolger trägt den schmucken Titel „Smear Campaign“.
Es gibt eine Sache, die direkt auffällt, auch wenn man die CD noch nicht in seiner Anlage oder in seinem Abspielgerät seiner Wahl hatte: Auf „Smear Campaign“ sind Songs vorhanden, die glatt über drei Minuten gehen. Das ist doch mal was feines, da man von Barney und Co Songs von einer Länge im die zwei Minuten gewohnt ist.
Musikalisch hat man sich seit „The Code Is Red“ nicht wirklich großartig weiterentwickelt, was auch nicht wirklich verwunderlich ist, da jenes Album schon geil war und keiner Verbesserung würdig ist. Dazu kommt, dass man es mit dem Album geschafft hat, das eigentlich Optimum aus sich rauszuholen. Aber geht nicht, gibt’s im Hause Napalm Death nicht. Man hat es auf „Smear Campaign“ geschafft, an kontinuierlichen Grooves und Härte etwas zuzulegen. Man scheut sich auch nicht ruhige, melodiösePassagen, wie bei „In Deference“ in den Sound einzubringen. Barney grunzt sich wieder einmal die Seele aus dem Leib, zeigt aber auch mal, dass man seiner Stimme etwas melodiöses entnehmen kann.
Soundtechnisch gibt es nur den leicht schwammigen Gitarrensound zu bemängeln, ansonsten ist die Produktion wieder einmal top.
The King is dead, long live the king. So oder so ähnlich kann man es mit „Smear Campaign“ auch sehen, wobei der König nicht tot ist, sondern nur etwas definierter und härter geworden ist. Freunde der Grindgötter dürfen hier bedenkenlos zugreifen.
Tracklist:
1. Weltenschmerz (Intro)
2. Sink Fast, Let Go
3. Fatalist
4. Puritanical Punishment Beating
5. When All Is Said and Done
6. Freedom Is the Wage of Sin
7. In Deference
8. Short-Lived
9. Identity Crisis
10. Shattered Existence
11. Eyes Right Out
12. Warped Beyond Logic
13. Rabid Wolves (for Christ)
14. Deaf And Dumbstruck (Intelligent Design)
15. Persona Non Grata
16. Smear Campaign