Warum benennen Bands ihre Erstlinge meist nach ihrem Bandnamen? Eine Frage die wohl so manchen Hörer quält und auf die man nicht die Antwort bekommt, die man hören will: „Uns ist nichts eingefallen.“ Was sich Cloudscape dabei dachten, als sie ihr Album betitelten, müsste man die Band bei Gelegenheit fragen.
Cloudscape gibt es seit 2001. Die Band ging aus der Band "Doctor Weird" hervor und das Lineup blieb bislang unverändert. Auf ihr Demo erhielt die Band im Jahr 2003 sehr gute Resonanzen, worauf man 2004 unter der Regie von Anders „Theo“ Theander (Pain of Salvation, Last Tribe, etc.) das Debüt aufnahm.
Das Ergebnis braucht sich nicht zu verstecken. Eine Harmonie, die ihres Gleichen sucht. Alles Instrumente sind bis ins kleinste Detail aufeinander abgestimmt. Kein Instrument drängt sich in den Vordergrund oder wird vernachlässigt. Es gibt also keinen Grund zu meckern. Die eingestreuten Keyboardeinlagen erweitern das Klangbild und erzeugen eine mittreißende Atmosphäre.
Was gesanglich abgeliefert wird, ist sehr gut, aber nicht perfekt. Der gute Micael Andersson beherrscht zwar sein Handwerk, aber dennoch geht ihm ab und an etwas die Puste aus, wodurch die Stimme kraftlos klingt. Sein Gesang klingt stellenweise eher „gehaucht“ als „gesungen“, was man zum Beispiel bereits beim Opener „As the Light Leads the Way“ feststellen kann.
Eines wird der geschulte "Dream Theater" Hörer bestimmt interessant finden: Irgendwie klingen die Songs öfters nach eben dieser Band. Das Riffing von „Under Fire“ ähnelt dem von "Dream Theater's" „Honor Thy Father“ ziemlich stark. Einige andere Vergleiche, was die Arrangements angeht, könnte man noch aufführen. Dies würde allerdings etwas ausführlicher werden und derartige Vergleiche kann man eigentlich mit jeder Band durchführen. Das schöne aber ist, dass einem nicht, wie bei einigen Dream Theater Songs, mittendrin langweilig wird, denn man bekommt Abwechslung geboten. Kein Song gleicht dem anderen.
Insgesamt gesehen ist Cloudscape mit ihrem selbstbetitelten Debüt ein großer Schritt in Richtung erste Liga gelungen. Das was sie produziert haben hat schon Erste-Klasse-Niveau.
Nun bleibt abzuwarten, wie sich die Band entwickelt und was sie für Live-Qualitäten aufweisen können. Mich jedenfalls hat die Band überzeugt und jeder mit einem Faible für melodischen, progressiv angehauchten Metal wird ohnehin Gefallen an der Band finden.
Tracklist:
1. As the Light Leads the Way
2. Under Fire
3. Aqua 275
4. Withing Hour
5. In These Walls
6. Out of the Shadows
7. Everyday is Up to You
8. Dawn of Fury
9. Slave
10. The Presence of Spirits
11. Scream
12. Losing Faith