Der Yeti spielt Gitarre! Ja, ihr habt richtig gelesen. Zwar meine ich nicht den Yeti, den Reinhold Meßner angeblich gesehen haben soll, sondern Zakk Wylde, unseren Gitarren-"Yeti", der mit einem neuen Black Label Society Album, „Mafia“, daherkommt.
Bereits durch den Opener „Fire It Up“, beim dem neben harten Riffs auch eine Talkbox zum Einsatz kommt, bekommt man das Gefühl, als würde man auf einer Harley in den Sonnenuntergang fahren. Neben harten, stampfenden Arrangements trifft man auf Refrains, die direkt ins Ohr gehen. Beste Beispiele sind dafür „What's In You“ und „Suicide Messiah“. Zu letzterem wurde übrigens ein Video gedreht. Bei „Forever Down“ bildet ein ruhiges Zwischenspiel eine kleine Verschnaufpause, bevor es wieder zur Sache geht. Die Halb-Ballade „Death March“ entlockt dem Hörer beim ersten Durchgang wohl ein leichtes Schmunzeln, da man nach der balladesken ersten Hälfte ein Riffmonster serviert bekommt mit dem man nicht gerechnet hat. Ein weiteres, aber diesmal komplett balladeskes Stück, gibt es mit „Dirt on the Grave“. Dieser Song wurde, wie das Booklet vermuten lässt, dem ermordeten „Dimebag“ Darell Lance Abbott gewidmet.
Neben den üblichen Rock-Instrumenten Gitarre, Bass und Schlagzeug kommt häufig eine Mini Moog, ein älterer Synthesizer, zum Einsatz.
Das Album erweist sich als gut produziert, da alle Instrumente klar von einander zu unterscheiden sind und der Gesang weder zu sehr im Vordergrund steht, noch zu sehr verschwindet. Ein Manko hat „Mafia“ dennoch: Die schnell aufkommende Langeweile, auf Grund mangelnder Abwechslung.
„Mafia“ erweist sich trotzdem als ein würdiges Album und vermittelt ein unbeschwertes Gefühl von Freiheit. Zudem möchte man nach dem Hören direkt eine Weste anziehen und auf einer Harley in den Sonnenuntergang fahren. Wer ein Faible für riffbetonte Musik hat, dürfte mit dem neuen Output der Black Label Society seine Freude haben.
Tracklist:
1. Fire It Up
2. What's In You
3. Suicide Messiah
4. Forever Down
5. In This River
6. You Must Be Blind
7. Death March
8. Dr. Octavia
9. Say What You Will
10. Too Tough to Die
11. Electric Hellfire
12. Spread Your Wings
13. Been a Long Time
14. Dirt on the Grave
(7/10)
