Nach den ersten beiden Evil Masquerade Platten „Welcome to the Show“ und „Theatrical Madness“ gab es mit Apollo Papathanasio (Vocals) und Thor Jeppesen (Bass) zwei neue Gesichter in der Band. Mit „Third Act“ steht nun der dritte Release aus dem Hause Evil Masquerade in den Startlöchern.
Der dritte Akt ist in der aristotelischen Dramentheorie bekanntlich der Höhepunkt, nach welchem es im Grunde nur noch Berg ab geht. Evil Masquerade sind mit „Theatrical Madness“ schon auf dem besten Wege dorthin gewesen, scheinen mit „Third Act“ allerdings ein wenig zu stagnieren oder nur leicht bergauf zu gehen. Man setzt hier im Vergleich zum Vorgänger weniger auf klassische Arrangements in vielen Teilen und ersetzte diese durch mehr Groove (z.B. „I'll Make You Burn) und Power mit einer Spur mehr Geschwindigkeit (z.B. „Third Act“, „The Dark Minstrel Plays“).
Auffällig ist, dass man schon raushört, dass Henrik Flyman bei Richard Anderssons Time Requiem und Space Odyssey aktiv war, da viele Solipassagen nach eben jenen der genannten Bands klingen. Nicht zuletzt beim Titeltrack, zu dem Richard Andersson höchst persönlich die Keyboards beisteuert.
Soundtechnisch ist alles so weit in Ordnung, auch wenn der Keyboardsound zu unausgewogen ist, was aber nicht wirklich stört, da das Hauptaugenmerk auf der Gitarrenarbeit und dem Gesang liegt.
Nach „The Final Goodbye“ stellt sich die Frage, ob es noch einen vierten Akt gibt. Ich bin dafür, denn, auch wenn es keine wirkliche Weiterentwicklung gab, man sollte bedenken, dass es sich hier um absolut fähige Musiker handelt, die sicherlich für eine Überraschung gut sein dürften. Freunde der ersten beiden CDs und des melodischen Metals sollten sich diese Platte mal reinziehen.
Tracklist:
1. The Devil's Last Temptation
2. Third Act
3. Black Raves Cry
4. Descended From the Grave
5. Far Away
6. The Dark Minstrel Plays
7. I'll Make You Burn
8. Under the Surface of Water
9. Orchestration For More Than One Horn
10. Bring On the World
11. The Final Goodbye